Whisky trinken – 10 Varianten für mehr Genuss:
- Whisky pur trinken
- Single Malt mit Wasser aufschließen
- Whiskey auf Eis trinken (on-the-rocks)
- Bourbon als Whiskey Sour trinken
- Rye Whiskey als Manhattan trinken
- Tennessee Whiskey als Lynchburg Lemonade trinken
- Japanischen Whisky als Highball trinken
- Scotch Whisky als Hot Toddy trinken
- Heißen Irish Coffee trinken
- Japanischen Whisky mit grünem Tee trinken

Für Single Malts
Whisky pur trinken
Wer einen hochwertigen Whisky richtig genießen möchte, sollte ihn am besten pur verkosten. Die komplexen Aromen eines schottischen Single Malts lassen sich in einem Tasting am besten erkunden und entschlüsseln.
Unsere Tipps: Am besten gelingt das Tasting, wenn ein Nosing-Glas zum Einsatz kommt. Diese speziellen Whiskygläser weisen eine Tulpenform auf. Das sorgt dafür, dass die Whisky-Aromen im Glas nicht direkt verfliegen und so leichter erkannt werden können.
Whisky richtig verkosten – in vier Schritten:
Die professionelle Verkostung eines Whiskys erfolgt in vier einfachen Schritten, welche von der Farbe über Geruch und Geschmack bis zur Bewertung der Spirituose reicht.
- Sehen: Die Farbe und Viskosität des Whiskys wird begutachtet. So lassen sich Rückschlüsse auf die Reifung eines Single Malts ziehen.
- Riechen: Die Aromen und der Charakter des Whiskys sowie die Qualität seiner Komposition werden eingeordnet. Geruchs- und Geschmackssinn arbeiten beim Tasting eines Whiskys eng zusammen, so dass das Nosing fester Bestandteil jeder Verkostung ist.
- Schmecken: Der wichtigste Teil bei der puren Whisky-Verkostung. Das Mundgefühl und die Struktur des Whiskys werden erfasst und die prägenden Aromen mit den Geschmacksknospen erkundet. Beim Bestimmen und Benennen der Aromen kann ein Whisky Tasting Wheel eine nützliche Hilfestellung sein.
- Bewerten: Konnte der Whisky überzeugen? Die Bewertung der Whisky-Qualität bildet den Abschluss eines Tastings. Damit man sich auch später noch an die Aromen und die Qualität eines Whiskys erinnert, sollte man bei einer Verkostung am besten immer Notizen machen (z.B. auf einem Tasting-Bogen oder einer Tasting-Unterlage).

Für Single Malts
Single Malt mit Wasser aufschließen
Einen hochprozentigen Whisky mit Wasser verdünnen? Das klingt erstmal nach einer ungewöhnlichen Idee. Tatsächlich kann die Zugabe von einigen Tropfen Wasser den Geschmack eines Single Malts verbessern. Insbesondere stark abgefüllte Whiskys (46 % und mehr) oder Abfüllungen in Fassstärke (Cask Strength) profitieren davon. Kenner sprechen davon, den Whisky „aufzuschließen“.
Die Vorteile: Durch den verringerten Alkoholgehalt lassen sich Geschmacksnoten besser entdecken, da sich diese breiter aufschlüsseln.
Single Malt mit Wasser verdünnen – so geht es:
- Ein gutes Dram des Single Malts in ein Nosing-Glas geben.
- Zunächst unverdünnt verkosten und sich dann durch Zugabe von einigen Tropfen Wasser langsam an das optimale Verhältnis herantasten.
- Den Whisky verkosten und trinken.
Das Zubehör: Das Dosieren des Wasser gelingt mit einer Whisky-Pipette am professionellsten. Parallel sollte man ein mit stillem Wasser gefülltes Tumbler-Glas oder einen Wasserkrug für die Pipetten bereithalten. Profis importieren teilweise sogar Mineralwasser aus Schottland.

Für Bourbon Whiskeys
Whiskey auf Eis trinken (on-the-rocks)
„Einmal Bourbon on the rocks, bitte“ – ja das klingt klasse, nach Abenteuer und jemandem, der sich auskennt in der Welt der Malts und Bourbons. On-the-rocks bedeutet, dass der Whiskey direkt über einen Eiswürfel gegossen und dann pur serviert wird. Am häufigsten werden Bourbon Whiskeys auf Eis serviert: Viele Marken werden deshalb sogar mit einer höheren Alkoholstärke von 45-50 % abgefüllt – so hat der Whiskey mehr Reserven für einen verdünnten Genuss.
Die Vorteile: Durch die kühlere Temperatur und das Schmelzwasser verändert sich der Geschmack: Die Ecken und Kanten des Whiskeys werden abgeschliffen und der Drink insgesamt milder. Der Whiskey on the rocks ist ein angenehmer Begleiter für einen entspannten Feierabend. Er wird traditionell aus Tumbler-Gläsern getrunken.
Unser Tipp: Auch Rye Whiskeys und Scotch Blends werden gerne ‘on-the-rocks’ serviert. Wer einen Single Malt gekühlt genießen möchte, sollte hingegen besser zu guten Whisky-Steinen greifen: Sie kühlen den Whisky herunter ohne ihn mit Schmelzwasser zu stark zu verdünnen.

Für Bourbon Whiskeys
Bourbon als Whiskey Sour trinken
Der Whiskey Sour ist eines der beliebtesten Cocktailrezepte: Aus Bourbon, Zitronensaft und Zuckersirup entsteht ein leckerer Drink, bei welchem sich Süße, Säure und Würzigkeit in perfekter Balance befinden. Der Original Whiskey Sour wurde im 19. Jahrhundert erfunden und hat bis heute zahlreiche Twists und Varianten beflügelt.
Unser Tipp: Die Wahl des Whiskeys für den Sour ist von entscheidender Bedeutung. Mit einem guten Bourbon Whiskey im mittleren Preisbereich gelingt im Handumdrehen ein leckerer Cocktail. Wer schon etwas Erfahrung hat, kann sich an Varianten wie einen Smoky Whisky Sour mit rauchigem schottischen Whisky wagen.

Für Bourbon & Rye Whiskeys
Rye Whiskey als Manhattan trinken
Der Manhattan ist einer der berühmtesten Cocktails der Welt und stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. Anders als beim Whiskey Sour stehen hier robuste Aromen im Vordergrund: Würziger amerikanischer Whiskey trifft auf roten Vermouth und herbe Angostura Bitters.
Unser Tipp: Für den Manhattan sollte man einen robusten Bourbon oder Rye Whiskey mit höherer Stärke auswählen. Der Whiskey muss diesen Drink praktisch im Alleingang tragen können.

Für Tennessee Whiskeys
Tennessee Whiskey als Lynchburg Lemonade trinken
Die Lynchburg Lemonade ist ein erfrischender Highball mit Kult-Status: Die Kombination von Jack Daniel’s Tennessee Whiskey, Triple Sec und Zitronenlimonade passt perfekt in die warme Jahreszeit. Ob beim sommerlichen BBQ im Garten oder als Sundowner auf Balkonien – die Lynchburg Lemonade passt einfach immer.
Unser Tipp: Klassischerweise wird häufig Jack Daniel’s Old No. 7 zum Mixen verwendet. Doch das Upgrade lohnt sich: Gentleman Jack oder Single Barrel bringen mehr Charakter in die Lynchburg Lemonade – und auch gute Bourbon Whiskeys funktionieren natürlich mit dem Rezept.

Für japanische Whiskys
Japanischen Whisky als Highball trinken
Im 19. Jahrhundert genoss man Whiskys in den besten Kreisen Großbritanniens vor allem als Highball. Hierfür wird der Whisky mit einer größeren Menge Sodawasser gemischt. In Japan hat diese Trinkvariante sich bis heute gehalten: Ob in Tokyo, Osaka oder Sapporo – die Japaner genießen ihren Whisky am liebsten gemischt mit viel Mineralwasser als leichten Highball.
Die Vorteile: Durch die starke Verdünnung mit Wasser wird aus dem kräftigen Whisky ein erstaunlich leichtes, nicht süßes und überaus leckeres Erfrischungsgetränk. Der Highball ist ein sehr guter Begleiter beim Essen. Japaner trinken ihn besonders gerne zu rohem Fisch (Sashimi).

Für Scotch Blends
Scotch Whisky als Hot Toddy trinken
Regnet, stürmt oder schneit es draußen? Die Briten haben ein Rezept dagegen: Der Hot Toddy wärmt mit seiner Kombination aus Whisky, Honig, Zitrone und Kräutern nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Dem Hot Toddy werden heilende Kräfte bei Erkältung und Grippe nachgesagt – ob der Genuss von Whisky wirklich gesund ist, lassen wir hier mal dahingestellt.
Die Vorteile: Whisky ist ein guter Geschmacksträger und ergänzt sich wunderbar rund mit den anderen Zutaten. Zudem lässt sich der Hot Toddy auch mit einfacheren Whisky-Qualitäten herstellen. Einen guten Hot Toddy mit Whisky sollte man am besten heiß trinken, da er so am besten schmeckt.

Für Irish Whiskeys
Heißen Irish Coffee trinken
Weicher irischer Whiskey und röstiger Kaffee gehen bei diesem heißen Drink eine überraschend harmonische Melange ein. In der kalten Jahreszeit sorgt der Irish Coffee für wärmende Momente und ist dabei zugleich ganz einfach zuzubereiten.
Unser Tipp: Auch als Digestif oder Drink zum Dessert ist der Irish Coffee eine sehr gute Wahl. Durch die Kombination von Kaffee, Sahne und irischem Whiskey entsteht ein besonders runder Geschmack – perfekt in Kombination mit Kuchen oder Eiscreme.

Für japanische Whiskys
Japanischen Whisky mit grünem Tee trinken
In Japan, China und anderen Ländern Asiens ist grüner Tee eines der beliebtesten Getränke. In Kombination gehen Whisky und Tee eine überraschende geschmackliche Melange ein und betonen gegenseitig ihre Aromen. So können beide Getränke florale und fruchtige Aromen mitbringen. Vor allem japanische Blends harmonieren häufig sehr gut mit leichtem Grüntee.
Whisky mit Tee zubereiten:
- 2-4 cl Whisky in eine Teetasse oder ein hitzebeständiges Glas geben
- Mit dem grünen Tee aufgießen und genießen
Unser Tipp: Auch mit schottischem Single Malt und Tee lassen sich erstaunlich leckere Heißgetränke kreieren. So kann ein leicht rauchiger Whisky perfekt mit schwarzem Tee harmonieren. Ausprobieren und Experimentieren lohnt sich hier!
12 Kommentare
Hallo,
meistens genieße ich meinen Whisky pur oder bei Fassabfüllungen mit mehr oder weniger Wasser. Eure Anregungen um Whisky auch einmal anders zu genießen finde ich sehr gut.
Nachdem ich letzten Sommer das erste mal einen Whiskey Sour gemixt hatte, kann ich die Puristen in keiner Weise mehr verstehen.
Andere Zutaten erweitern Aromen und die Geschmacksvielfalt. Vorausgesetzt die Zutaten sind im ausgewogenen Verhältnis zueinander.
Vielen Dank für eure Tipps! Ich werde einige davon mal ausprobieren.
Schönen Gruß
Bernd
Meine Empfehlung ist die Whiskinha:
– 4-6cl Whisk(e)y
– 1 grüne Limone
– 4 Teelöffel weissen Zucker
Die Zubereitung erfolgt wie bei einer klassischen Caipirinha.
Das Kunstwerk eines guten Whiskys trinke ich ausschließlich pur! Alles andere wäre eine Sünde! Billige Whisk(e)ys kann man gern mischen. Da kann auch mal etwas Gutes dabei herauskommen.
Den bekannten Gentleman Jack “Double Mellowed” aus Tennessee trinke ich gerne mit Steinen. Aber ein guter Single Malt kommt immer ins Nosingglas. Günstigere Blends verwende ich gerne zum Ausprobieren. Zum Jahreswechsel werde ich mal einen Hot Toddy mit meinem Ballantines Finest probieren.
Hallo Dominik,
das mit dem Hot Toddy ist eine prima Idee, gerade bei den kalten Temperaturen aktuell! 🙂
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Schöner informativer Beitrag von Ihnen.
Meine Trinkweisen :
Bourbon mit Cola und Eis
Dimple nur mit Eis
Glenfiddich mit Cola und Eis
oder ein Irish Coffee in dem auch Whisky enthalten ist
Oh das sind feine Getränke. In Tee kommt bei mir nur Havana Club Rum.
Schönen Gruss von der Nordsee
Lieber Walter,
vielen Dank für deinen Kommentar. Bei Glenfiddich mit Cola und Eis werden vermutlich viele Liebhaber aufschreien…den anderen Empfehlungen kann ich durchaus folgen!
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Dem kann man überhaupt nicht folgen, das ist doch Trinkkultur von 1970!
In meiner eigenen kleinen Minibar trinke ich die Single Malts aus dem Nosing-Glas.
Wenn ich mit Freunden unterwegs bin und es in dem Lokal guten Whisky gibt, trinke ich gerne einen doppelten rauchigen Scotch im Tumbler ohne Eis.
In Lokalen die nur Bourbon und Blended Scotch führen, frage ich gerne nach einem Horse’s Neck im Highball. Ginger Ale und Limette hat fast jedes Lokal im Vorrat und es ist sehr erfrischend an einem warmen Sommertag.
Schlussendlich fährt man mit einem angepassten Trinkverhalten am besten und der Purist würde den Jim Beam aus der Kneipe ja auch nicht aus dem Nosing-Glas sezieren wollen.
Wenn Ihr Whisky mit Tee empfehlt, dürft Ihr Whisky mit Kaffee nicht verschweigen! Sowohl zusammen in einem Gefäß oder parallel aus Zwei: das passt geschmacklich zusammen (nach meinem Geschmack jedenfalls).
Ich genieße meine geliebten Malts am liebsten pur und zimmerwarm. Bei jedem Schluck den Duft und dann den langen Abgang geniessen. Alles andere ist für mich Verschwendung. Mein Kontrast hierzu ist gerne eine gute kubanische Zigarre.
Allerdings für Irish Coffee oder Carajillo nach dem Essen bin ich auch nicht abgeneigt.
Eine weitere Alternative, für diejenigen welche Ihren Whisky gekühlt trinken möchten aber nicht mit Wasser verdünnen wollen, ist gekühlte Glas- oder Granitsteine zum Kühlen verwenden.
VG
Christina