Von einem gemütlichen Spaziergang in der belebten Altstadt von Edinburgh über die Stille und Weite der Highlands bis zur tosenden Gischt des Atlantiks: Schottland hat für den Reisenden viel zu bieten. Doch eine Sache haben wir in dieser Aufzählung doch jetzt glatt vergessen – den Whisky. Das schottische Nationalgetränk ist ein weiterer Grund, weshalb jedes Jahr tausende Genießer und Neugierige den Weg in den Norden der britischen Insel wagen.
Easy going im historischen Edinburgh
Die größte Zahl der schottischen Destillerien versammelt sich in den Highlands und ganz besonders in der Speyside. Da der öffentliche Nahverkehr nur unregelmäßig verkehrt, empfehlen wir die Whiskyreise mit dem eigenen PKW oder besser noch einem Mietwagen zu unternehmen. Als optimaler Ausgangsort um weiter in den Norden zu reisen, bietet sich Edinburgh an. Die Stadt ist deutlich schöner und reizvoller als Glasgow, welches einen eher rauen Charme hat. Beim Flanieren auf der Royal Mile in Edinburgh fühlt man sich derweil in die georgianischen Zeit des 18. Jahrhunderts zurückversetzt. Warum nicht die Zeit nutzen, mit einem ersten Dram in einer Whiskybar (wir empfehlen The Devil’s Advocate unweit des Edinburgh Castle) auf die kommende Reise anzustoßen? Und wer es gar nicht erwarten kann, besucht die Glenkinchie-Destillerie eine gute Dreiviertelstunde mit dem Auto von Edinburgh entfernt.

Über die Firth of Forth in die Highlands
Der schnellste Weg in die Highlands und die Speyside führt über die M90 und den Firth of Forth bis nach Perth oder Pitlochry. Das Befahren der Forth Bridge ist der Eisenbahn vorbehalten, dennoch bietet sie einen beeindruckenden Anblick. Ab hier fangen die Highlands mit ihrer Schönheit so richtig an. Eigentlich möchte man sein Auto an jeder Kurve anhalten, um schnell ein Foto zu schießen, nur um zu merken, dass es hinter der nächsten Kurve noch schöner ist. Bei einem Abstecher nach Crieff, kann man die Glenturret-Destillerie besichtigen. In Pitlochry öffnen die Destillerien Edradour und Blair Athol ihre Tore für interessierte Besucher. Ein Ausflug in das sehr schöne Aberfeldy und zur Dewar’s-Destillerie bieten sich ebenfalls an. Bei der Wanderung in den “Birks of Aberfeldy” wandelt man auf den Spuren des schottischen Dichters Robert Burns.

Die Speyside: Herz des Whiskys
Lassen wir die Region Perthshire hinter uns und fahren weiter nach Norden, dann wird es für den Whiskygenießer langsam ernst. Wir stoßen in das Herz der Whiskyindustrie in die Speyside vor – benannt nach dem Fluss Spey, der sich durch die grüne, hügelige Landschaft schlängelt. In dieser Gegend sind einige der namhaftesten Whisky-Destillerien zuhause, so dass man mindestens 2-3 Tage einplanen sollte. Ob bei Aberlour, Balvenie, Glen Moray oder Glenfiddich, hier können Whiskygenießer sich den Herstellungsprozess ganz genau ansehen, Fragen stellen und Whisky genießen. Sehr interessant ist auch ein Besuch in der Speyside-Cooperage. Dort lassen viele Destillerien ihre Eichenholzfässer vorbereiten oder reparieren. In der spannenden Ausstellung erfährt man wissenswertes über den Einfluss der Eiche auf den Whiskygeschmack und kann von einer Galerie den (übrigens sehr gut bezahlten) Arbeitern über die Schulter schauen. In diesem Artikel findet ihr noch mehr Tipps für die Speyside.

Loch Ness und das Culloden Battlefield
Im Anschluss an die Speyside bietet sich ein Ausflug nach Norden an die Küste, zum Beispiel nach Elgin oder Lossiemouth an. Anschließend kann die Rückreise nach Edinburgh über Inverness und das berühmte Loch Ness, Fort Augustus und Fort William geplant werden. Auf dem Culloden Battlefield in der Nähe fand im Jahr 1746 eine der erbittersten Schlachten während des Zweiten Aufstandes der Jakobiten satt. Nach so viel Mythos und Historie ist ein Abstecher zu einer Wanderung im malerischen Nationalpark Loch Lomond & The Trossachs zur Entspannung eigentlich Pflicht, bevor der Weg zurück in das städtische Gewusel nach Glasgow oder Edinburgh führt.
1 Kommentar
War in den 70er Jahren sehr oft an der schottischen Küste vor dem Bohrfeld Firth of Forth im Herbst und Winter. Da habe ich mir oft gesagt, bei so schlechten, regnerischen Wetter, da kann man ja nur so einen schottischen Whisky trinken.