Als im Jahr 2011 der Grundstein für Wolfburn gelegt wurde gab es bereits seit über 160 Jahren keine Brennerei mehr in Thurso. Von der historischen Wolfburn-Brennerei war lediglich noch ein Haufen von Steinen übrig geblieben. Um die Tradition der Whisky-Destillation im Ort wiederaufleben zu lassen, wählte Wolfburn einen Standort in der Nähe der alten Brennerei und verwendet den gleichen namensgebenden Wolf Burn als Wasserquelle.
Aktualisiert am 2.12.2023 um 04:13 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Die Whiskys von Wolfburn
Der erste Whisky von Wolfburn erschien im Jahr 2016 nach etwas mehr als drei Jahren Reifezeit. Als Standards der Brennerei haben sich mittlerweile vier Abfüllungen etabliert:
- Den Auftakt als First General Release macht der Wolfburn Northland. Für eine intensive Reifung sorgt hier die Verwendung von kleineren Quarter Casks, welche teilweise zuvor für die Reifung von Islay-Whisky verwendet wurden.
- Ergänzt wird das Portfolio durch den Wolfburn Aurora, der mit einem Anteil von 80 % hauptsächlich in Bourbon-Barrels reifen durfte. Dazu kommt ein Anteil von rund 20 % Oloroso-Sherry-Casks.
- Der Wolfburn Morven wurde aus leicht getorfter Gerste destilliert. Anschließend darf der Malt für rund vier Jahre in amerikanischen Bourbon-Barrels reifen.
- Den Abschluss bildet der zuletzt erschienene Wolfburn Langskip. Für die Reifung werden first fill Bourbon-Barrels aus amerikanischer Eiche verwendet, welche intensive Aromen versprechen. Eine Besonderheit ist auch die hohe Abfüllstärke von 58 %.
Ergänzt wird das Portfolio durch regelmäßig erscheinende Small Batch Releases in der Kylver Series. Die Serie wurde nach einem in Schweden gefundenen Runenstein benannt. Der Stein ist bedeutend, da er eine vollständige Übersicht der Runenzeichen des älteren Futhark (germanische Runenreihe) aufweist.

Was steckt drin, wo Wolfburn draufsteht?
Die Gerste: Wolfburn verwendet für das Brennen der Single Malt Whiskys mit einem Anteil von rund 80 % hauptsächlich ungetorfte gemälzte Gerste. Ein kleinerer Anteil von ungefähr 20 % wird jedoch über Torfrauch gedarrt und weist anschließend einen Phenol-Wert von ca. 10 ppm auf. Das Hauptaugenmerk liegt bei Wolfburn auf milden ungetorften Whiskys, welches durch die lange Fermentation unterstrichen wird. Es gibt jedoch auch leicht rauchige Malts der Marke, wie den Wolfburn Morven.
Die Destillation: Im Still House von Wolfburn steht ein Paar kupferne Brennblasen für die Destillation des Whiskys bereit. Die Stills sind mit einem Volumen von 5.500 Litern bei der Wash Still und 3.600 Litern bei der Spirit Still vergleichsweise klein. Im Branchenvergleich zählt Wolfburn ebenfalls zu den kleinen Brennereien. Nach eigenen Angaben liegt die Kapazität pro Jahr lediglich knapp oberhalb von 100.000 Litern frisch gebranntem Whisky.
Die Reifung: Nach der Destillation auf rund 70 % wird der New Make mit Quellwasser auf eine Alkoholstärke von 63,5 % verdünnt und zur Reifung in die Eichenholzfässer gegeben. Bei Wolfburn kommen hauptsächlich drei verschiedene Whiskyfässer zum Einsatz: Bourbon-Quarter-Casks, Bourbon-Hogsheads und Oloroso-Sherry-Casks, wobei die Anteile wohl jeweils rund ein Drittel ausmachen sollen. Darüber hinaus lagern auch weitere Fässer (z. B. Rum-Casks) für Sonderabfüllungen in den Dunnage Warehouses vor Ort.
Naturbelassene Abfüllung: Bei der Abfüllung seiner Single Malts verfolgt die Wolfburn Brennerei einen naturbelassenen Ansatz. Die Whiskys werden grundsätzlich etwas stärker abgefüllt. In der Regel haben die Standards hier 46 % und der Wolfburn Langskip sogar 58 %. Außerdem wird bei Wolfburn auf die übliche Kühlfiltrierung sowie auf den Einsatz von Zuckerkulör zum Nachfärben verzichtet.

Die Geschichte von Wolfburn
Die ursprüngliche Wolfburn Brennerei wurde im Jahr 1821 durch einem Mann mit dem Namen William Smith in Thurso errichtet. Schon wenige Jahre später, nämlich 1837, wurde der Betrieb der Brennerei bereits wieder eingestellt. Bis auf ein kurzes einjähriges Intermezzo ab 1852 sollte dies so bleiben.
Für 160 Jahre sollte es in der Folge keine Whisky-Brennerei in Thurso mehr geben. Von der alten Wolfburn-Brennerei sind nur noch Steinhaufen erhalten geblieben.
Etwa 350 Meter von dieser Stelle entfernt wurde im Jahr 2012 die Wolfburn Brennerei neu eröffnet. Mit im Boot Iain Kerr, der zum Beispiel bei Balmenach, Allt a Bhainne Distillery und Glenlivet bereits rund 20 Jahre Erfahrung im Whisky-Geschäft sammeln konnte.
Im Jahr 2013 floss bei Wolfburn der erste New Make durch die Brennblasen in den Spirit Safe. Nach dreijähriger Reifung konnte 2016 der erste Single Malt abgefüllt werden.