Inhaltsverzeichnis
Cognac: Edler Weinbrand aus Frankreich
Unter einem Cognac versteht man eine Spirituose, welche aus Weinen der Region Cognac hergestellt wird. Diese Herkunftsbezeichnung ist geschützt, weshalb Branntweine aus anderen Regionen einen anderen Namen verwenden müssen (etwa Armagnac oder Weinbrand). Fast alle Cognacs sind Blends, also Verschnitte (im Französischen Crú genannt) aus mehreren Bränden.
Typisch für Frankreich wird der Terroir-Gedanke auch beim Cognac besonders betont. Es kommt also auf die Lage der Weinberge an, welcher Qualitätsstufe sich ein Weinbrand zuordnen darf. Siehe diese Karte der Cognac-Region:
Quelle: Wikipedia.org
Die Lagen der Cognac-Region
Man unterscheidet in der Region um das kleine Städtchen Cognac folgende Anbaugebiete oder Lagen:
- “Grande Fine Champagne”, “Grande Champagne” oder “Fine Grande Champagne”: Dieser Cognac stammt von 100 % aus Weinen der Grande Champagne südlich des Ortes Cognac.
- “Fine Champagne”: Mindestens 50% des Cognacs aus Weinen der Grande Champagne, der Rest aus der Petite Champagne
- “Petite Champagne” oder “Fine Petite Champagne”: Zu 100% aus Weinen der Petite Champagne destilliert
- “Borderies” oder “Fine Borderies”: Ein Cognac, der zu 100% aus Weinen der Region Borderies besteht
- “Fins Bois” oder “Fine Fins Bois”: Dieser Cognac kommt aus Weinen, die zu 100% aus den Fins Bois stammen
- “Bons Bois” oder “Fine Bons Bois”: Der Anteil des Weines aus diesen Regionen im Cognac beträgt 100 %.
Von der Wertigkeit sind die Anbaugebiete absteigend zu sehen. Ein Cognac der Region Grande Champagne wird um ein vielfaches teurer sein, als die einfacheren Qualitäten. Ist er auch entsprechend besser? Das muss nicht sein. Die Anbaugebiete können aber als Indiz dafür gelten, ob Weine aus besseren Lagen den Weg in das Destillat finden oder ob einfacher Landwein gebrannt und zum Cognac verschnitten wird.
Welches Alter haben Cognacs?
Wie bei anderen hochwertigen Spirituosen, so sind auch beim Cognac die Altersangaben auf den Flaschen gesetzlich geregelt. Grundsätzlich gilt: Je älter, desto edler und teurer ist ein Cognac. Auf die Qualität hat die Lagerdauer ebenfalls einen Einfluss. Doch nicht jeder alte Cognac muss gut sein, nicht jeder junge ist zwingend schlecht. Zwischen den verschiedenen Brennereien lassen sich die Qualitäten aber sehr gut miteinander vergleichen. Immer noch selten findet man direkte Altersangaben (5 Jahre, 10 Jahre etc.) wie bei Single Malt Whiskys auf dem Etikett. Beim Cognac hat sich eine ganz eigene Klassifikation des Alters durchgesetzt, die auf den ersten Blicknicht immer logisch erscheint.
Welches sind die wichtigsten Cognac-Altersstufen?
Beim Cognac muss immer das jüngste Alter auf dem Etikett genannt werden. Da es sich fast immer um einen Verschnitt handelt, befinden sich häufig auch ältere Destillate in ihm. Generell üblich sind folgende Bezeichnungen:
- V.S. (Very Special) / drei Sterne (***) oder Sélection: Der jüngste Cognac im Blend ist mindestens zwei Jahre im Holzfass gereift. Häufig sind die enthaltenen Branntweine aber sogar fünf Jahre oder mehr gelagert.
- Cuvée Supérieure / Grande Sélection oder Fünf Sterne (*****): Dieser Cognac hat mindestens fünf Jahre im Holzfass verbracht und die Aromen in sich aufgenommen.
- V.S.O.P. (Very Superior Old Pale) / V.O. (Very Old) oder Vieux (alt): Hier wird ein Mindestalter von vier Jahren versprochen. Häufig sind die enthaltenen Cognacs im Blend aber sogar 7 bis 12 Jahre alt.
- X.O. (Extra Old) / Napoléon / Impérial / Age d’ôr / Hors d’Age / Très Vieux (sehr alt) / Heritage: Die Königsklasse der Cognacs schmückt sich mit diesen originellen Namen. Die enthaltenen Brände haben mindestens sechs Jahre, häufig jedoch sogar stolze 20-40 Jahre im Holzfass verbracht und eine exzellente Reife entwickeln können.
Die Vielzahl der Bezeichnungen mag für Cognac-Einsteiger unübersichtlich sein – sie dient den Herstellern als Kriterium zur Abgrenzung innerhalb einer Produktgruppe. Wichtiger als der klangvolle Titel ist also die eben beschriebene Altersstruktur der enthaltenen Brände. Da ein Cognac nur im Fass reift, nicht aber in der Flasche, lohnt es sich bei den meisten handelsüblichen Abfüllungen kaum, sie länger als zwingend nötig aufzubewahren.