Wer sich durch verschiedene Whisky-Klassiker probiert hat, der bekommt irgendwann von ganz alleine Lust auf reifere, tiefere und komplexere Single Malts. Genau solche Whiskys für Fortgeschrittene stellen wir Euch in dieser Bestenliste vor: Exzellente Abfüllungen renommierter Marken ebenso wie Geheimtipps aus kleineren Brennereien. Viel Spaß beim Entdecken und Genießen!
Beliebte Whiskys für Fortgeschrittene im Vergleich
Aktualisiert am 2.02.2023 um 13:32 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Spannende milde Whiskys für Kenner

Mild & fruchtig
Craigellachie 13 Jahre
Der Whisky: Im kleinen Ort Craigellachie fließen Fiddich und Spey zusammen. Hier brennt die Craigellachie-Destillerie seit 1890 ihre Whiskys, die typisch fruchtige Speyside-Aromen mit einem schweren Körper verbinden. Der Geschmack ist kein Zufall: So wird die Gerste ganz leicht getorft (1-2 ppm) und der Whisky durchläuft nach dem Brennen wassergekühlte Worm Tubs. Die Abfüllung erfolgt ohne Filtration und Zusatz von Farbstoff mit ehrlichen 46 %.
So schmeckt er: Im Tasting des Craigellachie 13 Jahre treffen milde Aromen auf einen kräftigen, vollen Körper. Wir schmecken Vanille und cremigem Honig, mischen sich mit Biskuitboden und Getreidenoten. Der Abgang des ungefärbten Speyside-Whiskys ist ausgeprägt trocken.
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Mild & holzbetont
Aberfeldy 18 Jahre Côte Rôtie
Der Whisky: Der Aberfeldy 18 Jahre Côte Rôtie ist bereits die dritte limitierte Sonderedition mit Finish in außergewöhnlichen französischen Weinfässern. Die Côte Rôtie ist ein kleines französisches Weinbaugebiet in der Region Rhône. Die hier angebauten Shiraz-Weine begeistern mit ihren kraftvollen Aromen von roten Früchten und Gewürzen. Der Aberfeldy 18 Jahre reift für mehrere Monate in den Côte Rôtie-Rotweinfässern.
So schmeckt er: Der Aberfeldy Côte Rôtie ist ein kraftvoller Single Malt mit robustem Körper. Sein prickelndes Mundgefühl und fruchtig-würzige Aromen erinnern wirklich an trockenen Rotwein. Wir schmecken getrocknete Brombeeren und Kirschen, dazu Waldhonig mit kräuterigen Anklängen. Im Mittelteil wird der Whisky zunehmend herber mit Zitronenschale und weißem Pfeffer. Würziges Eichenholz und Zimt prägen den langen, trockenen Abgang.
Aktualisiert am 2.02.2023 um 14:42 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Sherrygeprägte Whiskys für Kenner

Fruchtig & Sherry
Benrinnes 15 Jahre
Der Whisky: Der Benrinnes 15 Jahre ist der einzige reguläre Single Malt der gleichnamigen Destillerie. Er erscheint im Rahmen der fast schon legendären Flora & Fauna-Serie. Während der Herstellung durchläuft der frische Whisky lange gusseiserne Worm Tubs – sie verleihen dem Speyside-Whisky einen herzhaften Charakter. Der Benrinnes 15 Jahre reift komplett in Sherryfässern.
So schmeckt er: Im Tasting spielt der Benrinnes 15 Jahre seine vollmundigen, fruchtig-würzigen Aromen gekonnt aus. Wir schmecken säuerliche rote Beeren, süße Birnen und herbe Grapefruit. Der Mittelteil weist den Weg zu erdigen und schmutzigen Noten, sie erinnern uns an Baumrinde, Teer und Leder. Im prickelnden Abgang vereint sich markantes Eichenholz mit Zimt und einer Spur Holzkohle.
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Fruchtig & Sherry
Glengoyne 21 Jahre
Der Whisky: Die Wildgänse zieren das Etikett des Glengoyne 21 Jahre nicht ohne Grund. Der Name Glengoyne bedeutet so viel wie „Tal der Wildgänse“. Der Whisky reift fast ausschließlich in erstmals eingesetzten First-Fill-Sherryfässern und kommt ungefiltert und ungefärbt mit 43 % in die traditionell gestaltete Flasche.
So schmeckt er: Im Tasting präsentiert sich der Glengoyne 21 Jahre mit ausgeprägt reifen Aromen. Vielschichtiges Eichenholz trifft auf Leder, Kakao und dunkle Schokolade. Dazu Trockenfrüchte und Rosinen. Der trockene Abgang wird von vielschichtigen Sherrynoten und würzigen Eichenholzkaskaden begleitet.
Aktualisiert am 2.02.2023 um 07:33 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Port-Cask-Whiskys für Fortgeschrittene

Portwein-Finish
Dalmore Port Wood Reserve
Der Whisky: Der Dalmore Port Wood Reserve ergänzt das Portfolio der Highland-Destillerie seit dem Jahr 2018. Nach einer Reifung von 14 Jahre in amerikanischen Bourbon-Barrels erhält ein Teil des Whiskys ein mehrjähriges Finish in Portwein-Casks. Die höhere Abfüllstärke stellen den besonderen Status des ungefilterten Single Malts heraus.
So schmeckt er: Im Tasting gelingt dem Dalmore Port Wood das Kunststück dunkle und würzige Aromen harmonisch zu verbinden. Wir schmecken Trockenpflaumen, Feigen und Roggenknäckebrot mit Brombeergelee. Dazu kommen Haselnüsse und Orangenschalen, bevor der Single Malt zu seinem schönen, von Eichenholznoten geprägten Finish ansetzt. Ein echter Geheimtipp für Kenner und Liebhaber von Porwein-Cask-Whiskys.
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Portwein & Rauch (12 ppm)
Ardmore Port Wood 12 Jahre
Der Whisky: Mitten in den schottischen Highlands brennt Ardmore seit 1898 seine Whiskys. Die Destillerie hat sich mit leicht getorften Single Malts einen Namen unter Liebhabern gemacht. Sie schätzen das unaufgeregte Flair der Brennerei und die ungefilterte Qualität von Abfüllungen wie dem Ardmore Port Wood 12 Jahre, der ein Finish in den namensgebenden Portweinfässern erhält.
So schmeckt er: Der Ardmore Port Wood ist ein üppiger und kraftvoller Whisky. Wir schmecken dunkles Brot mit Waldhonig und Brombeermarmelade. Dazu ein Mix aus Feigen, Cranberries und dunkler Schokolade. Der Mittelteil ist würzig und hält mineralische Anklänge bereit. Der Abgang ist dunkel mit tiefen Portweinnoten und gut erkennbarem Torfrauch.
Aktualisiert am 2.02.2023 um 10:02 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Rauchige Whiskys für Kenner

Rauchig & torfig (40 ppm)
Port Charlotte 10 Jahre
Der Whisky: Der Port Charlotte 10 Jahre wird in der für ihre ehrlichen Whiskys bekannten Bruichladdich-Destillerie auf Islay gebrannt. Spannend ist die Fassauswahl: Der rauchige Single Malt reift zu 75 % in Bourbon-Barrels und zu 25 % in französischen Weinfässern. Die hohe Abfüllstärke unterstützt die intensiven Aromen des stark getorften Whiskys.
So schmeckt er: Im Tasting wagt der Port Charlotte 10 Jahre einen wilden Tanz mit fruchtigen, würzigen und torfigen Aromen. Wir schmecken Äpfel, Rosinen und getrocknete Aprikosen. Dazu Erde, Borke und Roggenbrot mit Meersalz. Dann folgt der lange, dunkle Abgang mit unglaublich viel Rauch und Torf. Ein grandioses Spektakel!
Aktualisiert am 2.02.2023 um 09:12 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauchig & Sherry (50 ppm)
Kilchoman Sanaig
Der Whisky: Wenn Torf und Sherry aufeinander treffen, ist ein spannender Whisky nicht weit. Der Kilchoman Sanaig ist da keine Ausnahme: Der Single Malt aus einer der kleinsten Brennereien von Islay wird mit 50 ppm getorft und reift nach dem Brennen in einem Mix aus 70 % Oloroso-Sherry-Casks und 30 % Bourbon-Barrels.
So schmeckt er: Pflaumenmus mit Zimt, herbe Grapefruit und trockene Sherryaromen vereinen sich mit mineralisch-torfigen Noten zu einer aufregenden Liaison. Der Abgang ist lang und intensiv mit viel Holzrauch, Asche, Meersalz und felsigen Noten. Chapeau!
Aktualisiert am 2.02.2023 um 12:42 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauchig & Sherry (55 ppm)
Ardbeg Uigeadail (Cask Strength)
Der Whisky: Rauchige und torfige Aromen lassen sich sehr gut mit süßen und fruchtigen Nuancen kombinieren. Einer der spannendsten Islay-Whiskys ist der Ardbeg Uigeadail, welcher in Ex-Bourbon-Barrels und Sherry-Casks reifen darf.
So schmeckt er: Die typischen rauchigen und torfigen Noten werden bei diesem Whisky gekonnt von würzigen Noten sowie dezent eingebundener Süße aufgefangen. Grillkohle ist hier genauso zu entdecken, wie röstiger Kaffee, Toblerone-Schokolade oder Noten von Orange. Das abwechslungsreiche Spiel zwischen torfigen Noten und Süße macht den großen Reiz des Ardbeg Uigeadail aus. Dank der hohen Abfüllstärke von 54,2 % kann man hier auch mit Whisky-Pipette und Wasser experimentieren.
Aktualisiert am 2.02.2023 um 09:52 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauchig & torfig (35 ppm)
Caol Ila 25 Jahre
Der Whisky: Caol Ila ist nicht nur die größte Destillerie auf Islay – sie ist auch die am meisten unterschätzte Brennerei der Hebrideninsel. Während andere Brennereien viel Getöse um junge Abfüllungen machen, überzeugt Caol Ila mit verlässlicher Qualität. Und das gerade bei älteren Single Malts wie dem Caol Ila 25 Jahre. Seine Reifejahre verbringt der reife Islay-Whisky überwiegend in Bourbon-Barrels, aber auch Holzfässer aus europäischer Eiche werden wohl verwendet.
So schmeckt er: Der Caol Ila 25 Jahre begeistert im Tasting mit reichhaltigen Rauch- und Torfnoten, die wunderbar harmonisch eingebunden sind. Wir schmecken getrocknete Aprikosen, Orangenschale und Vanilleschoten. Dann folgen breite Kaskaden von Rauch und Asche, Torf und Holzkohle, die sich bis zum Abgang und darüber hinaus erstrecken. Grandios!
Aktualisiert am 2.02.2023 um 13:12 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
So wählen wir die besten Single Malts für Kenner aus
Auch wenn es am Ende natürlich immer vom persönlichen Geschmack abhängt, welche Whiskys einem besonders zusagen, so gibt es doch einige Single Malts, die bei Verkostungen immer wieder begeistern. Wir haben unsere Empfehlungen für Fortgeschrittene nach den folgenden Kriterien ausgewählt:
- Vielfältige Aromen: Wir haben Single Malts ausgewählt, welche die große Vielfalt der schottischen Whiskys repräsentieren. Von milden Malts über sherrygeprägte Abfüllungen bis hin zu rauchigen Whiskys reicht unsere Auswahl für Kenner.
- Reifes Alter: Wir haben uns für Whiskys entschieden, die überwiegend zwischen 15 und 25 Jahren im Eichenholzfass gereift wurden. Viele Single Malts erreichen in dieser Zeitspanne ihr volles Spektrum an Aromen, die Komposition ist rund und harmonisch.
- Preis-Genuss-Verhältnis: Die besten Whiskys für Fortgeschrittene lassen sich unserer Erfahrung nach in einem Preisbereich von 75 bis 150 Euro finden. In dieser Lage stimmt das Verhältnis von Preis zu Alter und Qualität. Und doch können einzelne Abfüllungen auch einmal mehr wert sein – dann muss die Qualität des Whiskys aber wirklich fantastisch sein.
- Prädikat “Großartig”: Alle empfohlenen Whiskys haben in mehreren Tastings unserer Redaktion mindestens mit dem Prädikat “Großartig” abgeschnitten. Viele sogar mit der Wertung “Exzellent”. Es handelt sich Whiskys aus renommierten Destillerien, die seit Jahren für ihre konstant hohe Qualität bekannt sind.
3 Kommentare
Hi, warum haben Sie keine Infos bezgl. Farbstoffen und Filtrierung? FG
Lieber Herr Schraffl,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. In den einzelnen Testberichten der Whiskys finden Sie auch Informationen dazu, ob ein Whisky naturbelassen abgefüllt wurde. In der Bestenliste würde das in unseren Augen zu viel Platz einnehmen.
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Wow!!! Eine tolle Liste und exquisite Zusammenstellung. Die Bandbreite der hier vorgestellten Whiskys entspricht auch meinem Whisky-Abend-Genuss: Von mild, süß, fruchtig über kräftig zu rauchig, salzig-torfig mit zusätzlicher Aroma-Vielfalt. So gehe ich auch bei meinen Probierabenden mit Freunden vor.
Einige der vorgestellten Whiskys habe ich bereits in meiner Sammlung – also gehöre ich schon zu den Fortgeschrittenen, obwohl ich mich noch immer am Anfang des Whisky-Weges sehe.
Den Glengoyne habe ich schon mal mit einem Rotwein-Finish aus einer privaten Edition erwerben können. Leider nicht mehr zu bekommen.
Bei den Torfigen hätte ich mir auch einen Laphroaig vorstellen können. Der zur Zeit neue 16-jährige ist schon ein guter Ersatz für den 18-jährigen. – Jedenfalls großes Lob für eure spannenden Empfehlungslisten, die immer wieder anregen auf Entdeckerreisen zu gehen.