Wer sich durch verschiedene Whisky-Klassiker probiert hat, der bekommt irgendwann von ganz alleine Lust auf reifere, tiefere und komplexere Single Malts. Genau solche Whiskys für Fortgeschrittene stellen wir Euch in dieser Bestenliste vor: Exzellente Abfüllungen renommierter Marken ebenso wie Geheimtipps aus kleineren Brennereien. Viel Spaß beim Entdecken und Genießen!
Beliebte Whiskys für Fortgeschrittene im Vergleich
Aktualisiert am 4.10.2023 um 05:12 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
- Beliebte Whiskys für Fortgeschrittene im Vergleich
- Whiskys für Fortgeschrittene – unsere Empfehlungen:
- Clynelish 14 Jahre – wachsiger Küsten-Whisky im alten Stil
- Dailuaine 16 Jahre – komplexer Sherry-Cask-Geheimtipp
- Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri – fulminantes Highlight aus dem Rotwein-Cask
- Glengoyne 21 Jahre – ein Meisterwerk aus feinsten Sherry-Casks
- Ardmore Port Wood 12 Jahre – Port-Cask-Kracher in ungefilterter Qualität
- Benromach 15 Jahre – rauchiger Underdog mit viel Oloroso-Sherry
- Port Charlotte 10 Jahre – feiner französischer Wein & ganz viel Torfrauch
- Ardbeg Uigeadail – massiver Torf & Sherry in Fassstärke vereint
- So wählen wir die besten Single Malts für Kenner aus
Whiskys für Fortgeschrittene – unsere Empfehlungen:

Mild & maritim
Clynelish 14 Jahre – wachsiger Küsten-Whisky im alten Stil
Der Whisky: Eine Besonderheit von Clynelish ist der Feints Receiver. Ölige Rückstände in ihm sollen den wachsigen Charakter des Clynelish 14 Jahre entscheidend prägen und an die Whiskys der 1960er Jahre erinnern. Der Clynelish 14 Jahre reift in amerikanischen Bourbon-Barrels und wird mit stärkeren 46 % abgefüllt, was mehr Raum für Aromen lässt.
So schmeckt er: Das Mundgefühl des Clynelish 14 Jahre ist wachsig, ölig und anschmiegsam. Die Aromen sind vielfältig, aber offenbaren sich erst nach und nach: Milde Noten erinnern an Crème brûlée und Getreide. Dazu grüner Apfel und Limettenschale. Eine ordentliche Prise Meersalz sorgt für einen würzigen und maritimen Eindruck. Der Abgang ist geprägt von trockenen Eichenholznoten, welche die Reife des Highland-Malts unterstreichen.
Aktualisiert am 4.10.2023 um 05:12 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Fruchtig & würzig
Dailuaine 16 Jahre – komplexer Sherry-Cask-Geheimtipp
Der Whisky: Der Dailuaine 16 Jahre ist einer dieser kleinen Geheimtipps, die man in Schottland immer noch finden kann. Der Sherry-Bomber begeistert mit spannenden dunkel-würzigen Aromen und einem großartigen Preis-Genuss-Verhältnis!
So schmeckt er: Der Dailuaine 16 yo ist ein wunderbar dunkler und holzbetonter Whisky. Brombeeren und Pflaumen treffen auf Orangenschale, Herrenschokolade und Zimt. Ab dem Mittelteil wird der Whisky erdiger und würziger mit viel Eichenholz und einer Spur Kohle. Mineralische Sherryaromen bleiben am Gaumen zurück.
Aktualisiert am 4.10.2023 um 01:49 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Fruchtig & würzig
Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri – fulminantes Highlight aus dem Rotwein-Cask
Der Whisky: Der Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri Cask darf als Besonderheit an Rotweinfässern aus der Toskana schnuppern. Bolgheri ist eine der renommiertesten Weinbau-Regionen Italiens und berühmt für kraftvollen Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Viele 18-jährige Single Malts kosten inzwischen ein kleines Vermögen – der Aberfeldy Bolgheri ist noch zum fairen Kurs von rund 100 Euro zu haben. Unsere Kaufempfehlung für Fortgeschrittene!
So schmeckt er: Ein weicher Körper trifft auf robuste Rotweinnoten. Himbeeren und Brombeeren markieren den süß-fruchtigen Auftakt. Dazu Grießbrei mit Kirschen und Früchtebrot mit Rosinen. Der Mittelteil ist kräuterig-würzig mit pfeffrigen Momenten. Der trockene Abgang kombiniert fein-herben Kakao mit markanten Eichenholznoten und herben Tanninen. Die Erinnerung an diese Weinfass-Aromen bleibt noch lange im Mund zurück.
Aktualisiert am 3.10.2023 um 21:02 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Fruchtig & Sherry
Glengoyne 21 Jahre – ein Meisterwerk aus feinsten Sherry-Casks
Der Whisky: Die Wildgänse zieren das Etikett des Glengoyne 21 Jahre nicht ohne Grund. Der Name Glengoyne bedeutet so viel wie „Tal der Wildgänse“. Der Whisky reift fast ausschließlich in erstmals eingesetzten First-Fill-Sherryfässern und kommt ungefiltert und ungefärbt mit 43 % in die traditionell gestaltete Flasche.
So schmeckt er: Im Tasting präsentiert sich der Glengoyne 21 Jahre mit ausgeprägt reifen Aromen. Vielschichtiges Eichenholz trifft auf Leder, Kakao und dunkle Schokolade. Dazu Trockenfrüchte und Rosinen. Der trockene Abgang wird von vielschichtigen Sherrynoten und würzigen Eichenholzkaskaden begleitet. Der wohl beste Sherry-Cask-Whiskys seiner Altersklasse!
Aktualisiert am 3.10.2023 um 23:28 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Portwein & leichter Rauch (12 ppm)
Ardmore Port Wood 12 Jahre – Port-Cask-Kracher in ungefilterter Qualität
Der Whisky: Ardmore ist eine Underdog-Destillerie aus den schottischen Highlands. Scheinbar unbemerkt von der Beam Suntory-Konzernspitze hat sich hier ein frecher Ausnahme-Whisky etabliert, der spannende Port-Cask-Aromen mit feinem Rauch verbindet – und das ungefiltert und mit ehrlichen 46 %. Besser eine Flasche sichern, bevor die das noch merken!
So schmeckt er: Der Ardmore Port Wood ist ein üppiger und kraftvoller Whisky. Wir schmecken dunkles Brot mit Waldhonig und Brombeermarmelade. Dazu ein Mix aus Feigen, Cranberries und dunkler Schokolade. Der Mittelteil ist würzig und hält mineralische Anklänge bereit. Der Abgang ist dunkel mit tiefen Portweinnoten und gut erkennbarem Torfrauch.
Aktualisiert am 4.10.2023 um 01:43 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Sherry & leichter Rauch (12-14 ppm)
Benromach 15 Jahre – rauchiger Underdog mit viel Oloroso-Sherry
Der Whisky: Bei Benromach an der schottischen Küste entstehen Speyside-Whiskys im traditionellen Stil der 1950er Jahre. Die Gerste wird leicht getorft und bringt so eine Spur Rauch in die Single Malts. Der Benromach 15 Jahre reift parallel in einer Mischung aus Bourbon-Barrels und Sherry-Casks und erhält dann ein ambitioniertes sechsjähriges Finish in First-fill Oloroso-Sherry-Casks. Das Ergebnis ist ein naturbelassener Underdog, den man nicht zu viel empfehlen kann!
So schmeckt er: Der Benromach 15 Jahre ist ein vollmundiger, würziger und trockener Whisky. Seine breiten Kaskaden von Eichenholz nehmen viel Raum ein und prägen den Geschmack. Wir schmecken aber auch Birnen, getrocknete Aprikosen, Rosinen und Sahnetoffee. Dazu geröstete Zwiebeln mit Meersalz, eine Spur Leder und etwas Zimt. Der Abgang ist durchzogen von intensiven Eichenholznoten und dezentem Rauch.
Aktualisiert am 3.10.2023 um 20:29 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauchig & torfig (40 ppm)
Port Charlotte 10 Jahre – feiner französischer Wein & ganz viel Torfrauch
Der Whisky: Die Bruichladdich-Destillerie auf Islay stellt unter dem Namen Port Charlotte auch stark getorfte Single Malts her, die einen Vergleich zu den großen Nachbarn auf der Insel nicht scheuen müssen. Der Port Charlotte 10 Jahre ist das Flaggschiff: Er wird aus schottischer Gerste gebrannt, in Bourbon-Barrels und Weinfässern gelagert und mit kräftigen 50 % Alkohol abgefüllt.
So schmeckt er: Ein weiches Mundgefühl mit süßen Aromen von Äpfeln, Sultaninen und getrockneten Aprikosen prallt beim Port Charlotte 10 Jahre auf eine Wand aus Torf. Wir schmecken Erde, Borke, salzigen Sand und geröstetes Roggenbrot. Der Abgang ist lang, dunkel und von viel Rauch und Torf geprägt. Grandios!
Aktualisiert am 4.10.2023 um 01:10 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauchig & Sherry (55 ppm)
Ardbeg Uigeadail – massiver Torf & Sherry in Fassstärke vereint
Der Whisky: Rauchige und torfige Aromen lassen sich sehr gut mit süßen und fruchtigen Nuancen kombinieren. Einer der spannendsten Islay-Whiskys ist der Ardbeg Uigeadail, welcher in Bourbon-Barrels und Sherry-Casks reifen darf. Bei den Fässern aus dem spanischen Jerez handelt es sich vermutlich um Oloroso-Sherry-Casks. Der Ardbeg Uigeadail erscheint mit einer konstanten Abfüllstärke von 54,2 %. Durch Komposition der Fässer wird die Cask Strength durch den Master Blender eingestellt.
So schmeckt er: Die typischen rauchigen und torfigen Noten werden beim Ardbeg Uigeadail gekonnt von würzigen Noten sowie dezent eingebundener Süße aufgefangen. Grillkohle und röstiger Kaffee, dazu Toblerone-Schokolade und feine Noten von Orange. Das abwechslungsreiche Spiel zwischen torfigen Noten und Süße macht den großen Reiz des fassstarken Ardbeg Uigeadail aus. Auch das Experimentieren mit Pipette und Wasser zum Aufschließen lohnt bei diesem Whisky!
Aktualisiert am 4.10.2023 um 01:43 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
So wählen wir die besten Single Malts für Kenner aus
Auch wenn es am Ende natürlich immer vom persönlichen Geschmack abhängt, welche Whiskys einem besonders zusagen, so gibt es doch einige Single Malts, die bei Verkostungen immer wieder begeistern. Wir haben unsere Empfehlungen für Fortgeschrittene nach den folgenden Kriterien ausgewählt:
- Vielfältige Aromen: Wir haben Single Malts ausgewählt, welche die große Vielfalt der schottischen Whiskys repräsentieren. Von milden Malts über sherrygeprägte Abfüllungen bis hin zu rauchigen Whiskys reicht unsere Auswahl für Kenner.
- Besondere Reife: Wir haben uns für Whiskys entschieden, die durch eine lange Reifung im Eichenholzfass eine besondere Qualität erreicht haben. Außerdem haben wir bevorzugt Single Malts ausgewählt, die sich durch außergewöhnliche Fässer und ihre harmonische Komposition auszeichnen.
- Preis-Genuss-Verhältnis: Die besten Whiskys für Fortgeschrittene lassen sich nicht ausschließlich in den hohen Preisbereichen entdecken. Wir haben in unsere Auswahl bewusst Single Malts aufgenommen mit gutem Preis-Genuss-Verhältnis ab 50 Euro aufgenommen.
- Prädikat “Exzellent”: Alle empfohlenen Whiskys haben in mehreren Tastings unserer Redaktion mindestens mit dem Prädikat “Exzellent” abgeschnitten. Es handelt sich Whiskys aus renommierten Destillerien, die seit Jahren für ihre konstant hohe Qualität bekannt sind.
4 Kommentare
Hallo Whisky Friends,
Das ist eine tolle Liste mit spannenden Malts. Den Clynelish 14 Jahre habe ich schon probiert, auf die anderen bin ich gespannt!
Der Aberfeldy 18 Jahre Bolgheri ist ja eine Rotweinfässer-Reifung – ich kenne nur den Aberfeldy 12 Jahre der war für mich kein großes Highlight.
Slàinte mhath!
Beste Grüße
Artur
Hi, warum haben Sie keine Infos bezgl. Farbstoffen und Filtrierung? FG
Lieber Herr Schraffl,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. In den einzelnen Testberichten der Whiskys finden Sie auch Informationen dazu, ob ein Whisky naturbelassen abgefüllt wurde. In der Bestenliste würde das in unseren Augen zu viel Platz einnehmen.
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Wow!!! Eine tolle Liste und exquisite Zusammenstellung. Die Bandbreite der hier vorgestellten Whiskys entspricht auch meinem Whisky-Abend-Genuss: Von mild, süß, fruchtig über kräftig zu rauchig, salzig-torfig mit zusätzlicher Aroma-Vielfalt. So gehe ich auch bei meinen Probierabenden mit Freunden vor.
Einige der vorgestellten Whiskys habe ich bereits in meiner Sammlung – also gehöre ich schon zu den Fortgeschrittenen, obwohl ich mich noch immer am Anfang des Whisky-Weges sehe.
Den Glengoyne habe ich schon mal mit einem Rotwein-Finish aus einer privaten Edition erwerben können. Leider nicht mehr zu bekommen.
Bei den Torfigen hätte ich mir auch einen Laphroaig vorstellen können. Der zur Zeit neue 16-jährige ist schon ein guter Ersatz für den 18-jährigen. – Jedenfalls großes Lob für eure spannenden Empfehlungslisten, die immer wieder anregen auf Entdeckerreisen zu gehen.