Der aus Weißwein gebrannte Cognac gehört zu den bekanntesten und legendärsten Spirituosen weltweit. Der Weinbrand darf nur rund um den kleinen Ort in Frankreich produziert werden und ist für seine hohe Qualität berühmt. In unserem Artikel greifen wir die wichtigsten Fragen rund um Cognac auf und beantworten sie leicht und verständlich.
Inhaltsverzeichnis
- Woher kommt Cognac?
- Wie wird Cognac hergestellt?
- In welchen Fässern wird Cognac gereift?
- Warum darf Cognac nur in Frankreich hergestellt werden?
- Was ist der Unterschied zwischen Cognac und Weinbrand?
- Welches sind die wichtigsten Cognac-Häuser?
- Welche Altersstufen gibt es bei Cognac?
- Was ist der älteste Cognac?
- Welches ist der teuerste Cognac?
- Welcher Cognac ist der beste?
- Welche Cognacs sind gut für Einsteiger geeignet?
- Wie trinkt man Cognac?
- Wie lagert man Cognac-Flaschen am besten?
Woher kommt Cognac?
Als Cognac wird ein Weinbrand bezeichnet, welcher rund um die kleine Stadt Cognac in Frankreich aus Weißweinen gebrannt wird. Vor dem 1. Weltkrieg war Cognac eine Sammelbezeichnung für verschiedene Weinbrände. Mittlerweile ist der Begriff jedoch als Herkunftsbezeichnung geschützt und nur noch Weinbrand aus der Region rund um Cognac dürfen sich so nennen.
Wie wird Cognac hergestellt?
Der wichtigste Rohstoff für Cognac sind Weintrauben, wobei überwiegend Trauben der Rebsorte Trebbiano verwendet werden. Hieraus wird zunächst ein säurebetonter Weißwein mit etwa 8 % Alkoholgehalt produziert. Traditionell wird Cognac in kleinen Kupferbrennblasen gebrannt, welche auch als Alembic Stills bezeichnet werden. Der Brennvorgang erfolgt dabei zweifach. Zunächst wird auf eine Alkoholstärke von etwa 27 bis 30 % destilliert. Mit dem zweiten Brennen wird ein Alkoholgehalt von etwa 60 bis 72 % erreicht. Bei der Destillation in Pot Stills teilt sich der Brand in Vorlauf, Mittelteil und Nachlauf (engl. head, hearts, tail). Wie bei Whisky auch wird bei Cognac ausschließlich das Herz (“Cœur”) verwendet, da in Vor- und Nachlauf relativ viele Fuselalkohole enthalten sind. Anschließend wird Cognac für mehrere Jahre in Eichenholzfässern gereift. Wer mehr über die Hintergründe und die Herstellung von Cognac erfahren möchte kann hier in unseren ausführlichen Cognac-Guide lesen:
Cognac-Guide für Einsteiger und Fortgeschrittene
In welchen Fässern wird Cognac gereift?
Für die Lagerung und Reifung von Cognac werden Holzfässer aus französischer Eiche verwendet. Die Verwendung von Eichenholzfässern hat dabei nicht nur traditionelle Gründe. Im Vergleich zu anderen Holzsorten bietet Eiche viele Vorteile, da das Holz beständig und atmungsaktiv ist und dem Destillat während der Lagerung angenehme Aromen verleiht. Die Größe von Cognac-Fässern kann variieren, traditionelle Barriques weisen ein Volumen von 225 Litern auf. Es werden jedoch unter anderem auch Fässer mit 250, 350, 450 oder sogar mehr als 500 Litern verwendet.
Warum darf Cognac nur in Frankreich hergestellt werden?
Das Cognac in heutiger Zeit ausschließlich aus Frankreich stammen darf hängt mit dem 1. Weltkrieg und dem sogenannten “Champagnerparagraphen” zusammen. Mit dem besagten Paragraph wurde nach Kriegsende als Reparationsleistung festgelegt, dass der konkurrierende Branntwein nicht mehr als Cognac vermarktet werden durfte. Mittlerweile ist die Bezeichnung “Cognac” innerhalb der Europäischen Union als Herkunftsbezeichnung geschützt. Darüber hinaus ist allerdings auch die Bezeichnung “Deutscher Weinbrand” eine geschützte Bezeichnung.
Was ist der Unterschied zwischen Cognac und Weinbrand?
Zwischen Cognac und Weinbrand bestehen verschiedene Unterschiede, welche hauptsächlich in der Herstellung der beiden Spirituosen liegen. Zwar ist sowohl für Cognac, als auch für Weinbrand keine exakte Rebsorte vorgeschrieben. De facto wird für Cognac jedoch hauptsächlich Reben der Sorte Trebbiano verwendet, die zudem nur aus der Region rund um den Ort Cognac stammen dürfen. Bei den verschiedenen Weinbränden gibt es solche Einschränkungen nicht. Wie bereits erwähnt darf Cognac ausschließlich in kleinen Kupferbrennblasen gebrannt werden. Bei Weinbrand werden grundsätzlich auch große Column Stills eingesetzt, die kontinuierlich und somit deutlich effizienter destillieren können. Weitere Unterschiede gibt es bei der Lagerdauer. Cognac muss mindestens 2 Jahre reifen (bis er ein VS-Cognac ist), während Weinbrand nur mindestens 6 Monate Reifung vorgeschrieben sind.
Welches sind die wichtigsten Cognac-Häuser?
Da Cognac nur rund um den gleichnamigen Ort produziert werden darf, ist die Anzahl der Produzenten vergleichsweise klein. Die Brennereien werden gemeinhin als Cognac-Häuser bezeichnet, die jeweils für einen eigenen Stil und Geschmack stehen. Die bekanntesten Cognac-Häuser sind (in alphabetischer Reihenfolge): Camus, Curvoisier, Hennessy, Martell und Rémy Martin.
Welche Altersstufen gibt es bei Cognac?
Anders als zum Beispiel bei Whisky gibt es bei Cognac keine direkten Altersangaben auf dem Etikett. Die verschiedenen Cognacs werden nach einem Reglement in verschiedene Altersstufen eingeteilt, wobei sich die Bezeichnungen jedoch bei den verschiedenen Cognac-Häusern unterscheiden können.
Die jüngste Altersstufe bei Cognac ist VS, welches für “very special” steht. VS-Cognac muss mindestens 2 Jahre in Eichenholzfässern gelagert werden. Cognacs der Altersstufe Cuvée Supérieure sind mit einem Mindestalter von 5 Jahren schon etwas älter. Die exklusivsten Cognacs werden jedoch mit VSOP (very special old pale) und XO (extra old) bezeichnet. VSOP-Cognacs sind in der Regel 7-12 Jahre und XO-Cognacs älter als 10 Jahre (meist sogar zwischen 20 bis 40 Jahre alt).
Was ist der älteste Cognac?
Als ältester Cognac der Welt gilt gemeinhin eine Flasche “Clos du Griffier” aus dem Jahr 1788, welche also deutlich älter als 200 Jahre ist. Interessanter als das reine Alter einer Flasche ist jedoch die Frage, welcher Cognac tatsächlich die längste Reifezeit aufweist.
Die Frage nach dem ältesten (längsten gereiften) Cognac ist nicht ganz leicht zu beantworten, welches daran liegt, dass die Cognac-Häuser keine direkte Altersangabe auf die Etiketten schreiben. Darüber hinaus sind die meisten Cognacs Kompositionen aus Weinbränden verschiedener Jahrgängen und Lagen. So weisen z.B. exklusive Cognacs wie der Henri IV Grande Champagne Cognac Dudognon Héritage darauf hin, dass über 100 Jahre alter Cognac in ihnen enthalten ist, der genaue Anteil ist jedoch nicht bekannt. Darüber hinaus ist es bei der Herstellung von Cognac durchaus auch üblich die Reifung im Eichenholzfass zu unterbrechen. Da durch die Verdunstung (Angels Share) jedes Jahr Cognac und rund 1,5 % an Alkoholstärke verloren geht, wäre nach einer Reifung von über 100 Jahren wohl auch kaum noch etwas übrig, was man abfüllen könnte. Ältere Cognacs werden also nicht weiter in Eichenholzfässern gelagert, sondern in gläserne Korbflaschen gefüllt, wobei die weitere Reifung unterbrochen wird. Wie lange ein über 100 Jahre alter Cognac also tatsächlich gereift wurde ist nicht bekannt bzw. wird von den Herstellern nicht verraten.

Welches ist der teuerste Cognac?
Als teuerster Cognac der Welt gilt der bereits erwähnte Henri IV Grande Champagne Cognac Dudognon Héritage, welcher mit einem Preis von mehr als 1.000.000 Pfund (etwa 1,17 Mio. Euro) beziffert wird, aber auch schon deutlich höher versteigert wurde. Der hohe Preis hängt dabei jedoch nicht nur damit zusammen, dass in diesem Cognac auch Weinbrände mit einem Alter von mehr als 100 Jahren enthalten sind. Vielmehr ist es die aufwändig gestaltete Flasche, welche zum Teil aus 24-karätigem Gold sowie Platin gefertigt und mit 6.500 kleinen Diamanten verziert wurde, die den Preis in diese unglaublichen Sphären hebt.
Welcher Cognac ist der beste?
Die Frage nach dem besten Cognac lässt sich wohl nie eindeutig beantworten. Es ist stark vom persönlichen Geschmack abhängig, welcher Cognac einem am besten gefällt. Daher muss es auch nicht unbedingt der teuerste Cognac sein, welcher als bester der Welt gelten muss. Wie bereits erwähnt ist zum Beispiel der teuerste Cognac auch deswegen so teuer, da die Flasche selbst so aufwändig gestaltet wurde.
Darüber hinaus muss man sich bei der Bewertung von Cognac darüber klar sein, was man bewerten möchte und wie man es gewichtet. In unseren Cognac-Tests bewerten wir die Gestaltung der Flasche, Geruch und Geschmack sowie auch die Preis-Leistung. Insbesondere die Preis-Leistung ist dabei ein wichtiges Kriterium zur Einordnung. Insbesondere bei sehr exklusiven und teuren Cognacs ist es unwahrscheinlich, dass sie so viel besser schmecken als ein Cognac für vergleichsweise erschwingliche 100 Euro. Bei teurem Cognac ist es häufig auch die Exklusivität und die Seltenheit, die man zu zahlen bereit sein muss.
Welche Cognacs sind gut für Einsteiger geeignet?
Wenn man den Einstieg in die Welt des Cognacs wagen möchte, empfiehlt es sich zunächst einige jüngere Cognacs zu verkosten. Ältere und teure Cognacs könnte man am Anfang auch nicht direkt würdigen und einordnen, da es einem an der notwendigen Erfahrung fehlt. Für den Anfang hält man sich also besser an VS- oder VSOP-Cognacs, wie zum Beispiel den Hennessy-VS oder den Martell-VSOP, die für einen vergleichsweise günstigen Preis einen guten Einblick in die Welt des Cognacs bieten.
Aktualisiert am 4.06.2023 um 06:21 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Wie trinkt man Cognac?
Einen guten Cognac genießt man am besten stilvoll aus einem sogenannten Cognacschwenker. Den meisten gängigen Modellen ist dabei ein besonders bauchiger und ausladender Kelch eigen. Es gibt allerdings auch Cognacschwenker, die mehr an klassische Tasting-Gläser erinnern. Für ein Cognac-Tasting füllt man ca. 20 bis 30 ml Cognac in den Schwenker und wärmt das Glas etwas mit der Hand an. Anschließend erkundet man zunächst die Aromen mit der Nase, ehe man auch einen ersten kleinen Schluck nimmt. Wer möchte kann nun seine Erfahrungen in mit Notizen zu Papier (“Tasting Notes”) bringen, um später verschiedene Cognacs miteinander vergleichen zu können. Wer darauf keine Lust hat lehnt sich einfach zurück und genießt. Bei einer Cognac-Verkostung sollte man auf jeden Fall auf Eiswürfel im Glas verzichten, da hierdurch die Aromen im Glas verwässern und nicht richtig wahrgenommen werden können.
Wie lagert man Cognac-Flaschen am besten?
Eine geschlossene Flasche Cognac kann im Prinzip viele Jahre lang gelagert werden ohne Geschmackseinbußen zu erleiden. Wichtig ist jedoch einige Grundregeln zu beachten. So sollte Cognac stets dunkel und kühl (ohne große Temperaturschwankungen) gelagert werden. Anders als Wein wird Cognac jedoch nicht liegend gelagert, da der starke Alkohol den Korken über kurz oder lang angreifen und daraufhin Sauerstoff in die Flasche eindringen würde. Prinzipiell sollte der Korken jedoch auch nicht austrocknen, da er auch hierdurch undicht und brüchig wird. Bei einem undichten Korken beginnt der Cognac zu oxidieren. Hierdurch verdirbt er zwar nicht, ist aber innerhalb kurzer Zeit nicht mehr genießbar. Auch ein zu feuchter Keller als Lagerort kann dazu führen, dass der Korken beschädigt wird. Daher sollte man den Platz für sein Cognac-Lager besser gut auswählen.
Die Lagerung von geöffneten Cognac-Flaschen unterscheidet sich nicht großartig von noch geschlossenem Cognac. Auch sie werden am besten dunkel und bei fast gleichbleibend kühlen Temperaturen aufbewahrt. Da bereits Sauerstoff in der Flasche enthalten ist, kann der Cognac nicht mehr unbegrenzt aufbewahrt werden ohne Geschmackseinbußen zu erleiden. Wie schnell ein offener Cognac in der Flasche schlechter wird ist unter anderem vom verbliebenem Füllstand abhängig.
1 Kommentar
Danke für diesen informativen Artikel. Mir war gar nicht bewusst, dass auch Cognac lediglich aus einer bestimmten Region Frankreichs kommt. Nach dem Lesen habe ich gleich Lust auf einen schönen Cognac und eine Zigarre bekommen. Fehlt nur noch das nächste Wochenende.
Freue mich schon auf weitere Artikel!