Der älteste Whisky an Bord des Schiffes war ein 31 Jahre alter Tormore mit klangvollem Namen 105.41 Lemon de luxe. Klar, dass wir den probieren mussten: Ein weicher, cremiger Single Malt aus einer Speyside-Brennerei, die selten solo zu haben ist. Mit den Aromen von Limettenkuchen und Schlagsahne fahren wir am neuen Humboldtforum vorbei. Berlin-Besucher stehen am Ufer und winken. Wir winken zurück. Schmecken wir da flüssigen Spekulatius im Glas? Die Museumsinsel zieht vorbei. Uraltes an Land, uralter Whisky im Glas. Mit feinen Röstnoten klingt der milde Speysider aus. Ein schönes Dram, wie gemacht für einen warmen Herbsttag.
Unter Deck beraten Andrew Park und Bob Wenting von der SMWS derweil die Besucher an der Schiffsbar. „Probiert den mal“, sagt Andrew zu uns und hält eine Flasche mit grüner Banderole hoch. „Das ist ein richtig großartiger Ardmore mit zweiter Reifung im Rotwein-Fass“. Er hat nicht zu viel versprochen: Der Ardmore mit klangvollem Namen 66.239 Mouton Bouillie ist eines der Highlights für uns an diesem Tag. Wie sich die satten Torfaromen mineralisch im Mund ausbreiten und von roten Waldbeeren aufgefangen werden, ist einfach grandios. Aufgrund der Fassstärke kommen die Torfaromen viel stärker zur Geltung als in den Standards der Brennerei.
Nach und nach versammeln sich die 75 Gäste des Whisky-Cruises auf dem Oberdeck. Bei schönstem Sonnenschein wird gefachsimpelt, werden Tasting Notes ausgetauscht und so manches schöne Dram gemeinsam genossen. Das alte und neue Berlin zieht vorbei und bildet die kontrastreiche Kulisse für die spannenden Whiskys im Glas. Die amüsanten Anekdoten von SMWS Ambassador und Berlin-Kenner Peter Eichhorn helfen dabei die Stadt aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Schöner kann man ein Jubiläum kaum feiern. Auf die nächsten 40 Jahre SMWS!