Die beliebtesten naturbelassenen Whiskys im Vergleich
Aus der Vielzahl an ungefärbten und ungefilterten Whiskys haben wir einige besonders gefragte Abfüllungen ausgewählt:
Ungefärbt & ungefiltert
Ungefärbt & ungefiltert
Ungefärbt & ungefiltert
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kein Rauch
kein Rauch
rauchig (35 ppm)
Isle of Arran | Schottland
Highlands | Schottland
Isle of Mull | Schottland
Bourbon, Oloroso- & Pedro-Ximénez-Sherry-Casks
Pedro-Ximénez & Oloroso-Sherry-Casks
Bourbon-Barrels & Rioja-Weinfässer
Ungefärbt & ungefiltert
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kein Rauch
Isle of Arran | Schottland
Bourbon, Oloroso- & Pedro-Ximénez-Sherry-Casks
Ungefärbt & ungefiltert
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kein Rauch
Highlands | Schottland
Pedro-Ximénez & Oloroso-Sherry-Casks
Ungefärbt & ungefiltert
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rauchig (35 ppm)
Isle of Mull | Schottland
Bourbon-Barrels & Rioja-Weinfässer
Aktualisiert am 6.12.2023 um 13:28 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Inhaltsverzeichnis

Warum werden Whiskys gefärbt, gefiltert und verdünnt?
Der Einsatz von Karamellfarbe zum Färben von Whisky hat rein kosmetische Gründe, die Hersteller wollen damit einen attraktiven und zugleich einheitlichen Farbton sicherstellen.
Gleiches gilt für die Filtration: Dabei werden Schwebeteilchen (z.B. Eichenholzpartikel aus den Fasswänden) aus dem Whisky gefiltert. Kritiker sagen: Dabei geht auch ein Teil der Aromen verloren, das Mundgefühl verändert sich.
Alkohol ist ein hervorragender Aromenträger und viele Whiskys profitieren von einer höheren Abfüllstärke. Dennoch erscheinen viele Single Malts nur in der Mindeststärke von 40 %. So kann ein Hersteller möglichst viele Flaschen aus seinen Fässern herausholen.
Diese drei Tricks vor der Abfüllung bringen dem Whisky-Genießer nicht nur keinen Vorteil – sie erschweren auch die Bewertung der Spirituose: Ein Blick gegen das Licht mit den Nosing-Glas erübrigt sich, wenn beim kräftigen Goldton zuvor in den Farbkasten gegriffen wurde.

Naturbelassene Whiskys liegen bei unseren Lesern im Trend
Seit einigen Jahren kündigt sich eine Trendwende an: Immer mehr Hersteller gehen dazu über, ihre Whiskys ungefärbt, ungefiltert und mit einem höheren Alkoholgehalt abzufüllen. Dass diese naturbelassenen Single Malts auf einen wachsenden Zuspruch unter den Whisky-Liebhabern stoßen, belegt auch unsere jüngste Leserumfrage.
3 von 4 Lesern bevorzugen ungefärbte Whiskys
- Whiskys ohne Farbstoff stehen bei unseren Lesern hoch im Kurs: Über 75 % gaben in der Umfrage an, dass sie beim Kauf eines Whiskys darauf achten, ob eine Abfüllung ungefärbt ist.
- Auch das Thema Filtration bewegt unsere Leser: Über 70 % betonen, dass sie beim Kauf eines Whiskys auf eine ungefilterte Qualität Wert legen.
- Eine höhere Abfüllstärke des Whiskys bevorzugen stolze 75 % der Leser. Damit kann allerdings alles von 43 % bis Fassstärke gemeint sein.
Das Thema beeinflusst auch die Kaufentscheidung
Und auch auf das konkrete Kaufverhalten wirkt sich der Trend zu naturbelassenen Whiskys bereits aus:
- Über 40 % der Leser geben an, dass sie schon mal einen Whisky nicht gekauft haben weil er gefärbt war.
- Über 30 % der Leser haben schon einmal von einem Whiskykauf abgesehen, weil die Abfüllstärke zu niedrig war.
- Und rund 25 % der Leser haben schon einmal einen Whisky nicht erworben, weil er kühlgefiltert wurde.

Warum Whisky-Hersteller jetzt umdenken sollten
Lange Zeit ging bei den schottischen Whisky-Herstellern alles seinen gewohnten Gang: Man brannte großartige Whiskys und sorgte dafür, dass sie mit Farbstoff und Filtration noch etwas besser aussahen. Die Mindeststärke von 40 % Alkohol schien auszureichen um die meisten Genießer zufriedenzustellen.
Doch inzwischen haben die Millennials den Whisky für sich entdeckt. Darunter versteht man alle, die zwischen den 1970er Jahren und dem Jahr 2000 geboren wurden – eine sehr diverse und vielschichtige Gruppe, die sich in einem Punkt aber einig zu sein scheint: Die Ehrlichkeit und Authentizität eines Whiskys ist so wichtig wie nie zuvor.
Natürlich gab es naturbelassene Whiskys auch schon früher, doch sie wurden vor allem von Kennern genossen, die sich nur mit einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten austauschten. Mit der wachsenden Begeisterung der Millennials für den Whisky änderte sich dies: Die Fragen nach einer naturbelassenen Qualität werden inzwischen lauter gestellt, als je zuvor – und sie beeinflussen heute das Kaufverhalten dieser neuen Generation von Whisky-Genießern.
Kluge Destillerien stoßen in die Lücke, die große Hersteller immer noch lassen: Sie bieten ihre Whiskys ungefärbt, ungefiltert und mit einer höheren Abfüllstärke an. Sie schielen damit nicht auf den kurzfristigen Beifall der Whisky-Community, sondern beweisen Weitblick.
Denn ehrliches Handwerk in Kombination mit herausragender Qualität haben den schottischen Whisky in den letzten Jahrhunderten schon durch so manchen Sturm manövriert.
5 Kommentare
Ich bin immer wieder über einige Hersteller erstaunt. Der Whisky wird mehr als ein Jahrzehnt gehegt und gepflegt um ein hervorragendes Produkt herzustellen. Am Schluss wird dieses Naturprodukt durch Farbstoff (Karamellfarbe) und industrielle Techniken dann wieder in einen Standard gepresst.
Wenn ich einen Whisky möchte der Heute und in 10 Jahren genau gleich schmeckt, dann kann ich auch zu einem günstigeren Blend greifen. Das Interessante am Whisky ist doch, dass jede Flasche kleine Unterschiede im Geschmack, der Farbe und dem Mundgefühl haben. Das selbe bei der Alkoholstärke. Wenn die Abfüllung etwas stärker ist, kann jeder den Whisky auf die für ihn optimale Trinkstärke reduzieren.
Wie René schon richtig sagt – es gibt kein falsch oder richtig. Am Ende geht es darum, schmeckt das Produkt dem Konsumenten und ist es nicht gesundheitsschädlich 😉 Wobei das bei Alkohol immer diskussionswürdig ist.
Für alle Enthusiasten, die sich in den Whisky hineinschmecken, die Geruch, Geschmack und seine Entwicklung im Glas verfolgen wollen, ist eine unfiltrierte, nicht kolorierte Fassstärke die bevorzugte Wahl. Einen solchen Whisky trinkt man nicht einfach, man erlebt ihn und man begleitet ihn.
Nicht selten verdünnt man dann beim Tasting den Whisky um seine Entwicklung mit Wasserzugabe zu schmecken und nicht selten entfaltet sich eine neue Aromenwelt – die besser oder schlechter sein kann.
Um sich vom Mainstream abzuheben bedarf es Nischen, die gesucht und besetzt werden. Dazu das richtige Marketing – eine Story erzählen, eine Besonderheit hervorheben – und ein Produkt platzieren, dass zum höchstmöglichen Preis bei hohem Umsatz gekauft wird.
Meine Filter auf der Suche nach etwas Leckerem für unsere Tastingrunde: Schottland; Mindestalkoholgehalt 46,1 % – der Rest passt dann meistens schon 😉
Vielen Dank für den tollen informativen Bericht.
Ich finde es gut und richtig, dass dieses Thema im Fokus steht und berücksichtige dieses auch bei meinen Kaufentscheidungen.
Vielleicht denkt ihr über eine separate Kategorie in der Bestenliste für naturbelassene Whiskys nach.
Ich glaube da gibt es kein “richtig” oder “falsch”.
Massenhersteller können meinem Empfinden da nicht wirklich mitmachen weil es bei ihnen ja gerade um die “Nachvollziehbarkeit” geht – die Charge von heute und die in einem Jahr soll gleich aussehen / schmecken damit der Kunde sich optisch und geschmacklich wiederfindet egal wann er die Flasche kauft.
Und bei jeder Abfüllung die Labels ändern oder gar von Hand was aufstempeln (zumindest beim Thema Alkoholgehalt)?
“Ein Blick gegen das Licht mit den Nosing-Glas erübrigt sich, wenn beim kräftigen Goldton zuvor in den Farbkasten gegriffen wurde.” – aber was bringt es wenn der Tester die hellblasse Farbe unangenehm findet, ich aber den Dram in einer schummrig beleuchteten Bar zu mir nehme – da seh ich doch eh nix von der Farbgebung egal ob gefärbt oder nicht.
Wer bereit ist einen gewissen Aufpreis für das Weglassen bestimmter Arbeitsschritte zu zahlen und dafür für einen möglicherweise vollmundigerem Aroma belohnt wird ist das ja ok und für den 08/15-Whisky-Trinker gibt es ja weiterhin die gefärbten 40%er.
Also jedem das was er/sie mag oder bezahlen möchte.
Richtig so, ich kaufe schon länger keinen gefärbten 40%igen mehr.
Ganz einfach weil mir die etwas Stärkeren geschmacklich mehr zusagen.