Die wichtigsten Whisky-Trends 2024 im Überblick:
Tequila, Tokaji & Co.: Originelle Cask-Finishes für Whisky
Ob mexikanischer Mezcal, ungarischer Tokaji-Süßwein oder französischer Calvados – der Trend zu immer außergewöhnlicheren Fass-Finishes bei Whiskys setzt sich 2024 fort. Die Aromenvielfalt der Casks überträgt sich während der Zweitreifung auf den Single Malt und sorgt für vielfältige und spannende Aromen. Doch längst nicht jedes originell klingende Fassexperiment geht auf: Nur Releases, welche mit dem Whisky harmonieren und ihn bereichern werden sich langfristig durchsetzen können.
Unser Probiertipp zum Trend:
Craigellachie 13 Jahre Armagnac Cask
Was uns gefällt: Armagnac ist der kleine Bruder des Cognacs und wird in mobilen Alambic-Stills direkt bei den Winzern gebrannt. Der Craigellachie Single Malt erhält ein ambitioniertes Finish in feinsten Armagnac-Casks aus der Gascogne. Sie bereichern den vollmundigen Worm-Tub-Whisky aus der Speyside um vielschichtige mineralische Aromen.
So schmeckt er: Beim Craigellachie 13 yo Armagnac Cask trifft ein schwerer Körper auf ein seidiges Mundgefühl. Milde und würzige Aromen halten sich die Waage. Wir schmecken Crème Brûlée und Birnenconfit, dazu Noten von Walnüssen und Honigmelone. Mineralische Nuancen lassen deutlich den Einfluss des feinen Weinbrands erkennen. Der Abgang ist dezent prickelnd mit Aromen von buntem Pfeffer.
Aktualisiert: 27.04.2024 um 02:48 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Age-Statements: 15 wird die neue 18
Bei vielen bekannten Brennereien sind die alten Jahrgänge weiter unter Druck: Begrenzte Bestände treffen auf Nachwirkungen des Brexits und die weiter anhaltende Inflation. In der Folge sind gerade 18-jährige und 21-jährige Single Malts besonders gravierend im Preis gestiegen. Diese Entwicklung wird sich 2024 nicht in gleichem Maße fortsetzen lassen, da viele Genießer die „alten“ Preise noch im Kopf haben und viele Fachhändler schon jetzt eine zunehmende Kaufzurückhaltung spüren.
Der neue Trend: Aus Markensicht löst in vielen Fällen der 15 Jahre Single Malt den alten 18-jährigen ab. Während 15-jährige Klassiker von Speyside bis Highlands üblicherweise für 60 bis 90 Euro gehandelt werden, sind die meisten 18-jährigen Abfüllungen längst jenseits der 100-Euro-Marke angesiedelt. Viele Genießer werden diese Abfüllungen in diesem Jahr probieren – und vielleicht feststellen, dass sie nicht weniger gut sind wie die traditionellen 18er.
Unser Probiertipp zum Trend:
Fruchtig & Sherry
GlenDronach 15 Jahre
Der Whisky: Der GlenDronach 15 Jahre ist der ideale Ersatz für den leider häufig unerschwinglichen 18-jährigen Klassiker der Brennerei. Die Abfüllung reift zu 100 % in Pedro Ximenez- und Olosoro-Sherryfässern und wird mit fairen 46 % abgefüllt.
So schmeckt er: Im Tasting kann der GlenDronach 15 Jahre die hohen Erwartungen erfüllen. Fruchtige Noten von Johannisbeeren und Kirschen, getrockneten Aprikosen, Rosinen und würzige Eichenholznoten machen den Highland-Malt zu einem besonderen Genusserlebnis.
Aktualisiert: 27.04.2024 um 08:34 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Viele neue Destillerien bringen ihre ersten Whiskys heraus
Wie Pilze sind neue Whisky-Brennereien vor allem in Schottland in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen: Ob Aberargie oder Ardnahoe, Ballindalloch oder The Borders – für eine ganze Reihe Newcomer kommt in diesem Jahr die Stunde der Wahrheit. Der erste Scotch Single Malt Whisky wird veröffentlicht. Von den ersten Besprechungen in der Fachwelt ebenso wie bei Influencern, aber auch bei Genießern in Whisky-Clubs hängt dabei viel ab. Wird der Newcomer zum Teil des Whisky-Trends oder unterwegs abgeworfen?
Viele Whisky-Genießer stehen neuen Destillerien zwar aufgeschlossen gegenüber – aber gleichzeitig gibt es häufig nur ein (oder höchstens zwei) Chancen für einen guten Eindruck. Entscheidend sind neben Story und Gestaltung der Abfüllung vor allem der Geschmack. Dieser muss bei jungen Whiskys nicht komplett perfekt sein – aber er sollte genug Spannung und Reife bieten, um neue Fans für die Marke zu gewinnen. Last but not least muss auch die Preis-Gestaltung ehrlich sein, um nachhaltigen Erfolg zu haben.
Internationale Whiskys werden immer attraktiver
Ob Rye Whiskey aus Finnland, Single Malts aus Australien oder neue Abfüllungen aus Slowenien – die Welt des Whiskys wird immer größer. Viele Genießer stehen den neuen Kreationen aus aller Welt aufgeschlossen gegenüber und probieren gerne auch exotische Drams. Gleichzeitig wächst das Qualitätsbewusstsein: Wer junge und unreife Destillate abfüllt, ist schnell weg vom Fenster. Mit der besseren Verbreitung internationaler Whiskys sinken auch die Preise, was diese Releases für mehr Genießer zum Mixen oder für das pure Tasting attraktiver macht. Gleichzeitig entdecken in 2024 immer mehr Scotch-Genießer, dass es auch eine Whisky-Welt jenseits der britischen Insel gibt.
Unser Probiertipp zum Trend:
Kyrö Malt Rye Whisky aus Finnland
Der Whisky: Fünf Finnen brennen den Kyrö Malt Rye aus 100 % finnischem Vollkornroggen, welcher gemälzt wird. Die Destillation erfolgt zweifach in kupfernen Brennblasen und reift in Eichenholzfässern (überwiegend American Oak).
So schmeckt er: Ein weiches Mundgefühl zeichnet den Kyrö Malt Rye Whisky aus. Süße Aromen prägen den Auftakt. Wir denken an Aprikosen in Sirup, Honig und Haferflockenkekse. Der Mittelteil ist durchzogen von breiten getreidigen Aromen und feinen kräuterigen Anklängen. Roggenbrot mit Butter mit Thymian. Im Abgang ist der Kyrö Malt Rye trocken und würzig mit einem dicken Stapel Eichenholz, sowie dezent kohligen Nuancen.
Aktualisiert: 27.04.2024 um 07:40 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Alkoholfreie Whiskys erobern den Markt
Viele Menschen genießen Alkohol inzwischen bewusster und seltener. Aus dem Dry January ist für viele inzwischen ein Lifestyle geworden, welcher den moderaten Genuss beinhaltet. Alkoholfreie Whiskys sind eine relativ junge Kategorie, welche in 2024 stark wachsen wird. Gerade jüngere und neugierige Genießer werden den „Malt Blends“ eine Chance geben. Wichtigstes Kriterium für viele Genießer ist dabei der Geschmack: Wem es als Marke gelingt einen alkoholfreien Whisky zu erschaffen, der die essentiellen Charakterzüge des Originals trägt, wird mit großem Erfolg vor allem bei den mixbereiten Anhängern belohnt werden.
Whisky-Cocktails liegen 2024 im Trend
Feine Cocktails mit Whisky liegen auch in diesem Jahr weiter im Trend: Klassische Cocktails wie Manhattan, Old Fashioned oder Whiskey Sour sind von keiner Bar-Karte wegzudenken sind und auch von vielen Fans zuhause gemixt. Gleichzeitig schicken sich neue Trend-Cocktails an, die Szene im Sturm zu erobern. Auffällig ist die Wahl der Whiskys, welche zum Mixen verwendet werden. Da bei vielen modernen Whisky-Cocktails nur kleinere Mengen eingesetzt werden, werden die ausgewählten Abfüllungen immer feiner und exklusiver. Das Mixen mit Single Malts ist längst kein Tabu mehr und wenn ein besonderes Fass-Finish von den Aromen geeignet erscheint, findet auch dieses Verwendung im Rezept.
Unser Rezepttipp zum Whisky-Cocktail-Trend:
Old Fashioned Paloma – Würziger Bourbon trifft herbe Grapefruit
Die Old Fashioned Paloma kombiniert das Beste aus zwei Aromenwelten: Würziger Bourbon Whiskey aus den USA trifft bei diesem Cocktail auf frisch gepressten, fruchtig-herben Grapefruitsaft. Dieser leckere Whisky-Drink hat das Zeug zum Trend-Cocktail des Jahres 2024!
Zum Old Fashioned Paloma Rezept
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