Brünnhilde (häufig auch Brünhild geschrieben) ist eine mythologische Heldenfigur aus den nordischen Sagen und Helden-Liedern. Brünne bedeutet so viel wie Panzer, Hild so viel wie Kampf. Brünnhilde ist also die Frau, die in einen Panzer gehüllt kämpft. Ein passender Name für eine Walküre – denn genau das ist die Heldin. Aus der nordischen Mythologie sind Walküren als Geisterwesen bekannt, welche ehrenhaft auf dem Schlachtfeld gefallene Krieger nach Walhalla geleiten.
Brünnhilde ist im Ring des Nibelungen die Tochter von Wotan und Erda und eine der stärksten Frauenfiguren in Richard Wagners Opern-Œuvre. Sie ist eine mutige Kämpferin und definiert sich nicht über einen Mann an ihrer Seite, sondern emanzipiert sich im Lauf der „Walküre“ von ihrem Wotan und trifft ihre eigenen Entscheidungen, auch wenn das bedeutet vom Vater verstoßen zu werden.
Was steckt drin, wo Highland Park Brünnhilde draufsteht?
Beim Highland Park Brünnhilde handelt es sich um einen Single Cask Whisky, also die Abfüllung eines einzigen Fasses. Da es sich um ein großes First Fill Sherry Puncheon aus amerikanischer Eiche handelt, konnten 654 Flaschen des Whiskys abgefüllt werden. Leider ist nicht bekannt, welcher Sherry zuvor im Fass war – denn ob Pedro Ximenez, Oloroso oder Amontillado macht natürlich von den Aromen her schon einen großen Unterschied.
Eine echte Dame fragt man nicht nach dem Alter? Bei Brünnhilde als ruppiger Heldin machen wir da mal eine Ausnahme: Erfreulicherweise gibt Highland Park die Reifezeit von 11 Jahren ganz offen auf dem Etikett an. Destilliert wurde der Whisky im Januar 2008 und nun im Februar 2019 abgefüllt.

Brünnhilde ist der erste Single Cask Whisky einer Trilogie
Die Kooperation von Highland Park und dem Festspielhaus Bayreuth ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Jedes Jahr soll eine neue Sonderabfüllung erscheinen, die den Namen eines berühmten Helden aus einer Wagner-Oper tragen soll.
Der Highland Park Brünnhilde erscheint voraussichtlich zu Beginn der Wagner-Festspiele 2019 am 25. Juli und wird dann exklusiv über die Webseite des Festspielhauses angeboten. Da die Nachfrage nach Brünnhilde das Angebot bei weitem übersteigen dürfte, gleicht der Kauf der Flasche einer Verlosung: Wer Glück hat und gezogen wird, darf sich eine Flasche des Highland Parks bestellen.
Doch lohnt sich das überhaupt? Ist Brünnhilde ein guter Whisky oder nur etwas für hartgesottene Wagner-Fans?

Unser Tasting des Highland Park Brünnhilde
Wie riecht er?
Deutlich ist der Sherry-Einfluss zu erkennen: Brünnhilde eröffnet ihren Auftritt mit Rosinen und weiteren Trockenfrüchten, gefolgt von gebratener Ananas und Aprikosen. Wie es sich für eine Kämpferin gehört, ist auch etwas Rauch und Asche mit von der Partie. Süße und würzige Noten halten sich ansonsten die Waage, sie sind harmonisch ausbalanciert. Mit Kräutern wie Estragon kommt zusätzliche Spannung in die Mischung, bevor sich Brünnhilde mit feinem Holzrauch von der Geruchs-Bühne in die Pause verabschiedet.
Wie schmeckt er?
Vorhang auf! Da ist Brünnhilde wieder, ab dem ersten Moment ist der nach ihr benannte Malt Whisky voll da und spielt seine Aromen aus. Der süß-würzige Charakter aus dem Nosing setzt sich auch im Tasting fort. Vom Mundgefühl wirkt der Whisky leicht cremig, zugleich aber auch trocken. Wir schmecken Orangenschalen, getrocknete Ananas, Waldhonig und schwarzen Pfeffer. Der erhöhte Alkoholgehalt von 56 % sorgt dafür, dass Brünnhilde im Geschmack sehr kraftvoll daherkommt. Er stört jedoch keineswegs, sondern ergänzt und unterstützt die Aromen bei ihrer Entfaltung hin zu einem Finale, welches von ordentlich Holzrauch und einem dezent kohligen Abgang geprägt ist.
Da der Preis für den Highland Park Brünnhilde noch nicht feststeht, verzichten wir auf eine Bewertung der Preis-Leistung.
Wir wurden von Beam Suntory zum offiziellen Launch-Event des Highland Park Brünnhilde eingeladen. Dies hatte keinen Einfluss auf unseren Test oder die Bewertung.
1 Kommentar
Danke für den informativen Text! Mich erstant nur gerade die Nachbemerkung, warum gabe es ein “Launch-Event von Beam-Suntory” – Highland Park war doch eine unabhängige Distillerie (bzw. zusammen mit wenigen anderen Spirituosen im Besitz einer Familienstiftung), wurden die jetzt etwa auch übernommen?!