Bourbon stellt keine besonderen Anforderungen an das Alter. Sobald der New Make mit dem Eichenholz in Kontakt gekommen ist, darf die Spirituose sich Bourbon nennen. Ein paar Einschränkungen gibt es aber doch. So muss das Alter des Bourbons auf dem Etikett zwingend angegeben werden, wenn die Lagerzeit vier Jahre oder weniger betragen hat. Dies wird mit ein Grund dafür sein, dass die meisten Bourbons mindestens diese Lagerdauer erreichen. Wird ein Alter der Spirituose auf dem Flaschenetikett angegeben, muss immer das Alter des jüngsten enthaltenen Whiskeys in der Abfüllung genannt werden. So ist es auch beim Jim Beam Signature Craft.
Die Jim Beam-Destillerie aus Kentucky steht mittlerweile nicht mehr nur für den unkomplizierten Supermarkt-Klassiker Jim Beam White Label, sondern hält auch einige interessante Bourbons im Premium-Segment bereit. Dazu zählen neben dem Signature Craft auch der Legent Bourbon und der Jim Beam Single Barrel.
Lange Lagerung: 12 Jahre im Eichenholzfass
Beim Jim Beam Signature Craft sind dies immerhin 12 Jahre, ein ungewöhnlich hohes Alter für einen Bourbon. Denn Bourbon darf ausschließlich in frisch ausgebrannten Eichenholzfässern lagern. Ein Holz welches viel Positives an Geruch und Geschmack an die Spirituose überträgt, aber nach einer so langen Zeit auch sehr dominant werden kann. Zum Vergleich werden zwar Scotch Whiskys auch häufig 12, 15, 18 oder noch viel mehr Jahre in Eichenholz gelagert. Allerdings werden hierfür bereits benutzte Fässer aus der Bourbon- oder Sherry-Herstellung verwendet, die nicht mehr so starke Eichenaromen abgeben.
Umso gespannter war ich, wie der Jim Beam Signature Craft nach 12 Jahren in frischen Eichenholzfässern und mit 43% abgefüllt wohl schmecken würde.
Unser Tasting des Jim Beam Signature Craft Whiskey
Wie riecht er?
Und da sind sie auch schon: Mit intensiven Eichenaromen begrüßt mich dieser Jim Beam. Die Holzaromen erinnern an Zimt, es ist allerdings die Eiche welche man in vielen Facetten schmecken kann. Die im Eichenholz enthaltenen Gerbsäuren machen den Geruch intensiv. Darüber hinaus ist auch viel Vanille im Geruch enthalten. Fruchtiger wird es mit dem Duft der Schalen von Zitrusfrüchten. Etwas ungewöhnlich mischt sich fruchtiger Kaugummi und auch etwas Rauch in den Geruch. Insgesamt sehr intensiv und komplex. Zum Schluss mit Erde und feuchtem Laub.
Geruchsprobe des Jim Beam mit Eis
Da mir die Aromen sehr komprimiert erscheinen, gebe ich etwas Eis dazu. Dabei sollte man es vorsichtig angehen. Schon kleine Mengen Eis genügen, um den Jim Beam Signature aufzuschließen. Das würzige Holz kommt dann auch sofort deutlich geschmeidiger rüber. Der Bourbon ist nicht mehr so kräftig. Würzige Noten wie von Kräutern begleitet von Vanille und Blutorange kommen hervor.
Wie schmeckt er?
Auch den ersten Geschmackstest probiere ich pur, ohne Eis. Ich bin erneut erstaunt wie kompakt das erste Mundgefühl ist. Fast sirupartig wirkt der Jim Beam hier. Kräftig ist das Eichenholz zu spüren, aber auch deutliche süße Aromen wie von Ahornsirup und Waldhonig breiten sich im Mund aus. Vanille- und Orangenaromen kommen dazu. Ein feiner Tropfen Bourbon, den man definitiv zuerst pur und unverdünnt probieren sollte. Doch wie macht der Jim Beam sich mit etwas Eis?
Geschmacksprobe des Jim Beam mit Eis
Wichtig ist hierbei definitiv die richtige Dosierung, also lieber erst mal mit sehr wenig Eis anfangen, damit der Straight Bourbon nicht zu sehr verwässert. Alternativ kann man den Whiskey aber auch einfach nur mit einigen Tropfen Wasser verdünnen. Die Aromen treten dann auch im Geschmackstest deutlich breiter hervor. Das Eichenholz ist immer noch die dominante Komponente. Aber auch eine feine Rauchigkeit bemerke ich jetzt. Deutlich ist jetzt auch wieder Zimt zu schmecken, hinzu kommen Fruchtaromen wie von süßen Sultaninen, aber auch kräuterige Noten wie Estragon, Süßholz und Rohrzucker.
Aktualisiert: 26.04.2024 um 21:38 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API