Aus dem Gälischen übersetzt bedeutet Knockando so viel wie “kleiner schwarzer Hügel” und die Brennerei ist damit in bester Gesellschaft: Auch die einen Steinwurf entfernten Destillerien Tamdhu (kleiner dunkler Hügel) und Cardhu (schwarzer Fels) tragen die geografischen und geologischen Gegebenheiten in ihrem Namen.
Bei Knockandu werden hauptsächlich Malts für Blends gebrannt
Knockando zählt mit seinem Gründungsjahr 1898 zu den Destillerien, die in der letzten der drei Destillerie-Gründungsphasen des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Das ist deshalb so bedeutsam, weil in dieser Zeit der Bedarf nach milden und fruchtigen Speyside-Whiskys stark anstieg. Die Brennerei am schwarzen Hügel wurde mit dem Ziel gebaut, genau solche Malts herzustellen, um damit so bekannte Blends wie J&B zu versorgen.
Die mit 48 Stunden relativ kurze Fermentation und eine schnelle Destillation sollen diesen Whisky-Stil unterstützen, sowie nussige und malzige Noten in den Vordergrund heben. Mit dem Knockando 12 Jahre spendiert man der Destillerie jedoch immerhin einen eigenen Single Malt, welcher in Ex-Bourbon Fässern gereift wird.
Erwähnenswert ist ansonsten nur der leicht erhöhte Alkoholgehalt von 43 % – viele Einsteiger-Single-Malts rangieren bekanntermaßen ja eher an der Untergrenze von 40 %. Ob die zusätzlichen Volumenprozente dem Geschmack des Knockando 12 Jahre zuträglich sind, werden wir gleich in der Verkostung herausfinden.
Unser Tasting des Knockando 12 Jahre
Wie riecht er?
Getreide, Birne und Apfel – der Knockando 12 Jahre eröffnet das Nosing mit dem “Triptychon der Speyside”. Mit Aprikosenmarmelade und Quitte verfeinert er das Spektrum noch etwas. Hinzu kommen cremiger Honig und Sahnekaramell. Ein heller, leichter und ziemlich süßer Duft, aber keine wirkliche Offenbarung.
Wie schmeckt er?
Der Geschmack ist ebenfalls stark vom Getreide geprägt. Der Whisky wirkt nektarartig und mild mit Noten von Popcorn und Birnenschale. In der Folge schmecken wir Vanille, Karamell und etwas Eichenholz, die vor allen Dingen im Nachgeschmack deutlicher aufkommen. Im Abgang wird der Knockando 12 Jahre leicht bitter. Der Whisky ist sicherlich kein Schwergewicht, im Mittelteil passiert doch eher wenig.
Aktualisiert am 21.09.2023 um 16:28 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
4 Kommentare
Hallo, ich bin auch ein begeisterter Whiskyabenteurer und liebe das Malt Whisky Magazin, will aber die Meinung über den Knockando 12 Jahre nicht teilen. Ich finde ihn ausgesprochen gut, rund und geschmackvoll, hat tolle Aromen von Malz, Karamell, Vanille und Toffifee – ein sehr guter Whisky!
Hallo Klaus,
vielen Dank für deinen Kommentar! Wir freuen uns, dass dir der Knockando 12 Jahre so gut gefällt!
Am Ende ist der Genuss von Whisky doch immer Geschmackssache und somit individuell unterschiedlich, welche Abfüllung einem besonders zusagt.
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Hallo,
werdet Ihr auch den 15er und 18er von Knockando verköstigen? Die haben ein Super PL Verhältnis.
MfG
Jens
Hallo Jens,
danke für den Tipp! Wir werden beide Whiskys in unsere Beobachtungsliste aufnehmen und schauen, ob sie uns in nächster Zeit über den Weg laufen. Für ihr Alter sind der Knockando 15 Jahre und 18 Jahre tatsächlich sehr günstig zu haben.
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin