Die rote Kappe aus Wachs ist das markante Markenzeichen des Maker’s Mark Bourbon: Bis heute wird jede Flasche noch einzeln von Hand in Siegelwachs getaucht. In vielen Bars gilt der Maker’s Mark Whisky aufgrund seines milden Geschmacks als moderner Klassiker. Was zeichnet diesen Kentucky Bourbon aus und wie gut ist er wirklich?
Das Rezept für den Maker’s Mark Straight Kentucky Bourbon wurde im Jahr 1953 von Bill Samuels Sen. entwickelt, welchem die zu dieser Zeit erhältlichen scharfen und starken Bourbons nicht gefielen. Für Makers Mark verwendete er ein rund 170 Jahre altes Rezept seiner Familie, bei welchem er insbesondere mit der Zusammensetzung der Maische experimentierte. Für das charakteristische Flaschendesign war seine Frau Margie Samuels verantwortlich, welche die ersten Flaschen damals eigenhändig in das rote Siegelwachs tauchte. Bis heute legt man großen Wert darauf, dass dieser Vorgang von Hand erfolgt und somit jede Flasche ein bisschen anders aussieht. Maker’s Mark gehört heute zu Jim Beam.

Was steckt drin, wo Maker’s Mark draufsteht?
Ein wichtiger Unterschied von Maker’s Mark zu anderen amerikanischen Bourbons liegt in der verwendeten Mash Bill, die aus 70 % Mais, 16 % Winterweizen und 14 % gemälzter Gerste besteht.
Bei Maker’s Mark handelt es sich also um einen sogenannten wheated bourbon. Der Weizenanteil in der Maische sorgt dafür, dass der Whisky im Vergleich etwas milder und süßer ist. Auffällig ist auch, dass der Maker’s Mark Whisky, anders als in den USA üblich, ohne “e” geschrieben wird.
Für die Reifung von Maker’s Mark werden neue, frisch ausgebrannte Eichenholzfässer verwendet. Durch das Ausbrennen der Fässer öffnen sich Poren im Eichenholz und der natürlich darin vorkommende Zucker karamellisiert. Auf diese Weise gelangen während der Reifung des Whiskys zum Beispiel Aromen von Karamell und Vanille in den Bourbon. Maker’s Mark verwendet Fässer mit dem Barrel Char Grade 3, welches hier für ein Ausbrennen von 40 Sekunden steht. Wirkt sich dieser erhöhte Grad des Ausbrennens auch auf die Aromen des Kentucky-Bourbons aus?
Unser Tasting des Maker’s Mark Bourbon
Wie riecht er?
Ein ausgeprägt milder und süßer Duft steigt uns aus dem Glas entgegen. Wir riechen Vanille und Karamell, gepaart mit Dessertaromen, die uns an Milchreis mit Blaubeeren oder Himbeeren und spanische Crema Catalana erinnern. Im Mittelteil sind die Getreidenoten beim Maker’s Mark relativ ausgeprägt, wir denken an Toastbrot mit Butter. Hinzu kommt ein fein-säuerlicher kräuteriger Hauch, der in Richtung Salbei und Estragon geht. Hinten ist eine Spur Eichenholz zu erkennen.
Wie schmeckt er?
Der Maker’s Mark ist ein Bourbon mit mildem Charakter. Vor allem die Vanillenoten sind sehr ausgeprägt, wir denken an Vanillekipferl mit Puderzucker, dazu süßes Popcorn. Es folgt eine ausgewogene Getreidenote, die an helles Weizenknäckebrot erinnert. Ein feine Estragonnote schimmert durch. Den Abgang gestaltet der Kentucky-Bourbon mit etwas fein-bitterer Zitronenschale und dezent röstig-verbrannten Holznoten.
Aktualisiert am 21.09.2023 um 23:35 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
5 Kommentare
Also ich habe mir diesen Whiskey aufgrund der Empfehlung auf dieser Seite gekauft und kann an ihm wirklich nichts Weiches oder Mildes erkennen. Favorisiere sonst Single Malts aber wollte mal einen Bourbon probieren. Leider muss ich feststellen das ich die Einschätzung dieser Seite nicht teilen kann. Statt mild ist der Whisky sehr kratzig und derb.
Hallo Toni,
im Vergleich zu anderen Bourbon Whiskeys, die robuster und holzbetonter sind, ist der Maker’s Mark mit seinem hohen Weizenanteil in meinen Augen eher ein weicher/milder Vertreter.
Wir würden ihn vor allem zum Mixen von Cocktails empfehlen – im Whiskey Sour ist er beispielsweise einer meiner absoluten Lieblingswhiskeys.
Ich habe diesen Teil in der Wertungsbox gerade noch einmal angepasst – pur gibt es sicher noch bessere Bourbons, die dann allerdings auch mehr kosten.
Viele Grüße
Lukas vom MALT WHISKY Magazin
Es ist mir ein absolutes Rätsel wie man diesen Whisky als weich, mild und süß bezeichnen kann… Genau wegen dieser Beschreibung hatte ich mir eine Flasche gekauft.
Doch schon beim Öffnen stieg mir eine extrem aggressive und unangenehme alkoholische Wolke entgegen. Dieser Alkoholduft überdeckt leider alles, so dass man überhaupt nichts anderes mehr erkennen kann.
Auch im Tasting zeigt sich der Makers Mark sehr aggressiv. Ich schmecke fast nur Alkohol, von einem weichen und süßen Geschmack kann hier nicht die Rede sein. Vielmehr brennt er sehr stark auf der Zunge und hinterlässt einen mehr als unangenehmen Geschmack zurück.
Für mich ein absoluter Fehlkauf und nicht mal ansatzweise 80 % in der Bewertung wert. Eher 50 bis 60.
Hallo Leipziger73,
vielen Dank für deinen Kommentar. Könnte es sein, dass Du vielleicht eine umgekippte Flasche erwischt hast? Der Maker’s Mark ist tatsächlich ein eher milder und angenehmer Bourbon, der auch gerne zum Mixen in hochwertigen Cocktails eingesetzt wird, weil er sich gut einfügt.
Welche Whiskeys genießt Du denn sonst gerne? Vielleicht finden wir gemeinsam eine Flasche, die besser zu deinem Geschmacksprofil passt…
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Hallo Lukas,
ich mag vor allem eher die milderen Sorten. Habe jetzt auch schon durch Eure Empfehlungen zwei Sorten entdeckt, die durchaus zu meinen Favoriten werden könnten. Das wäre zum einem der 10-jährige Glenmorangie und der 12-jährige Aberfeldy.
Im Geschmack recht unterschiedlich, aber sehr angenehem und lecker. Aber auch der 12-jährige Glenfiddich hat bei mir Anklang gefunden. Vor allem auch, weil er recht süffig ist. ;.-)
Viele Grüße
Leipziger73