Ein Besuch in der Aberfeldy-Destillerie bot den perfekten Rahmen, um mal den Dewars-Blend in der 12-jÀhrigen Variante zu verkosten. Die direkte Alternative wÀre der Aberfeldy 12 Jahre gewesen. Doch diesen kannten wir schon und wir waren gespannt: Kann der Dewars 12 Jahre als Scotch Blend mit dem Single Malt mithalten?
Nicht nur in den USA eine Marke: Dewar’s White Label & Co.
Dewarâs setzt ganz auf Tradition, wie wir in unserem Bericht zur Destillerie-Tour bei Aberfeldy schon beschrieben haben. Vor allem in den USA verkauft sich der Blend blendend â der junge âDewarâs White Labelâ hat dort einen festen Platz in vielen Bars. Mit einem 12 Jahre alten Premium-Blend will die Destillerie jetzt wohl GenieĂer erreichen, welche die Einstiegsmarke schon kennen und jetzt nach einer besseren Flasche Ausschau halten. Anders kann ich mir nicht erklĂ€ren, dass jemand einen Blend kauft, wo er doch zum gleichen Preis schon einen sehr guten Single Malt bekommt.
Die Aberfeldy-Destillerie “brennt” fĂŒr Dewar’s
Im Dewars 12 Jahre steckt dann wohl auch ein gehöriger Schluck der Single Malts von Aberfeldy: So werden 97 Prozent der Single-Malts-Produktion fĂŒr diesen und andere Blends der Familie verwendet. Laut einem Mitarbeiter sollen etwa 65 % des Dewars 12 aus Malt Whisky bestehen, die restlichen 35 % aus Grain Whisky. Dieser Anteil wird wohl immer etwas angepasst, um einen gleichbleibenden Geschmack sicher zu stellen.
Auf der Flasche wird der Dewars 12 mit dem Slogan “Double Aged” beworben. Damit ist das Finishing gemeint: Der fast fertige Malt wird noch einmal fĂŒr etwa ein halbes Jahr in ein Sherry-Fass umgelagert, um ihn zu veredeln und die fruchtigen Aromen zu betonen. Die Mitarbeiterin der Destillerie gab auch selbst zu, dass der Begriff “Double Aged” etwas missverstĂ€ndlich ist.

Unser Tasting des Dewars 12 Jahre Scotch Blend
Wie riecht er?
Der 12-jĂ€hrige Blend riecht intensiv fruchtig nach Birne, kombiniert mit floralen Noten. Insgesamt eher leicht. Auch ein herber Duft mischt sich dazu, es könnte Leder sein. Schnuppert man lĂ€nger am Glas trĂŒbt ein Hauch Klebstoff das ansonsten gute Bild.
Wie schmeckt er?
Beim Geschmack knĂŒpft der Whisky an seine Duftnoten an. Er ist eher weich und leicht und hat einen malzigen Charakter. Leider brennt auch der Alkohol ziemlich stark. SchlieĂt man ihn mit ein paar Tropfen Wasser auf, so verstĂ€rkt sich die Malzigkeit des Dewars 12 noch. Interessanterweise haben wir kaum FrĂŒchte geschmeckt, obwohl diese doch gerade das Highlight im Aberfeldy 12 waren. Angenehm klingt der Malt aus, lĂ€sst aber keine anhaltenden Aromen im Mund zurĂŒck. Auch Freunde von rauchigen Whiskys kommen hier nicht auf ihre Kosten.
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Letzte Aktualisierung am 23.01.2021 um 22:06 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API