New York im Jahr 1909 – die amerikanische Wirtschaft boomt und mit Chivas Regal 25 Jahre erobert der vermutlich erste Luxus-Blend der Welt die High Society im Sturm. Die Reichen und Schönen lassen es sich gerne gut gehen mit dem edlen Whisky aus Schottland. Doch dem steilen Aufstieg von Chivas 25 folgt ein ebenso schneller Niedergang: Mit der Prohibition wird der Konsum von Alkohol in den USA verboten – Chivas Regal darf nicht mehr verkauft werden. Die Weltwirtschaftskrise 1929 tat ihr übriges: Die oberen Zehntausend hatten jetzt ganz andere Probleme, als teuren Whisky zu trinken. Und so kam der Chivas Regal 25 auch nach dem Ende der Prohibition 1933 nicht wieder zurück. Die glanzvolle Marke wurde langsam vergessen…
Vom High-Society-Whisky zur erschwinglichen Luxusmarke
Erst 2007 brachte Master Blender Colin Scott den Chivas Regal 25 Jahre als limitierte Abfüllung zurück in Duty-Free-Shops, luxuriöse Hotel-Bars und Sammler-Vitrinen. Doch über die Jahre hat sich auch die Marke selbst verändert: So wirkt der Chivas Regal 25 mit seinem Preis von rund 200 Euro heute gar nicht mehr so unerschwinglich. Wer sieht, was für andere Scotch Whiskys bisweilen aufgerufen wird, könnte sogar zu dem Schluss kommen, dass der Chivas 25 preislich eher im Mittelfeld liegt. Die Geschichte des Chivas Regal 25 – sie erzählt auch von der Transformation einer High-Society-Marke hin zum Mainstream. Der unerreichbare Traum von früher, er ist heute zum erschwinglichen Luxus für viele geworden.

Was steckt drin, wo Chivas Regal 25 draufsteht?
Doch lohnt sich der Blick auf den luxuriösen Chivas Regal 25 überhaupt oder ist er nur ein Scotch Blend unter vielen? Jenseits der Marketing Story hält sich der Hersteller ähnlich wie beim Chivas Regal 12 Jahre und Chivas Regal 18 Jahre sehr bedeckt, was die Inhalte der Abfüllung angeht. So ist nur klar, dass alle enthaltenen Malt- und Grain-Whiskys mindestens ein Vierteljahrhundert in Eichenholzfässer gereift wurden. Aus welchen schottischen Destillerien die Malt stammen ist ebenso unbekannt, wie die Art der verwendeten Fässer.
Natürlich kann man davon ausgehen, dass im Chivas 25 vor allem Malts aus Destillerien verwendet werden, die zum Mutterkonzern Pernod Ricard gehören. Dazu gehören unter anderem: Aberlour, Allt-á-Bhainne, Braeval, Glen Keith, Glenlivet, Glentauchers, Longmorn, Miltonduff, Strathisla, Tormore.
Eine besondere Rolle kommt dabei der Strathisla-Destillerie in der Speyside zu, die als “Herz und Seele von Chivas” gilt und deren Malts in allen Blends der Marke enthalten sind. Da es sich beim Chivas Regal 25 um einen Scotch Blend handelt, ist auch ein Anteil Grain Whisky in der Mischung enthalten. Dieser stammt wohl aus der Strathclyde-Destillerie, welche ebenfalls zu Pernod Ricard gehört.
Wie ihr seht, bietet der Chivas Regal 25 Jahre viel Potenzial zum Rätseln über seine Zusammensetzung. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch, wie harmonisch der Blend riecht und schmeckt. Genau das wollen wir jetzt herausfinden: Glencairns gezückt und los geht’s!

Unser Tasting des Chivas Regal 25 Jahre
Wie riecht er?
Kaum halten wir unsere Nasen an das Nosing-Glas schon geht sie los die tropische Fruchtparade: Pfirsich, Banane, Passionsfrucht, Ananas und Honigmelone prägen den süß-üppigen Eindruck, den der Chivas Regal 25 hinterlässt. Im Mittelteil machen die “frechen Früchtchen” dann Platz für getreidige Noten, die uns an Haferflocken und Pumpernickel erinnern. Den Abgang beschließt der reife Chivas mit einem guten Schwung würzigen Eichenholzes.
Wie schmeckt er?
Erstaunlicherweise finden die üppigen Fruchtnoten aus dem Nosing überwiegend nicht den Weg in den Mund. Der Chivas Regal 25 Jahre ist dennoch sehr harmonisch und rund mit leicht cremigem Mundgefühl. Wir schmecken Vanille, getrocknete Aprikosen und Zitronenschale. Das Eichenholz steuert trocken-würzige Noten zum ausgewogenen Charakter des Blends bei.
Wer seine Drams normalerweise eher sparsam einschenkt, wird vom Chivas 25 eines besseren belehrt: 1 oder 2 cl reichen bei diesem Blend kaum aus, um die ganze geschmackliche Bandbreite zu erfassen, bei diesem Whisky muss es schon ein doppeltes Dram sein: Mit zunehmender Verweildauer im Mund wird der Whisky nämlich noch mal trockener, das Eichenholz tritt noch markanter hervor. Wir schmecken Salzkaramell und weitere Trockenfrüchte. Die Entdeckungsreise nach weiteren Aromen, sie hat gerade erst begonnen…
Kaufratgeber zu den Whiskys von Chivas Regal
Lässt man verschiedene Sondereditionen außen vor, gibt es von Chivas Regal folgende Scotch Blends:
- Chivas Regal 12 Jahre als Einstieg mit weichem und süßem Geschmacksprofil. Erhältlich für 25-30 Euro.
- Chivas Regal 18 Jahre ist üppiger und reifer. Erhältlich für 50-55 Euro.
- Der hier getestete Chivas Regal 25 Jahre bietet in Sachen Tiefe und Komposition der Aromen am meisten. Dafür deutlich hochpreisiger. Erhältlich ab 200 Euro.
- Chivas Regal Extra verzichtet auf das Age-Statement, wurde dafür aber in Sherry-Fässern gelagert. Erhältlich für 30-40 Euro.
- Chivas Regal Ultis ist ein Blended Malt ohne Grain Whisky. Er besteht aus fünf ausgesuchten Single Malts. Kein Age-Statement. Erhältlich ab 120 Euro.
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Aktualisiert am 11.12.2023 um 09:53 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API