Dalwhinnie ist häufig eine der ersten Whisky-Destillerien, die man in Schottland besucht. Dies hat auch mit der verkehrgünstigen Lage an der A9 zu tun, welche die Metropolen Glasgow und Edinburgh mit den Highland und der Speyside verbindet. Auch die milden Whiskys von Dalwhinnie eignen sich für den Whisky-Einstieg. Der Dalwhinnie 15 Jahre ist das Aushängeschild der Speyside-Destillerie.
Die geografische Lage war für Dalwhinnie schon immer von zentraler Bedeutung und das in mehrfacher Hinsicht. Im Schottischen-Gälischen bedeuetet Dalwhinnie so viel wie “Treffpunkt”. Gleich drei wichtige Verbindungsstraßen treffen sich im gleichnamigen Ort und auch die Highland Main Line führt durch Dalwhinnie. Die gute verkehrliche Anbindung sorgte bereits seit der Gründung der Destillerie im Jahr 1897 für eine zuverlässige Versorgung mit den notwendigen Rohstoffen, aber auch dafür das der Malt-Whisky schnell zu den Abnehmern in den Städten gelangen konnte.
Hohe Lage und kalte Bedingungen bei Dalwhinnie
Mit ihrer Lage in einer Höhe von 326 Metern gilt die Dalwhinnie-Brennerei als die höchstgelegene produzierende Whisky-Destillerie Schottlands. Die hohe Lage wirkt sich auch auf die durchschnittliche Temperatur aus, welche mit ca. 6,2 Grad als eine der niedrigsten in Schottland gilt. Die kalten Bedingungen wirken sich auch auf die Herstellung des Whiskys aus.
Die außenliegenden Worm-Tubs von Dalwhinnie sind naturgemäß relativ kalt, welches für ein schnelles Kondensieren des Destillats sorgt und zum charakteristischen Charakter des New Make beiträgt. Dalwhinnie brennt in den beiden Wash- und Spirit-Stills rund 2,2 Mio Liter New Make pro Jahr. Etwa 5.000 Fässer können vor Ort gelagert werden, der größere Teil reift jedoch (wie bei den meisten Destillerien) zentral in anderen Warehouses.

Was steckt drin, wo Dalwhinnie 15 Jahre draufsteht?
Weniger bekannt ist, dass der Dalwhinnie 15 Jahre aus schwach getorfter Gerste gebrannt wird. Dennoch sind die Dalwhinnie-Whiskys nicht vergleichbar mit den “Torfbomben” von den schottischen Inseln. Dies liegt auch an der relativ langen Reifung von 15 Jahre in ehemaligen Ex-Bourbon-Fässern. Die Bourbon-Barrels sind die einzigen Fässer an denen dieser Dalwhinnie-Whisky schnuppern darf. Ein Upgrade ist die Dalwhinnie Distillers Edition, welche zusätzlich ein Finish in Oloroso-Sherry-Casks erhält.
Wie oft die Whiskyfässer bei Dalwhinnie wieder verwendet (First fill, Second fill etc.) werden, ist leider nicht bekannt.
Die Standardabfüllung von Dalwhinnie wird kühlgefiltert, mit Zuckerkulör getönt und mit leicht erhöhten 43 % Alkohol abgefüllt. Mit der traditionell gestalteten bauchigen Flasche und den gelblichen Etiketten gewinnt Dalwhinnie keine Design-Preise – ein Relaunch würde der Marke sicher mal ganz gut tun. Wir sind aber gespannt, wie der 15 Jahre alte Highland-Whisky schmeckt!

Unser Tasting des Dalwhinnie 15 Jahre
Wie riecht er?
Der Duft des Dalwhinnie 15 Jahre ist leicht, hell und mild. Florale Noten steigen aus dem Glas empor, erinnern uns an eine Blumenwiese. Dazu passend riechen wir milden Blütenhonig und Zuckerguss mit Zitronensaft. Die Zitrusfrüchte sorgen auch für feine, herb-säuerliche Spitzen, die in der Nase kitzeln. Etwas Milchtoffee-Bonbons sind mit von der Partie. Von seinem Stil erinnert der Dalwhinnie 15 Jahre an milde Lowland-Whiskys.
Wie schmeckt er?
Der Dalwhinnie 15 Jahre ist ausgeprägt weich und mild. Wir schmecken Vanillezucker, weiße Toblerone und Quark mit Honig. Die Süße ist eher dezent angelegt, lässt im Mittelteil Raum für getreidige Noten. Hinten sorgt getrocknete Zitronenschale mit einem Hauch Eichenholz für eine herbe Nuance. Der Abgang ist kurz.
Aktualisiert am 6.06.2023 um 01:09 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API