Vor der Prohibition wurde in den USA vor allem Rye getrunken, der mildere Bourbon Whiskey setzte sich erst später durch. Und doch ist die würzigere und wildere Variante des American Whiskeys wieder auf dem Vormarsch – nicht nur in Whiskey-Cocktails, sondern auch pur wird Rye immer beliebter. In unserer Bestenliste stellen wir die Roggen-Whiskeys vor, die uns im Tasting besonders gut gefallen haben.
Die besten Rye Whiskeys im Vergleich
Aktualisiert am 11.12.2023 um 22:58 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
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American Rye Whiskey – unsere Empfehlungen:

🏆 Unsere Top-Empfehlung
Knob Creek Rye Whiskey
Der Whiskey: Der Knob Creek Rye wird in der berühmten Jim Beam Distillery in Clermont/Kentucky gebrannt. Der Roggenanteil in der Mash Bill soll nur leicht über 51 % liegen, sodass auch Noten anderer Getreidesorten zur Geltung kommen. Ein kräftiger Alkoholgehalt von 50 % macht den Knob Creek Rye zu einem robusten Geschmackserlebnis.
So schmeckt er: Mit seinen intensiven, kräftigen und würzigen Aromen steht der Knob Creek Rye für einen markanten Whiskey-Stil. Im Tasting sind Noten von Waldhonig, Bananen und Karamell sowie Kräutern zu schmecken. Der Abgang des Rye Whiskeys ist trocken und wird von dezenter Schärfe, angebranntem Eichenholz sowie Kohle getragen.
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👍 Beliebter Klassiker
Bulleit Rye Whiskey
Der Whiskey: Der Bulleit Rye wird aus einer Mash Bill gebrannt, die zu 95 % aus Roggen besteht. Der höhere Roggenanteil soll dem Rye Whiskey einen besonders würzigen und robusten Charakter verleihen. Der bei der großen MGP Distillery in Indiana gebrannte Straight Whiskey reift vermutlich zwischen 4 und 7 Jahren in Eichenholzfässern – so ganz genau weiß man es nicht.
So schmeckt er: Im Tasting gefällt der Bulleit Rye mit einem würzigen und kraftvollen Charakter. Aromatisch präsentiert er einen Dreiklang aus süßen, kräuterigen und röstigen Aromen. Erst schmecken wir Karamell und Rosinen. Dann folgen Kräuter wie Estragon und Thymian. Zum Finale hin wird der Bulleit Rye würziger mit verbranntem Pfeffer, Holzkohle und viel Eichenholz.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 20:03 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

🦊 Preis-Genuss-Tipp
Jack Daniel’s Rye Whiskey
Der Whiskey: Der Jack Daniel’s Rye stammt aus der berühmten Destillerie in Tennessee. Der Roggen spielt mit einem Anteil von 70 % bei diesem Jack Daniel’s Whiskey die Hauptrolle. Mais und gemälzte Gerste sind mit deutlichen geringeren Anteilen in der Mash Bill enthalten. Der in Column Stills gebrannte Straight Rye reift für mindestens 4 Jahre in Eichenholzfässern.
So schmeckt er: In der Verkostung ist der Jack Daniel’s Rye angenehm mild und weich. Süße Noten von Toffee, Karamell sind ebenso zu schmecken wie Minze und geröstete Haselnüsse. Auch eine Spur angebranntes Eichenholz ist im zugänglichen Rye Whiskey wahrzunehmen.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 18:13 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

1776 Rye Whiskey Barrel Proof
Der Whiskey: Stolz prangt das Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 auf der Flasche dieses Rye Whiskeys. Die Marke James E. Pepper 1776 ist alt, die Whiskeys werden jedoch erst seit 2008 wieder hergestellt. Der Rye Whiskey weist einen Roggenanteil von über 90 % auf und basiert laut Hersteller auf historischen Rezepten.
So schmeckt er: Der fassstarke 1776 Rye Barrel Proof hält im Tasting was er verspricht. Mit markanten Aromen trumpft er direkt auf. Wir schmecken Estragon, Thymian und würziges Knäckebrot. Die hohe Alkoholstärke trägt die kraftvollen und intensiven Aromen des Whiskeys. Im Abgang ist eine pfeffrige Schärfe wahrnehmbar.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 14:38 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Jim Beam Rye Whiskey
Der Whiskey: Der Jim Beam Rye wird angeblich im „Pre-Prohibition Style“ hergestellt. Der Roggenanteil in der Maische soll beim gesetzlichen Minimum von 51 % liegen. Der Straight Rye reift jedoch für mindestens 4 Jahre in frischen, ausgebrannten Eichenholzfässern, bevor er mit einem Alkoholgehalt von 40 % abgefüllt wird.
So schmeckt er: Der Jim Beam Rye ist mild im Mund und weist süße Noten von Honig und Ahornsirup auf. Dann kommen vermehrt würzige Aromen zum Tragen. Wir schmecken Erdnüsse und harzige Noten von Tannennadeln. Im Abgang ist der Rye Whiskey trocken mit dezenten Holznoten.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 19:31 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Die häufigsten Fragen zu Rye Whiskey
Was ist Rye Whiskey?
Rye Whiskey ist eine amerikanische Whiskey-Sorte. Er wird aus einer Getreidemischung gebrannt, die zu mindestens 51 % aus Roggen besteht. Die Maische aus überwiegend Roggen wird in großen Column Stills gebrannt. Anschließend wird der Rye Whiskey in neuen, frisch ausgebrannten Eichenholzfässern gereift.
Fast alle erhältlichen Abfüllungen sind Straight Rye Whiskeys ohne zusätzliche Altersangabe auf dem Etikett – das bedeutet, sie wurden für mindestens vier Jahre in den Barrels gereift. Durch die Verwendung von Virgin Oak Casks reicht diese Zeit aus, dass sich viele würzige Aromen im Whiskey entwickeln.
Was ist der Unterschied zwischen Bourbon & Rye Whiskey?
Bourbon und Rye Whiskey sind sich im Kern ziemlich ähnlich: Beide Whiskey-Sorten werden aus einer Getreidemischung (der so genannten Mash Bill) gebrannt. Im Fall des beliebten Bourbon Whiskeys müssen mindestens 51 % Mais enthalten sein, beim Rye sind mindestens 51 % Roggen vorgeschrieben. Der Rest ist eine Mischung aus unterschiedlichen Getreidesorten (z.B. Weizen, Hafer, Gerste, Mais).
Gibt es Rye Whiskey nur in den USA?
Der Siegeszug des Rye Whiskeys hat seinen Anfang in den USA genommen, auch in Kanada ist er schon lange zu finden. Mittlerweile Roggen-Whiskeys aber zum Beispiel auch aus Finnland (Kyrö Rye Whiskey) und Deutschland (Stork Club Rye Whiskey) auf dem Vormarsch. Klar, denn auch in diesen Ländern wird viel Roggen angebaut, welchen man zum Brennen von Rye Whiskeys in großen Mengen benötigt.
7 Kommentare
Mit gutem deutschen Roggen kommt auch der Wild Turkey Rye daher. Es gibt sie noch: Gute Whiskys für unter 50 Euro aber mit über 50 %.
Man beachte den kleinen Unterschied zu Whisky und Whisk(e)y, insofern war der Artikel meiner Einschätzung nach adressatengerecht geschrieben, wenn es um die Whiskeys geht.
Die Europäer stehen den Amerikanern meine ich inzwischen in nichts nach z.B. hat sich die verhältnismäßig junge Destille Stauning in Dänemark ganz früh an einem Rye Whisky mit großen Erfolg ran gemacht und hat schon Preise für ihren Rye Whisky abgeräumt…
Habe ich persönlich bei einem Besuch, als die Destille noch ein umgebauter Schweinehof war, probieren können und er schmeckte damals wie heute hervorragend…
Hallo Lukas,
ich hatte, auf deine/eure Empfehlung hin, schon vor Jahren den Knob Creek Rye probiert. Ich nehme es vorweg: die Flasche ist immer noch nicht leer. Nach Lesen dieses Beitrags habe ich mir wieder einen Schluck gegönnt und kann deinen Tasting-Notes zustimmen. Allerdings finde ich die Wertung zu hoch, da der Whiskey für mich einen “parfümierten” Nachgeschmack hat.
Bis auf die etwas zu hohe Wertung finde ich diesen Abstecher in Richtung Rye-Whisky sehr gelungen und lesenswert.
Danke!
Moin.
Mir fehlt persönlich der Kyrö Whisky mit 100% Rye. Einer meiner Lieblingswhiskys.
LG
Ich denke nicht, dass es sich um die besten Rye Whiskeys handelt. Es sind vielleicht die am besten verfügbaren. Auch Preis Leistung wäre ok. Es fehlt aber in dieser Kategorie der LOT 40 oder auch der Sazerac Rye. Einen Euro mehr investieren und du bekommst einen Pikesville Rye.
Hallo Lukas,
ich habe bislang so etwa 30 Ryes ausprobiert und würde dem so zustimmen. Die Bandbreite ist damit so ziemlich abgedeckt. Vor allem der “neue, grüne” Jim Beam hat mich positiv überrascht – erwartet hatte ich unter dem Label nix Gutes…
Hier noch zwei Tipps:
Redemption Rye für Freunde eher milder Ryes. Nicht ganz günstig aber für mich Platz 1 und unbedingt:
F.E.W. Rye aus Chicago. Nicht immer einfach zu bekommen aber ein runder, kräftiger und unvergesslicher Rye mit einer witzigen Story und einer netten Homepage (fewspirits.com).
Gegen einen von den beiden würde ich zumindest den Jack Daniels aus der Liste kegeln…
Grüße,
Winfried
Hallo, folgende 2 Fragen/Kommentare:
1) Whistlepig ist nicht auf der Liste – nicht probiert oder hat er es nicht geschafft? Gerade der 12-jährige “Old World Casks” ist ne Bombe und absolute Weltklasse.
2) Der Satz “auch in diesen Ländern wird viel Roggen angebaut” erscheint mir ein wenig seltsam. Soweit ich weiß, ist Deutschland Nr. 1-Anbauer und viele US-Distillen importieren den Roggen für ihren Whisky eben dort her.
Ansonsten Danke, auch diese Whisky-Sorte mal zu betrachten, sie hat es mehr als verdient!