Glen Elgin steht in der zweiten Reihe hinter viel bekannteren Namen wie Dalwhinnie, Glenkinchie oder Cardhu. Anders als die eben genannten hat Glen Elgin bis heute kein Besucherzentrum, in den schmucklosen Destilleriegebäuden wird also ganz einfach gearbeitet und Whisky produziert. In diesem Sinne ist Glen Elgin bis heute eine klassische Workhorse-Distillery.

Die Whiskys von Glen Elgin
Der Glen Elgin 12 Jahre wurde im Jahr 2001 in der Flora & Fauna-Serie von Diageo gelauncht. Zwischenzeitlich erfolgte ein Release als Hidden Malt 12 Jahre und nun die aktuelle Abfüllung als Teil der Classic Malts. Diese ständigen Wechsel zeigen, dass sich die Eigentümer nicht leicht damit tun, die wenig bekannte Speyside-Brennerei bei den Genießern zu platzieren.
Neben der 12-jährigen Abfüllung gibt es gelegentlich Special Releases mit alten bis sehr alten Glen Elgin-Fässern, die in Cask Strength abgefüllt werden. Sie sind vor allem für Kenner und Liebhaber der Marke interessant und zeigen verschiedene Facetten des Glen Elgin-Stils.
Was steckt drin, wo Glen Elgin 12 Jahre draufsteht?
Die Gerste: Der Glen Elgin 12 Jahre ist ein typischer Speyside-Whisky, der aus ungetorfter Gerste gebrannt wird. Eine Besonderheit ist die lange Fermentation, welche die ausgeprägt fruchtigen Noten des Single Malts unterstützen soll.
Die Destillation: Sechs kupferne Brennblasen, die in drei Paaren aus Wash- und Spirit-Still angeordnet sind, sorgen für die zweifache Destillation der Whiskys von Glen Elgin. Durch die langsame Destillation wird der Kupferkontakt erhöht, welches ebenfalls zum milden und fruchtigen Geschmack des Single Malts beiträgt.
Die Worm Tubs: Eine schottische Seltenheit sind die Worm Tubs bei Glen Elgin. Nur noch sehr wenige Brennereien setzen das traditionelle Verfahren zur Kondensation des New Makes noch ein. Das Verfahren sorgt für den schwereren Charakter des Whiskys und erhöht die Komplexität.
Die Fässer: Der Glen Elgin 12 Jahre wird in Eichenholzfässern gereift. Dabei handelt es sich vermutlich ausschließlich um amerikanische Bourbon-Barrels. Auf dem Brennereigelände befinden sich lediglich zwei Lagerhäuser, der Großteil des Whiskys dürfte also in anderen Teilen von Schottland reifen.
Die Abfüllung: Vor der Abfüllung wird der Glen Elgin 12 Jahre kühlfiltriert sowie mit Zuckerkulör gefärbt. Er kommt mit einem Alkoholgehalt von 43 % in die Flasche.
Unsere Verkostung des Glen Elgin 12 Jahre
Wie riecht er?
Der Glen Elgin 12 Jahre ist mild und fruchtig in der Nase. Deutlich wahrnehmerbar sind Noten von Vanille, Zitronenschale und Marzipan. Dazu kommen Aromen von frischen Himbeeren, Haferflocken und leicht bitterer Orangenschale. Im Hintergrund ist etwas würziges Eichenholz zu riechen.
Wie schmeckt er?
Im Mund ist der Glen Elgin 12 Jahre leicht, mild und fruchtig. Wir schmecken reife Äpfel, Zitronenschalen und Marzipan. Ab dem Mittelteil wird der Geschmack zunehmend trockener mit getreidigen Noten von Haferflocken, Rosinen und würzigem Eichenholz.
Aktualisiert am 6.12.2023 um 09:11 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API