Als Sexton wird im Englischen der Küster bezeichnet, also jener Kirchendiener, der Gottesdienste vorbereitet, die Glocken läutet und den Friedhof pflegt. Passend zu letzterem ziert ein Skelett mit Zylinderhut den Korken der sechseckigen, schwarzen Whiskey-Flasche des The Sexton. Die polygonen Steinformen des Giants Causeway in Nordirland sollen das Design inspiriert haben.
Auch wenn die Flasche schön retro ist: Mit historischen Bezügen hält sich dieser Whiskey nicht lange auf – kein Wunder, handelt es sich bei The Sexton doch um eine komplett neue Marke, die erst 2017 ins Leben gerufen wurde. Stattdessen legt man den Fokus bewusst auf einen möglichst entspannten Umgang mit dem Thema: Obwohl es sich um einen Single Malt handelt, wird The Sexton auf seiner Webseite mit großen Eiswürfeln und als Zutat in klassischen Cocktails empfohlen. Der Neuzugang soll also auch jene begeistern, die bisher vielleicht noch keinen Whiskey genießen.

Was steckt drin, wo The Sexton draufsteht?
Beim Sexton handelt es sich um einen irischen Single Malt, also um einen Whiskey aus gemälzter Gerste, der in kupfernen Brennblasen hergestellt wurde.
Die Whiskeys werden dabei in der nordirischen Bushmills-Destillerie gebrannt – bekannt für Abfüllungen wie Bushmills 10 Jahre, Bushmills 16 Jahre oder Bushmills 21 Jahre. The Sexton betreibt also keine eigene Destillerie, sondern wird auf der gleichen Anlage hergestellt.
Für die Reifung kommt der irische Single Malt dann für vier bis fünf Jahre in spanische Oloroso-Sherryfässer (second und third-fill). Es ist davon auszugehen, dass diese Casks speziell für die Marke gefertigt und mit Sherry vorbefüllt wurden und es sich nicht um alte Bodega-Fässer handelt.

Master Blenderin Alex Thomas, eine der wenigen Frauen in der Branche, übernahm dann die Komposition des Single Malts: Aus vielen Fässern wählte sie diejenigen aus, die von ihrer Charakteristik am besten zum Sexton passen. Gleichzeitig stellt sie so die konstante Qualität der Abfüllung sicher.
The Sexton wird kühlgefiltert, mit Farbstoff getönt und kommt mit standardmäßigen 40 % Abfüllstärke in die Flasche. Beim Einschenken tropft dieselbe etwas, aber ein gutes Dram landet dann doch in unseren Nosing-Gläsern. Kann der Irish Whiskey uns im Tasting überzeugen?

Unser Tasting des The Sexton Irish Single Malt
Wie riecht er?
Der Sexton ist so mild, weich und süß, dass wir im ersten Moment an einen Likör oder einen reifen XO-Rum denken müssen. Wir riechen Sirup, Vanillepudding und frische Waffeln mit Puderzucker. Im Mittelteil ein paar Rum-Rosinen und Mandarinen aus der Dose. Der süße Aromen-Teppich wird hinten von einer Spur Eichenholz und etwas herber Limettenschale aufgefangen. Der Alkohol des jungen Whiskys kitzelt bisweilen leicht in der Nase, wirkt aber nicht störend.
Wie schmeckt er?
Im Tasting überrascht uns der Sexton mit einem sehr anschmiegsamen Mundgefühl. Weich wie Watte gleitet er über Zunge und Gaumen und hinterlässt einen seidigen Eindruck. Der Ire kommt fast stärker über dieses Mundgefühl, als über seine Aromen. Wir schmecken Vanille und süßes Popcorn, dazu ein Stück Honigmelone und ein paar Weintrauben. Auf den etwas schmalen Mittelteil folgt ein leicht würziger Abgang mit trockenem Holz und fein-bitterer Orangenschale.
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Aktualisiert am 21.09.2023 um 21:27 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API