Die wichtigsten Daten & Fakten der Whisky-Geschichte
Jahr | Ereignis |
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1276 | Robert Savage of Bushmills verabreicht seinen Kämpfern “a mighty draugth of uisce beatha” zur Stärkung der Kampfmoral – die Erwähnung von “Whisky” in Irland |
1494 | Friar John Cor of Lindores Abbey bestätigt den Erhalt von “eight bolls of malt”, um daraus Aqua Vitae herzustellen – die erste schriftliche Erwähnung von Whisky in Schottland |
1608 | In Irland erteilt der König die ersten Lizenzen zur legalen Destillation von Whisky – eine Tradition an die auch heute noch die Old Bushmills Distillery erinnert |
1720 | Um das Jahr 1720 wird mit Kennetpans die erste kommerzielle Whisky-Brennerei gegründet. Es folgen Cambusbarron (1741) und Portree (1752) |
1820 | In den 1820er-Jahren werden in Schottland jedes Jahr mehr als 14.000 illegale Brennanlagen beschlagnahmt |
1823 | Der schottische Excise Act tritt in Kraft, welche es den zahllosen illegalen Brennern im Land relativ einfach erlaubt ihre Geschäfte zukünftig legal zu betreiben. Die große Zeit der Brennerei-Gründungen beginnt. |
1915 | Die Mindestlagerdauer von 3 Jahren für schottischen Whisky wird eingeführt |
Die Historie des Whiskys und seiner Herkunft
Erste Nachweise für Uisce Beatha oder so etwas ähnlichem wie Whiskey stammen aus Irland. Im Jahr 1276 wurde dokumentiert, dass ein Mann mit dem Namen Robert Savage of Bushmills seinen Kämpfern “a mighty draught of uisce beatha” zur Stärkung der Kampfmoral verabreicht haben soll. Ob es sich jedoch wirklich um Whiskey handelte, gilt als nicht gesichert.
Die erste nachweisliche urkundliche Erwähnung findet Whisky oder das “Wasser des Lebens” dann im Jahr 1494 in Schottland. In einem steuerlichen Dokument bestätigt ein gewisser Friar John Cor of Lindores Abbey, dass er “eight bolls of malt” erhalten hat, um daraus Aqua Vitae bzw. Whisky herzustellen. Die Menge an gemälzter Gerste reicht laut der Scotch Whisky Association aus, um etwa 1.500 Flaschen Whisky zu produzieren.
Gerne zitiert wird in diesem Zusammenhang auch die Geschichte von Queen Elisabeth I. Diese soll im Jahr 1541 (damals 8 Jahre alt) ein Whiskyfass geschenkt bekommen und der Legende nach wohl auch genossen haben. Vielleicht hat ihr der Hofadel dabei aber auch geholfen… Na dann Slàinte!
Im Fazit liegen die Ursprünge von Whiskey mit hoher Wahrscheinlichkeit in Irland. Der erste urkundliche Nachweis stammt jedoch aus Schottland. Eine Abgrenzung findet sich heute in der unterschiedlichen Schreibweise von Whiskey (Irisch) und Whisky (Schottisch), welche jedoch nicht historisch begründet ist.

Wann wurde Whisky überhaupt erfunden?
Für die Herstellung von Whiskey sind Kenntnisse zur Destillation von besonderer Bedeutung. Ab dem 9. Jahrhundert wird die Destillation durch arabische Gelehrte entscheidend verbessert. Über die Mauren in Spanien kommen auch irische Mönche mit der neuen Technik in Berührung und beginnen ungefähr ab dem 10. Jahrhundert in ihren Klöstern Uisce Beatha zu brennen. So gelangt das Wissen zur Destillation auch nach Schottland.
Nach heutiger Definition müssen schottische und irische Whiskys:
- aus den Rohstoffen Wasser, Hefe und Getreide bestehen
- mindestens drei Jahre in Eichenholzfässern gelagert werden
- einen Alkoholgehalt von 40 % haben
Wann ein Whisky nach der heute gültigen Definition erstmalig hergestellt wurde, ist nicht genau dokumentiert. Sicher ist jedoch, dass mit der industriellen Revolution zu Beginn des 19. Jahrhunderts einerseits die Nachfrage stark anstieg, aber auch die Möglichkeiten der effizienten Herstellung von Whisky sich deutlich verbesserten.
Durch die Entwicklung der Säulendestillation (auch Column Still, Patent Still oder Coffey Still) durch Robert Stein und Aeneas Coffey, können erstmalig große Mengen Grain-Whisky in kurzer Zeit gebrannt werden. Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts stellen bekannte irische Brennereien wie Jameson, Power’s oder Roe’s mit dieser Methode mehrere Millionen Liter Whiskey pro Jahr her. Gemischt mit Malt-Whiskeys entstehen erste Blends.
Zuvor war das aufwändigere Brennen von Malt-Whisky in kupfernen Brennblasen (Pot Stills) die übliche Form der Whisky-Herstellung.

Wer hat den Whisky erfunden?
Die Destillation von Alkohol wurde zunächst hauptsächlich durch Mönche in Klöstern und Abteien betrieben. Es wurde nicht gezielt Whisky gebrannt, sondern Alkohol für Medizin, Parfüme und Kräutertinkturen. So wurden auch bekannte Kräuterliköre wie Chartreuse oder Bénédictine von Mönchen entwickelt. Auch die erste Herstellung von Whisky geht somit wahrscheinlich auf Mönche zurück.
Eine der ersten kommerziellen Whiskey-Brennereien entsteht 1608 mit Bushmills in Irland. Die offizielle Gründung wird jedoch deutlich später auf das Jahr 1784 datiert. Das Brennen von Whiskey ist spätestens seit diesem Zeitpunkt zunehmend weit verbreitet. Bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts sollen etwa 2.000 illegale und mehr als 200 legale Whiskey-Brennereien in Irland aktiv gewesen sein.
Der Trend geht damals raus aus der Illegalität und hin zu langfristigeren Geschäftsmodellen. Dennoch produzieren in dieser Zeit einige Brennereien teilweise gleichzeitig sowohl legalen als auch illegalen Whiskey, um sich einen Teil der Steuern zu sparen. Als wichtige Zentren von Irish Whiskey gelten die Städte Dublin und Cork.
In Schottland entstehen die ersten kommerziellen Whisky-Brennereien ab dem frühen 18. Jahrhundert. Destillerien wie Kennetpans (ca. 1720), Cambusbarron (1741) oder Portree (1752) existieren jedoch heute allesamt nicht mehr.
Natürlich gibt es in dieser Zeit auch zahllose illegale Destillerien und praktisch jede Farm brennt ihren eigenen Whisky, wobei es sich in der Regel um frühe Single Malt Whiskys handelt. In den 1820er-Jahren werden in Schottland jedes Jahr mehr als 14.000 illegale Brennanlagen beschlagnahmt.
Das ändert sich mit dem Excise Act im Jahr 1823, welcher Brennereien eine relativ einfache Möglichkeit bietet legal zu werden. Um die Steuern erheben zu können wird ein Spirit Safe im Still House zur Pflicht. Wegen der gesetzlichen Änderung wurden viele schottische Malt-Brennereien offiziell in den 1820er-Jahren gegründet. Viele von ihnen haben allerdings eine Vorgeschichte als Schwarzbrenner.
1 Kommentar
Hallo,
Sehr gut recherchiert die Whisky Entwicklung in Irland und Schottland.