Die allermeisten Scotch Whiskys sehen in ihrem Leben nur ein einziges Fass von innen: Häufig ist es ein ehemaliges amerikanisches Bourbon-Fass, welches die Aromen spendet. Weitaus weniger Single Malts werden in ehemaligen Sherryfässern gelagert. So gesehen ist der Auchentoshan Three Wood eine echte Ausnahme: Gleich drei Fässer boten ein Zuhause für diesen Whisky aus den Lowlands.
Zunächst lagert der Auchentoshan Three Wood etwa 10 Jahre in Ex-Bourbon-Fässern, anschließend zwei Jahre im Oloroso-Sherry-Fass und versüßt seine Reifung anschließend im eher lieblichen Pedro Ximenez-Fass seinen Geschmack.
Natürlich hat es seine Gründe, warum viele Whiskys nur in Bourbon-Barrels reifen: Sie sind günstiger und in größerer Stückzahl verfügbar. Denn strenge amerikanische Gesetze sehen es vor, dass Bourbon-Fässer nur ein einziges Mal für die Bourbon-Produktion verwendet werden dürfen. Danach bleibt nur das traurige Ende als Gartenmöbel, Kompost oder eben die Renaissance in Schottland. Im Vergleich kostet ein gutes ehemaliges Sherryfass aus Spanien ein Vielfaches.
Der Auchentoshan Three Wood lagerte in drei Fass-Arten, hat aber keine Altersangabe
Wir waren gespannt, welche Aromen der Whisky bei seiner Reise durch die Fässer mitnehmen konnte. Trotz seiner Reifedauer wird der Auchentoshan Three Wood als No-Age-Statement verkauft, da er vermutlich auch noch jüngere Malts enthält.

Unser Tasting des Auchentoshan Three Wood
Wie riecht er?
Einen ordentlichen Schwall Sherry bläst uns der Auchentoshan Three Wood beim Erstkontakt in die Nase. Nachdem unsere Atemwege nun schön frei sind, bekommen wir ein Stück Schoko-Kirsch-Kuchen serviert. Lecker! Die süßen und intensiven Aromen komplettieren sich durch geröstete Walnuss und Weihnachtsgewürze. Lässt man ihn atmen, riecht der Lowlander noch reifer und süßer nach Karamell. Da bekommt man doch Lust auf den ersten Schluck!
Wie schmeckt er?
Holzig, aber im positiven Sinne. Bei der ersten Kostprobe ist die Reifung in drei verschiedenen Holzfässern deutlich zu schmecken, dahinter verbirgt sich gut eingebunden der Sherry. Beim Mundgefühl kann der Auchentoshan Three Wood durch einen langanhaltenden Geschmack überzeugen, weich und lieblich schmiegt er sich an den Gaumen und erinnert uns fast an einen Likör.
Trotz der Reifung in Ex-Sherryfässern wirkt der Malt nicht sehr fruchtig oder gar spritzig, er tendiert ins trockene. Etwas dunkle Früchte, wie zum Beispiel Pflaume sind zu schmecken. Dazu kommen weihnachtliche Gewürze wie Zimt. Insgesamt wirkt der Three Wood erstaunlich reif, wir hätten ihm ein deutlich höheres Alter abgenommen. War uns der Auchentoshan 12 Jahre noch etwas zu zahm und unaufregend, überzeugt uns diese in drei Fässern gereifte Version mit ihrem intensiven vom Holz geprägtem Geschmack deutlich mehr.
Dafür sprechen auch die ausgeprägt süßlichen Noten des Whiskys, die ein wenig an Kinder-Schokolade erinnern. Ob die Extraportion Milch beim Auchentoshan Three Wood enthalten ist, muss jedoch auf Grund der strengen Regeln bei der Herstellung von Scotch Whisky bezweifelt werden…
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Letzte Aktualisierung am 16.12.2019 um 02:42 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API