Von Glen Scotia sind verschiedene Single Malts als regelmäßige Standardabfüllungen erhältlich. Beliebte Einsteiger, um die Brennerei aus Campbeltown kennenzulernen, sind der Glen Scotia Double Cask mit Reifung in PX-Sherry-Casks sowie der in stark ausgebrannten Eichenholzfässern gereifte Glen Scotia Victoriana mit hoher Abfüllstärke. Wer es rauchiger mag, sollte den Glen Scotia 10 Jahre Peated probieren. Zudem ist mit dem Glen Scotia 15 Jahre neben der 18-jährigen Abfüllung ein weiteres Age Statement gut verfügbar.

Was steckt drin, wo Glen Scotia 18 Jahre draufsteht?
Die Gerste: Die Glen Scotia Brennerei ist stark regional verwurzelt. Für das Brennen des Whiskys wird hier ausschließlich gemälzte Gerste aus Schottland verwendet, welche den eigenen Angaben nach im Osten der Insel geerntet wird. Der Glen Scotia 18 Jahre wird aus ungetorfter Gerste gebrannt. Jedoch wird bei der Brennerei auch leicht getorfte (20 ppm) und stark getorfte Gerste (55 ppm) verarbeitet. Der ungetorfte Whisky macht mit etwa 90 % jedoch den weitaus größten Anteil aus.
Die Destillation: Im kleinen Still House von Glen Scotia finden zwei kupferne Brennblasen Platz. Die doppelte Destillation führt zu einem New Make mit einem Alkoholgehalt von 69 %. Der frisch gebrannte Whisky wird nun auf mit Wasser auf eine Alkoholstärke von 63,5 % eingestellt und zum Reifen in die Eichenholzfässer gegeben.
Die Fässer: Für die Reifung des Glen Scotia 18 Jahre werden drei verschiedene Eichenholzfässer verwendet. Die erste Reifung erfolgt für 17 Jahre in Refill-Bourbon-Barrels sowie Refill-American-Oak-Hogsheads. Für die abschließende Reifung wird der Whisky aus diesen beiden Fass-Sorten miteinander vermählt (vatted) und für weitere 12 Monate in spanischen Oloroso-Sherry-Casks gereift.
Die Abfüllung: Der Glen Scotia 18 Jahre kommt mit einem Alkoholgehalt von 46 % in die formschöne schlanke Flasche. Auf die üblich Kühlfiltration wird angenehmerweise verzichtet und vermutlich ist der Whisky auch ungefärbt.
Unser Tasting des Glen Scotia 18 Jahre
Wie riecht er?
Der Glen Scotia 18 Jahre riecht vollmundig, ölig und schwer – ein Single Malt mit Gewicht. Noten von Grießbrei, Sahnepudding und gesalzenem Karamell geben zunächst den Ton an. Dazu kommen Aromen von getrockneten Aprikosen und Feigen. Zestig-herbe Zitronenschale leitet in den Abgang über. Für besondere Spannung sorgen die schmutzigen Noten im Duft des Campbeltown-Whiskys. Meersalz, Diesel und verbranntes Gummi treffen auf eine feine Rauchnote.
Wie schmeckt er?
Im Mund ist der Glen Scotia 18 Jahre üppig, cremig, aber dabei ausgewogen und rund. Noten von Grießpudding mit Blaubeeren treffen hier auf Erdbeeren mit Schlagsahne. Im Mittelteil sind Aromen von Getreide und Zitronenschale zu schmecken. Ein Hauch Meersalz und Algen erinnert an die maritime Herkunft des Campbeltown-Malts. Der Abgang ist dezent herb mit Noten von verkohlten Fässern.
Aktualisiert am 21.09.2023 um 20:45 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Glen Scotia 18 Jahre bei MySpirits ansehen…
Wir haben den Glen Scotia 18 Jahre im Rahmen unserer Tasting-Kooperation mit MySpirits zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinen Einfluss auf unseren Test oder die Bewertung.
2 Kommentare
Hervorragender noch bezahlbarer 18-jähriger. Gib ihm Zeit im Glas nach 30 Minuten weichen die leicht dreckigen Noten tollen Fruchtaromen. Allgemein bin ich großer Glen Scotia-Fan. Besser als der hochgejazzten Springbanks.
Hallo Dominik,
danke für Deinen Kommentar. Das mit der Standzeit muss ich mal ausprobieren!
Die Springbank-Whiskys sind auch klasse, aber im Moment leider schlecht verfügbar und entsprechend teuer.
Der Glen Scotia 18 Jahre ist hier eine tolle Alternative!
Viele Grüße
Lukas vom MALT WHISKY Magazin