Die Geschichte von Aberfeldy reicht bis in das Jahr 1896 zurück. John Dewar gründete die Destillerie nahe der Pitilie Burn-Quelle, um Scotch Whiskys zu brennen. Die Dewar’s-Blends erfreuten sich bald großer Beliebtheit, bald wurde eine eigene private Eisenbahnlinie neben der Destillerie erbaut. Sie transportierte den Whisky nach Perth, unweit der Küste. Bis heute ist Aberfeldy das Zuhause von Dewar’s – hat sich in den letzten Jahren aber auch mit handwerklich sehr gut gemachten Single Malts einen Namen gemacht.
Viele Einsteiger beginnen ihre Genussreise mit dem fruchtig-milden Aberfeldy 12 Jahre, der über ein hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis verfügt. Der hier vorgestellte reifere 16-jährige Single Malt steht häufig im Schatten des jüngeren Bruders – wir werden sehen ob zu Unrecht. Liebhaber alter Highland-Whiskys sollten einen Blick auf den Aberfeldy 21 Jahre riskieren, der sich durch besonders vielschichtige Aromen auszeichnet. Dazu gibt es experimentellere Abfülllungen wie den Aberfeldy 18 Jahre Pauillac Finish, der von Bordeaux-Weinfässern geprägt wurde.

Was steckt drin, wo Aberfeldy 16 Jahre draufsteht?
Ungetorfte Gerste, Wasser und Hefe bilden die klassischen Whisky-Zutaten, aus denen auch der Aberfeldy 16 Jahre hergestellt wird. Die Gerste wird nicht vor Ort gemälzt, sondern aus einem großen Betrieb zugeliefert.
Nach einer 70-stündigen Fermentation wird der Single Malt in vier kupfernen Pot Stills gebrannt. Je eine Wash Still und eine Spirit Still sind dabei paarweise angeordnet – ein klassisches Setup, welches man in vielen schottischen Destillerien so findet.
Nach dem Brennen wird der New Make in einer Mischung aus Eichenholzfässern gereift. Ein größerer Teil wird dabei vermutlich aus amerikanischen Bourbon-Barrels bestehen, aber die Aromen deuten auch auf einen Anteil Sherryfässer aus Spanien hin – genaue Angaben von der Destillerie gibt es hierzu leider nicht.
Die Lagerung der Whiskys für den Aberfeldy 16 Jahre erfolgt überwiegend nicht mehr vor Ort, sondern in zentralen Warehouses. Dies wäre bei rund 3,4 Mio. produzierten Litern pro Jahr in den historischen Dunnage Warehouses vor Ort auch nicht möglich.
Der Aberfeldy 16 Jahre wird kühlgefiltert und mit Farbstoff getönt und mit standardmäßigen 40 % Alkohol abgefüllt. Die in gold-schwarzem Look gestaltete Flasche lädt zur Verkostung ein.

Unser Tasting des Aberfeldy 16 Jahre
Wie riecht er?
Mit süßen und milden Noten lockt der Aberfeldy 16 Jahre uns zum Tasting. Wir denken an Honig und Zuckerguss, an Birnen-Tarte und Apple Crumble. Der Mittelteil ist mit Haselnüssen und einer Spur Zimt nur leicht würzig. Auch etwas Getreide ist mit dabei. Hinten ist der Duft des 16-jährigen Highland-Whiskys geprägt von hellen Holznoten.
Wie schmeckt er?
Der Aberfeldy 16 Jahre hat einen weichen, runden und reifen Charakter. Ein cremiges, fast wachsiges Mundgefühl gestaltet den Auftakt. Die Aromen sind zurückgenommen und eher dezent angelegt: Ein Toast mit Butter und Honig leitet über zu Birnen-Tarte mit Schlagsahne. Auch Aprikosen und etwas fein-bittere Orangenmarmelade sind zu schmecken. Der Abgang des Aberfeldy 16 Jahre ist geprägt von würzigem Eichenholz, bleibt dabei aber angenehm mild und zugänglich.
Aktualisiert am 6.12.2023 um 12:00 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API