Die Aberfeldy-Destillerie wurde 1896 von John Dewar gegründet, der aus dem Ort stammte. Mit Quellwasser aus dem nahegelegenen Fluss und Gerste aus der Umgebung begann er seinen eigenen Whisky zu brennen. Der hergestellte Scotch Blend trug seinen Namen: Dewar’s – heute eine weltbekannte Marke. Es dauerte allerdings weitere hundert Jahre bis es Aberfeldy auch als Single Malt gab: Erst 1999 erschien der Aberfeldy 12 Jahre als erste Originalabfüllung der Brennerei.
Das Whisky-Portfolio von Aberfeldy ist angenehm überschaubar: Neben dem hier vorgestellten 12-jährigen Single Malt laden der weichere Aberfeldy 16 Jahre und der reife Aberfeldy 21 Jahre zur Verkostung ein. Eine Seitenlinie widmet sich exquisiten Reifungen in französischen Weinfässern. Hier ist der fulminante Aberfeldy 18 Jahre Côte Rôtie erwähnenswert.

Was steckt drin, wo Aberfeldy 12 Jahre draufsteht?
Die Gerste: Der milde Charakter des Aberfeldy 12 Jahre ist kein Zufall. Für das Brennen des Single Malts wird ausschließlich ungetorfte Gerste verwendet, die aus einer Großmälzerei zugeliefert wird. Die folgende Fermentation ist mit 70 Stunden etwas länger als gewöhnlich, was den fruchtigen Charakter des Whiskys unterstützen soll.
Die Destillation: Das Still House von Aberfeldy verfügt über hohe Fenster, die sich bei warmem Wetter öffnen lassen – eine natürliche Form der Kühlung. Der Brennvorgang selbst erfolgt in vier kupfernen Brennblasen, die paarweise aufgestellt sind. Wie für schottische Single Malts üblich wird auch der Aberfeldy 12 Jahre doppelt destilliert. Im entstehenden New Make sind viele der fruchtigen Aromen bereits angelegt.
Die Reifung: Die Lagerung der Whiskys für den Aberfeldy 12 Jahre erfolgt in nicht näher genannten Eichenholzfässern – vermutlich vor allem Bourbon-Barrels, aber auch Sherry-Casks. Nur ein kleiner Teil der Fässer reift noch vor Ort, die meisten Aberfeldy-Casks lagern in zentral gelegenen Warehouses in Schottland. Das ist heutzutage aber bei vielen Destillerien so üblich und praktische ebenso wie versicherungstechnische Gründe.
Die Abfüllung: Der Aberfeldy 12 Jahre wird kühlgefiltert, mit Farbstoff nachgetönt und mit standardmäßigen 40 % Alkohol abgefüllt. Eine Batch-Nummer (in unserem Fall No. 2905) deutet eine Limitiertheit an, die es in der Realität nicht gibt: Der Aberfeldy 12 Jahre ist einer der beliebtesten Highland-Whiskys und immer gut verfügbar. Zum Glück, sonst könnten wir uns jetzt vielleicht nicht an den folgenden Aromen erfreuen!

Unser Tasting des Aberfeldy 12 Jahre
Wie riecht er?
Der Duft des Aberfeldy 12 Jahre lässt uns an eine Wiese mit Obstbäumen an einem warmen Spätsommertag denken. Der süße Duft von Honig, reifen Birnen und Äpfeln liegt in der Luft. Bienenwachs und Tannennadeln folgen. Dazu serviert der Aberfeldy 12 Jahre milde Aromen, die an Käsekuchen, Vanillecreme und Schlagsahne erinnern. Im Abgang erkennen wir eine Spur Zitronenschale und einen Hauch Salbei.
Wie schmeckt er?
Ein weiches, fast cremiges Mundgefühl zeichnet den Aberfeldy 12 Jahre aus. Auf diesem breitet der Single Malt seine milden und fruchtigen Aromen aus wie auf einer Picknickdecke. Wir schmecken reife Birnen und Äpfel, auch Quitten sind mit von der Landpartie. Im Mittelteil trifft helles Milchkaramell auf getreidige Noten. Ein Quarkkuchen mit geriebener Zitronenschale balanciert mit einem Hauch Säure die überwiegend süßen Noten aus. Ein richtig runder Geschmack!
Aktualisiert am 5.06.2023 um 23:47 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Geschenkidee: Aberfeldy 12 Jahre als Goldbarren
In der schönen Geschenkdose ist der Aberfeldy 12 Jahre ein tolles Präsent und lädt zum Probieren des „flüssigen Goldes“ ein:
Aktualisiert am 5.06.2023 um 22:06 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
12 Kommentare
Ich finde den Aberfeldy 12 ausgesprochen langweilig. Es fehlt ihm an Tiefe, Aroma und die angesprochene Fruchtigkeit ist sehr flüchtig. Ich kann gar nicht glauben das dieser Whisky 12 Jahre in einem Eichenfass gereift sein soll. Vielleicht würde er mit 45 bis 48 % etwas mehr von seiner Seele Preis geben, so aber sind 34 Euro viel zu viel, 20 Euro wären ok. Ein überbewertetes Massenprodukt.
Wirklich eine unglaublich passendes Fazit von euch! Als „Einsteiger“ tat ich den Aberfeldy erst als „langweilig“ ab, erst dann wurde mir die Feinheit und der Nuancenreichtum bewusst, die inzwischen Vorfreude auf jeden Schluck bringen!
Eurer Empfehlung ist nichts hinzuzufügen!
Wir waren letztes Jahr im Oktober bei Aberfeldy u. haben dort auch den 12 jährigen probiert, gekauft u. auch schon nachgeordert.
Dieser phantastisch weiche Single Malt schmeckt auch meiner Frau.
Generell kann ich nur sagen, fahrt einmal nach Schottland!
Wunderbare Leute, Landschaft u. natürlich Whiskys!
Hallo Thomas,
wir freuen uns zu hören, dass dir der Aberfeldy 12 Jahre so gut gefällt. Wir machen regelmäßig Reisen nach Schottland, Irland und andere Länder, um neue Whiskys zu entdecken und spannende Destillerien kennen zu lernen.
In Aberfeldy lohnt sich nicht nur der Besuch der Brennerei, sondern auch landschaftlich hat die Gegend einiges zu bieten. Da können wir dir nur zustimmen!
Viele Grüße
Samuel
Ich bin erst seit 2 Jahren zum Whisky-Liebhaber geworden. Ich muss sagen, der Aberfeldy 12 ist ein sehr feines Tröpfen! Ich bin aktuell von den torfigen wieder zu den milden umgestiegen. Aber lt. den Kommentaren werde ich den Dalmore 12 auch mal bestellen. Ich hab den GlenDronach 18 zuhause, der mich nicht überzeugt und der kostet ungefähr das doppelte.
Vielen Dank für deinen Kommentar! In unserer Liste mit den besten milden Whiskys haben wir bestimmt noch weitere Empfehlungen, die dir gefallen könnten. Den GlenDronach 18 Jahre finden wir persönlich sehr gut – allerdings sollte man sherrygeprägte Whiskys schon mögen, denn diese Aromen prägen ihn sehr.
Aberfeldy 12
Vom Feinsten, hab ihn zum Geburtstag bekommen.
Balsam für Kehle und Seele.
Toller Sommerwhisky. Leicht und gefährlich süffig.
Leider nicht unchillfiltered und dafür mit Farbstoff 🙁
Aberfeldy 12
Für meinen Gaumen, ein sehr guter Whisky in dieser Preisklasse.
Zurücklehnen, relaxen und genießen.
Flüssiges Sonnenlicht für die Kehle und Aromen und Genuß vom Feinsten.
Sehr empfehlenswert.
Hallo Leute,
ich bin schon gut 20 Jahre ein Whisky Genießer und bis 50,-€ sind meine Lieblings Single Malt’s sind ganz klar der 12er Old Pulteney, der 12er The Dalmore und vor allem der 15er GlenDronach und der 12er Royal Lochnagar. Wirklich super lecker und alle mehr oder weniger wie Samt und Seide auf der Zunge. Viel Spaß beim testen.
Hallo Thorben, danke für deine Tipps für weitere gute und bezahlbare Whiskys. Den Dalmore 12 Jahre können wir definitiv aus eigener Erfahrung auch empfehlen. Die anderen werden wir sicher bei Gelegenheit ebenfalls mal verkosten!