Besonders spannend finden wir persönlich die große Aromenvielfalt der maritimen Whiskys: Von milden maritimen Whiskys ohne Rauch über leicht rauchige Single Malts bis hin zu kraftvollen Torfmonstern reicht die große Bandbreite. Wir haben aus jedem Bereich die besten Empfehlungen ausgewählt. Viel Spaß beim Erkunden und Entdecken der maritimen Whiskys!
Die beliebtesten maritimen Single Malts im Vergleich
Aktualisiert am 22.09.2023 um 06:34 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Inhaltsverzeichnis
Milde maritime Whiskys ohne Rauch

Mild & maritim
Clynelish 14 Jahre
Der Whisky: Eine Besonderheit von Clynelish ist der Feints Receiver. Ölige Rückstände in ihm sollen den wachsigen Charakter des Clynelish 14 Jahre entscheidend prägen und an die Whiskys der 1960er Jahre erinnern. Der Clynelish 14 Jahre reift in amerikanischen Bourbon-Barrels und wird mit stärkeren 46 % abgefüllt, was mehr Raum für Aromen lässt.
So schmeckt er: Das Mundgefühl des Clynelish 14 Jahre ist wachsig, ölig und anschmiegsam. Die Aromen sind vielfältig, aber offenbaren sich erst nach und nach: Milde Noten erinnern an Crème brûlée und Getreide. Dazu grüner Apfel und Limettenschale. Eine ordentliche Prise Meersalz sorgt für einen würzigen und maritimen Eindruck. Der Abgang ist geprägt von trockenen Eichenholznoten, welche die Reife des Highland-Malts unterstreichen.
Aktualisiert am 22.09.2023 um 01:57 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Mild & maritim
Tobermory 12 Jahre
Der Whisky: Auf der Isle of Mull ticken die Uhren noch etwas anders: Hier entsteht mit dem Tobermory 12 Jahre ein überraschend bodenständiger und ehrlicher Single Malt. Die Tobermory-Whiskys werden grundsätzlich aus ungetorfter Gerste hergestellt. Der Tobermory 12 Jahre wird mit stärkeren 46,3 % Alkohol, sowie unfiltriert und ungefärbt abgefüllt.
So schmeckt er: Malzige und getreidige Noten prägen beim Tobermory 12 Jahre das Bild. Wir schmeckten Porridge aus Haferflocken mit Stachelbeer-Gelee, dazu Orangenschalen und Eichenholz. Eine feine Spur Meersalz liegt über dem aromatisch runden Single Malt.
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Glen Scotia Double Cask
Der Whisky: Wer noch einen Beleg dafür braucht, dass gute Whiskys keine Altersangabe auf dem Etikett brauchen – der Glen Scotia Double Cask liefert ihn frei Haus. Der Campbeltown Single Malt reift in besonders intensiven First-fill Bourbon-Casks und erhält ein Finish in Pedro Ximénez Sherryfässern. Ungefiltert mit natürlicher Farbe kommt der Geheimtipp mit ehrlichen 46 % in die Flasche.
So schmeckt er: Der Glen Scotia Double Cask überrascht mit einem cremigen Mundgefühl und erdig-würzigen Aromen. Spanische Crema Catalana trifft auf Johannisbeeren und Pink Grapefruit. Der Mittelteil ergänzt würzige Kräuter wie Thymian, die von Meersalz und buntem Pfeffer flankiert werden. Herbes Eichenholz, Erde und kohlige Nuancen prägen den würzigen Abgang. Immer wieder blitzt eine feine Schärfe auf, die an frisch gemahlenen Chilischoten erinnert.
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Leicht rauchige maritime Whiskys

Leicht rauchig & maritim (18-20 ppm)
Talisker 10 Jahre
Der Whisky: Einer der interessantesten maritimen Whiskys stammt von der malerischen Isle of Skye: Schroffe Felsen mit Blick auf das Meer, kleine Fischerdörfer und der alte Leuchtturm am Neist Point. Das Meer ist hier nie weit weg und prägt auch den charaktervollen Talisker 10 Jahre.
So schmeckt er: Der Talisker 10 Jahre kombiniert dezent fruchtige Aromen von Birnen, Mandarinen und Himbeeren. Dazu maritime Noten, die an Meersalz erinnern. Der Abgang ist geprägt von feinem Rauch und einer pikanten Spur Chili.
Aktualisiert am 22.09.2023 um 06:34 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Leicht rauchig & maritim (12-14 ppm)
Benromach 15 Jahre
Der Whisky: Bei Benromach an der schottischen Küste entstehen Speyside-Whiskys im traditionellen Stil der 1950er Jahre. Die Gerste wird leicht getorft und bringt so eine Spur Rauch in die Single Malts. Der Benromach 15 Jahre reift in einer Mischung aus Bourbon-Barrels und Sherry-Casks und erhält in den letzten sechs Jahren seiner Reifezeit ein ambitioniertes Finish in Oloroso-Sherry-Casks. Der dezent maritime Whisky wird ungefärbt und ungefiltert abgefüllt.
So schmeckt er: Der Benromach 15 Jahre ist ein vollmundiger, würziger und trockener Whisky. Seine breiten Kaskaden von Eichenholz nehmen viel Raum ein und prägen den Geschmack. Wir schmecken aber auch Birnen, getrocknete Aprikosen, Rosinen und Sahnetoffee. Dazu geröstete Zwiebeln mit Meersalz, eine Spur Leder und etwas Zimt. Der Abgang ist durchzogen von intensiven Eichenholznoten und dezentem Rauch.
Aktualisiert am 22.09.2023 um 03:03 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Kraftvoll & intensiv: Stark rauchige maritime Whiskys

Rauchig & maritim (35 ppm)
Caol Ila Moch
Der Whisky: Caol Ila ist die größte Whisky-Brennerei auf der Insel Islay. Die Marke ist bekannt dafür, dass ihre Single Malts eher moderat getorft sind. So kommen auch Einsteiger gerne in den Genuss der Caol Ila-Abfüllungen, während Kenner sich über kleine Raritäten wie den Caol Ila 25 Jahre freuen. Moch bedeutet übersetzt so viel wie Morgendämmerung und ist seit 2010 erhältlich.
So schmeckt er: Rauch, Torf, Asche – der Moch ist typisch Caol Ila und typisch Islay. Hinter dem warmen Qualm warten Noten von Kakao und geröstetem, dunklem Holz auf den Entdecker. Eine Spur Himbeergeist liegt über der Mischung, die mit Meersalz und Zitronenschalen immer wieder feine Akzente setzt. Der Abgang ist trocken, fast staubig und eher kurz.
Aktualisiert am 21.09.2023 um 22:20 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauchig & maritim (50 ppm)
Kilchoman Machir Bay
Der Whisky: Die Kilchoman-Brennerei ist dafür bekannt mit ihren Single Malts die typischen Aromen von Islay in die Flasche zu bringen. Der Kilchoman Machir Bay wurde nach der nahegelegenen sandigen Bucht benannt. Der Machir Bay reift anschließend zum deutlich größeren Teil in Bourbon-Barrels. Nur zu einem geringeren Teil werden spanische Oloroso-Sherry-Casks verwendet. Die Abfüllung erfolgt mit 46 % sowie ungefärbt und ungefiltert.
So schmeckt er: Trocken und schwer legt sich der Kilchoman Machir Bay im Tasting auf die Zunge. Intensiver Torfrauch und mineralische Noten geben dabei den Ton an. Ein kräftiger Geschmack, der aber auch Raum für Aromen von Vanillecreme, Mandeln und weiße Schokolade lässt. Ein grandioser Single Malt von Islay, der im Abgang mit verbranntem Eichenholz und viel Torf auftrumpft.
Aktualisiert am 22.09.2023 um 03:43 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Die häufigsten Fragen zu maritimen Whiskys
Woher stammen maritime Whiskys?
Natürlich befindet sich ganz Schottland auf einer Insel und es fällt schwer, einen Ort im Land zu finden, der mehr als 80 km vom Meer entfernt liegt. Und doch sind Single Malts mit maritimen Charakter häufig in unmittelbarer Nähe zur Küste zu finden. Ein gutes Beispiel hierfür ist Oban. Aber auch auf vorgelagerten Inseln wie Islay oder Skye (Talisker) gibt es Vertreter des Stils. Die maritimen Geruchs- und Geschmacksnoten sind dabei Tradition und Teil des regionalen Charakters vieler Küsten- und Insel-Destillerien.
Welche Aromen hat ein maritimer Single Malt?
Einige der häufigsten Aromen maritimer Malts haben wir schon erwähnt: Diese Whiskys riechen nach feiner Gischt der Brandung, die an die Felsen prallt und schmecken nach Meersalz. Mineralische Noten erinnern an Sand oder Gestein. Auch Seetang, Algen, nasse Taue zählen zu den Noten, die in maritimen Whiskys häufig zu finden sind.
Schmecken maritime Whiskys immer rauchig?
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Whiskys von den Inseln immer stark rauchig schmecken. Natürlich gibt es sie, die Torfmonster von Islay, die sich durch intensive Rauchnoten auszeichnen. Sie bilden die eigene Kategorie der rauchigen und torfigen Whiskys.
Doch die große Mehrzahl der maritimen Malts sind nur leicht oder sogar gar nicht getorft – auf diese Weise kommen die salzigen, mineralischen und bisweilen pikanten Aromen des Meeres voll zur Geltung.
17 Kommentare
Scapa ist sehr salzig, wenn man mal eine der unabhängigen Abfüllungen bekommt. Von den ohne Altersangabe würde ich den Old Pulteney Huddart noch empfehlen. Ansonsten auch den Glen Scotia 15 Jahre.
Wenn es maritim sein soll, steht für mich nach dem Talisker 10 Jahre der 8-jährige Lagavulin auf dem Treppchen.
Guter Artikel und vielen Dank für die Liste.
Besorgt euch mal die neuen Abfüllungen von Mac-Talla. Der Mara würde hier super reinpassen. Preis/Leistung ist da auch super. Islay in Fassstärke für 50 Euro.
Hallo zusammen
Bei einigen diesen Whiskys habe ich kein Salz geschmeckt. Vor einiger Zeit durfte ich einen Whisky probieren, welcher einen starken Salzgeschmack hatte und mir gut gemundet hat. Leider weiss ich nicht mehr, was es für ein Whisky war.
Hat jemand eine Empfehlung für einen Whisky welcher einen stärkeren Salzgeschmack hat?
Es ist schon lange her, dass ich die probiert habe, aber meiner Erinnerung nach haben die Whiskys von Scapa eine starke salzige Note. Ich hoffe diese Information hilft Ihnen weiter.
Hallo Lukas.
Eine gute Auswahl, wir ich finde. Ich denke aber, bei den maritimen Whiskys sollte man die Campbeltown Destillen unbedingt berücksichtigen. Mit persönlich hat der Springbank 12 yr cask strength und der Glen Scotia 10 yr peated besonders gut gefallen. Ein absolutes Highlight war für mich jedoch der Longrow Red 11 yr. Fruchtig mit Noten von Apfel und Vanille, rauchig aber nicht zu dominant dennoch anhaltend bis in den Anhang. Hier kommen dann die maritimen, salzigen Noten ganz zum Tragen. Sehr zu empfehlen.
Da fehlt eindeutig noch der Old Pulteney. Der ist nicht nur optisch maritim, er schmeckt auch nach mee(h)r…😊
Hallo Alice,
ein Old Pulteney wäre in der Tat noch eine schöne Ergänzung. Welche Abfüllung kannst Du denn besonders empfehlen?
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Hallo, zählen die ungetorften Bruichladdich auch zu den maritimen?
Hallo Clemens,
vielen Dank für deine Frage! Ich würde Bruichladdich zu den maritimen Whiskys zählen, es hängt aber von der jeweiligen Abfüllung ab, wie stark der Geruch/Geschmack nach zum Beispiel Meersalz ausgeprägt ist.
Hast Du einen Favoriten von dieser Destillerie?
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
5 von den 7 hatte/habe ich bereits persönlich zuhause. Gehe mit den Bewertungen dieser auch bis auf eine Ausnahme konform. Der 12-jährige Bunnahabhain mundete mir überhaupt nicht. Und etwas Maritimes konnte ich bei ihm nicht feststellen und schon gar keinen noch so kleinen Hauch Rauch. Dies hätte ihn in meiner Gunst vielleicht sogar etwas gerettet.
Hatte eher Assoziationen von etwas, was ich hier nicht ansprechen möchte.;-) Und zwar immer, egal was ich vorher gegessen/getrunken hatte. War wirklich sehr enttäuscht davon, weil er auch von anderer Seite bereits sehr gelobt und empfohlen wurde. Aber wie bei allem ist natürlich auch Whisky Geschmacksache.
Den Jura Superstition habe ich mir extra wegen seiner rauchigen Einzigartigkeit gekauft, fand ihn aber etwas langweilig gegenüber richtigen Rauchern. Den Oban und auch den Caol Ila fand ich recht gut, der Talisker ist bei der Aufzählung aber mein Favorit.
Hallo Bernd,
danke für deine Einschätzung. Whisky ist tatsächlich immer Geschmackssache bzw. schmeckt jeder etwas anderes dabei heraus. Caol Ila Moch und Talisker 10 Jahre sind in jedem Fall tolle Single Malts, die in keiner gut sortierten Heimbar fehlen sollten!
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Eigentlich hatte ich bei der Überschrift auch einen Old Pulteney erwartet..
Danke für den Hinweis! Tatsächlich würde Old Pulteney mit seinem maritimen Profil noch gut in die Liste passen.
Uns haben bei unseren letzten Tastings allerdings weder der Old Pulteney 12 Jahre noch der Old Pulteney 17 Jahre wirklich voll und ganz überzeugt. Und wir wollten nur Empfehlungen für maritime Whiskys geben, die uns auch persönlich sehr gut gefallen.
Welche Old Pulteneys kannst Du denn empfehlen?
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Unbedingt den 15er probieren!
Gute Auswahl die ihr gewählt habt!
Danke für das Lob! Wir freuen uns, dass wir deinen Geschmack getroffen haben!
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin