Die dramatische Natur der Isle of Skye vor der Westküste Schottlands bildet die Kulisse für die charaktervollen Talisker-Whiskys: Seit fast 200 Jahren werden in der Destillerie am Ufer des Loch Harport erstklassige Single Malts gebrannt. Die Single Malts von Talisker sind maritim geprägt, sie schmecken nach Meersalz, nach Felsen und feinem Rauch. Wir stellen die besten Talisker-Whiskys vor und verraten, welche Abfüllungen sich besonders lohnen.
Die beliebtesten Single Malts von Talisker im Vergleich
Wir haben einige der besten Talisker-Whiskys ausgewählt und stellen sie hier mit ihren Eigenschaften vor:
Aktualisiert am 7.06.2023 um 04:17 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Die besten Talisker-Whiskys (87 bis 95 Punkte):

Maritim
Talisker 10 Jahre
Der Whisky: Der Talisker 10 Jahre ist der große Klassiker der Destillerie und zugleich einer der beliebtesten Whiskys für Einsteiger. Von diesem Signet sollte man sich nicht abschrecken lassen: Im Tasting hat der Talisker 10 Jahre einiges zu bieten. Das hängt auch mit der Alkoholstärke von 45,8 % ab, welche die Aromen kraftvoll unterstützt.
So schmeckt er: Im Tasting besticht der Talisker 10 Jahre mit seinen maritimen und leicht rauchigen Aromen. Früchte wie Birnen, Mandarinen und Himbeeren werden mit einer Prise Meersalz serviert. Dazu gibt es etwas fein-herbe Zitronenschale. Im Abgang findet der charakteristische “Chili-Catch” seinen Platz. Eine leichte Schärfe erinnert an rote Pfefferschoten.
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Maritim
Talisker 18 Jahre
Der Whisky: Der Talisker 18 Jahre ist ein würdevoll gealterter Seebär, der im Tasting viele spannende Geschichten aus seinem reichen Leben erzählen kann. Das gehobene Alter bringt seine besten Seiten zum Vorschein – und mit 45,8 % Alkohol kann der Talisker 18 Jahre immer noch kraftvoll zulangen.
So schmeckt er: Im Tasting präsentiert sich der Talisker 18 Jahre reif und fruchtig: Trockenfrüchte wie Rosinen mischen sich mit schottischem Fruit Cake aus Orangeat und Zitronat. Marzipan trifft auf salziges Karamell. Ein gediegenes Aroma, welches durch einen immer noch spürbaren Hauch Rauch untermalt wird.
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Maritim
Talisker 25 Jahre
Der Whisky: Der reife Grandseigneur Talisker 25 Jahre ist als limitierte Edition erhältlich – wird aber etwa einmal pro Jahr neu aufgelegt. Rund 20.000 Flaschen formen eine Abfüllung der Serie, die sich vor allem an Kenner und Sammler von Talisker richtet. Mit seiner gediegen ausgestatteten Box ist er aber auch als luxuriöses Whisky-Geschenk eine gelungene Idee.
So schmeckt er: Der Talisker 25 Jahre begeistert mit einem sehr breiten Mundgefühl und einem trocken-würzigen Charakter. Die Aromen sind trotz des hohen Alters erstaunlich präsent. Maritime Noten erinnern an Meersalz und Gischt. Dazu gibt es Lakritz und getrocknete Grapefruitschale. Eine torfige Note ist ebenso zu erkennen wie der typische „Chili-Catch“, der den langen von dunklen Eichenholznoten geprägten Abgang begleitet. Der feine Rauch bleibt noch minutenlang im Mund zurück.
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Würzig & holzig
Talisker Port Ruighe
Der Whisky: In den Anfangsjahren von Talisker wurden die Whiskys der Brennerei zu einem großen Teil in Portwein-Fässern gereift. Mit dem Talisker Port Ruighe wagt die Hebriden-Destillerie einen Blick in diese Vergangenheit. Der Single Malt reift gleich doppelt in Eichenholzfässern: Auf eine erste Lagerung in Ex-Bourbon-Barrels folgt ein Finish in portugiesischen Port-Casks. Sie sollen dem Talisker-Whisky intensive fruchtige und würzige Noten hinzufügen.
So schmeckt er: Im Tasting des Talisker Port Ruighe sind Noten von Vanillepudding, Brombeeren, weißer Schokolade und Grapefruit wahrzunehmen. Insbesondere im Mund offenbart dieser Talisker-Whiskys mit rauchigen und salzigen Noten seine maritime Herkunft. Eine gelungene Entdeckung für fortgeschrittene Genießer.
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Rauchig & Sherry
Talisker Distillers Edition
Der Whisky: Die Distillers Editions der verschiedenen Diageo-Destillerien kombinieren immer die Standardabfüllung der Brennerei mit einem Finish in Sherryfässern. Die Talisker Distillers Edition macht hier keine Ausnahme: Nach 10 Jahren im amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels darf der Whisky für rund 6 Monate in spanische Amoroso-Sherryfässer. Der fortifizierte Wein aus dem spanischen Jerez verleiht dem beliebten Talisker-Whisky noch mehr Komplexität.
So schmeckt er: Die maritim-mineralischen Talisker-Aromen werden bei der Distillers Edition erweitert um beerig-fruchtige Nuancen. Wir hatten Noten von Cocktailkirschen, Erdbeermarmelade, aber auch Rosinen und Weißwein im Nosing-Glas. Abgerundet wird alles von dem typisch feinen Rauch.
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Weitere bekannte Talisker-Whiskys (73 bis 80 Punkte):

Maritim
Talisker Skye
Der Whisky: Der Talisker Skye markiert den zugänglichen Einstieg in die Welt der Whiskys von der Isle of Skye. In der Werbung ist er öfter mit Eis als Highball zu sehen. Der Talisker Skye reift wie die 10-jährige Abfüllung in amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels, trägt jedoch keine Altersangabe auf dem Etikett. Es ist davon auszugehen, dass der Talisker Skye etwas jünger abgefüllt wird als der Klassiker.
So schmeckt er: Die Aromen des Talisker Skye sind etwas leichter angelegt. Feiner Rauch trifft auf Meersalz und fein-bittere Zitronenschale. Auch eine Spur Chili ist im Abgang mit an Bord.
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Maritim
Talisker Storm
Der Whisky: Der Talisker Storm soll die stürmischen und rauchigen Noten der Destillerie betonen. Er war der erste einer Reihe von Talisker-Whiskys, die ohne Altersangabe auf dem Etikett abgefüllt wurden. Auch wenn die Optik der Flasche sehr gelungen ist, konnte uns der Talisker Storm im Tasting nicht ganz überzeugen. Der 10-jährige Klassiker ist ihm aus unserer Sicht geschmacklich überlegen.
So schmeckt er: Leichter Rauch, etwas Meersalz und Zitronenschale und ein dezent feuriger Abgang prägen den Malt. Die Aromen des Storm sind etwas intensiver, aber zugleich auch weniger komplex. Das jünger Alter der Abfüllung scheint immer wieder durch.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 06:47 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Leicht rauchig
Talisker Dark Storm
Der Whisky: Mit dem Talisker Dark Storm will die Destillerie noch mehr dunkle und rauchige Aromen ins Nosing-Glas holen. Da der Torfgehalt der Gerste konstant gleich ist, hat man den Single Malt deshalb in besonders stark ausgebrannte Eichenholzfässer gefüllt. Der Talisker Dark Storm bietet eine intensivere Alternative zum eher ausgewogenen Talisker 10 Jahre. Da er aus dem Travel Retail stammt, ist er nur als Literflasche erhältlich.
So schmeckt er: Der Talisker Dark Storm schmeckt nach Holzkohle und verbranntem Holz. Etwas Karamell und herbe Orangenschalen kommen dazu. Ein wuchtiger Whisky, der allerdings etwas mehr Struktur vertragen könnte.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 09:12 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Was macht die Talisker-Whiskys besonders?
Talisker-Whiskys sind nur leicht getorft
Der ausgewogene Charakter und die hohe Qualität der Abfüllungen haben dafür gesorgt, dass sich die leicht rauchigen und maritimen Talisker-Whiskys seit Jahren einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreuen. Das Erfolgsrezept von Talisker liegt darin, bei seinen Whiskys nicht ganz so extreme Aromen aufzufahren wie mancher Islay-Malt. Statt wuchtigen Torfnoten bekommt man bei Talisker ein feines, fast schon elegantes Raucharoma ins Nosing-Glas.
Die Gerste für die Talisker-Whiskys wird mit 18-20 ppm eher zurückhaltend getorft. Das lässt Platz für maritime und mineralische Aromen, die in Kombination mit Fruchtnoten sehr harmonisch eingebunden sind. Im Abgang jedes Taliskers findet sich der prickelnde „Chili-Catch“, der mit einem Hauch pfeffriger Schärfe einen spannenden Kontrastpunkt setzt und Lust auf das nächste Dram macht.

Talisker ist eine der traditionsreichsten Whisky-Destillerien
Die Talisker Distillery wurde im Jahr 1830 von Hugh und Kenneth MacAskill gegründet, den Söhnen eines lokal ansässigen Arztes. Doch die Brüder hatten kein Glück und so mussten sie ihre Anteile schon wenige Jahre später an eine Bank veräußern. Es folgten unruhige Jahre mit zahlreichen Besitzerwechseln, nicht immer war die Geschäftsführung seriös: So wurde im Jahr 1879 ein gewisser John Anderson inhaftiert, weil er Talisker-Whisky verkauft hatte, den es gar nicht im Lager gab.
Ungeachtet dessen wuchs zwischen 1857 und 1880 allerdings die Bekanntheit von Talisker als Whisky: Die Marke wurden zum beliebten Hausgetränk von Schriftstellern wie Robert Louis Stevenson (‘Die Schatzinsel’). Er pries Talisker als einen seiner drei „king o’ drinks“ – also seiner Lieblingswhiskys. Als Star seiner Zeit brachte dieses positive Testimonial Talisker viele neue Fans ein.
Bei aller Begeisterung über diese lange Historie sollte man allerdings nicht außer acht lassen, dass Talisker früher noch etwas anders produziert wurde: Bis 1928 wurden die Single Malts von Talisker nämlich dreifach destilliert. Der Whisky war damit mutmaßlich deutlich weicher und milder im Charakter. Mit dem Wechsel zu einer doppelte Destillation folgte Talisker anderen schottischen Brennereien.
Dieser Anpassung im Geschmack zum Trotz hat sich Talisker bis heute einen hervorragenden Ruf bewahrt. Die unruhigen Zeiten sind vorbei und die Brennerei von der Isle of Skye gehört inzwischen zum internationalen Spirituosenhersteller Diageo.

Talisker kühlt seine Whiskys in kupfernen Worm Tubs
Im Stillhouse von Talisker lassen sich einige Besonderheiten entdecken, die jede für sich einen deutlichen Einfluss auf den erzeugten Whisky nehmen: Die Brennblasen mit ihrem speziell geformten, verlängerten Lyne Arm sorgen für mehr Kupferkontakt. Dies soll den Rückfluss erhöhen und die Reinheit des New Makes erhöhen.
Nach dem Brennen wird der junge Whisky in traditionelle Worm Tubs geleitet, die sich im Freien in riesigen hölzernen Wasserbottichen befinden. In den langen, schlangenförmigen Kupferröhren wird der Malt langsam abgekühlt und kondensiert. Dieses traditionelle Verfahren sorgt dafür, dass die Single Malts schwerer und aromatischer werden. Die Entwicklung von fleischigen, gemüsigen und schwefligen Noten wird begünstigt. Diese finden allerdings überwiegend nicht den Weg in den fertigen Whisky, sondern werden in der langjährigen Fassreifung wieder in andere Aromen umgewandelt.
Trotzdem lässt sich festhalten: Ohne die langen Lyne Arms und die Worm Tubs hätten die Talisker-Whiskys nicht ihren typischen Charakter und würden anders schmecken – auch aus diesem Grund möchte niemand beim Hersteller die eigentlich altmodische Technik durch neuere Verfahren ersetzen.
Talisker-Whiskys werden stärker abgefüllt
Und in noch einer Sache ist Talisker sich treu geblieben: Alle relevanten Single Malts der Brennerei werden mit einer Alkoholstärke von 45,8 % abgefüllt. Das gilt auch für experimentellere Abfüllungen ohne Altersangabe wie Talisker Skye, Storm oder Dark Storm.
Da Alkohol ein hervorragender Geschmacksträger ist, bietet die höhere Stärke der Talisker-Whiskys entscheidende Vorteile für den Geschmack: Die aromatische Tiefe wird unterstützt und gerade feinere Aromen lassen sich besser herausschmecken. Trotz ihrer 45,8 % sind die Single Malts von Talisker mit ihrem weichen Rauch und ihrer harmonischen Komposition zugänglich genug, dass auch Einsteiger ihre Freude an den maritimen Whiskys der Isle of Skye haben.
Titelfoto: Talisker / Diageo
9 Kommentare
Zum Glück noch ein paar Talisker 18 und 57 North auf Halde gelegt bevor die Preise über hundert Euro gingen. Die neuen Preise wäre ich nicht mehr bereit zu zahlen.
Ich denke für meine Leber brauche ich auch nichts mehr nachkaufen. 🙈
Ich weine dem Talisker 57° North nach.
Hallo Georg,
leider hatten wir nie die Gelegenheit den Talisker 57° North zu probieren. Aber ein Talisker in Fassstärke klingt fantastisch!
Die Talisker Special Releases sind auch Cask Strength und haben auch eine spannende Fassauswahl – sind aber nicht ganz günstig.
Viele Grüße
Lukas vom MALT WHISKY Magazin
Für den 18er muss man eines beachten: Man muss sich Zeit nehmen!
Im Vergleich zu den (typischen) Taliskern (10er, Skye, 57° Nord, Distillers Edition, Storm usw.), welche sofort da sind, wenn man sie ins Glas gibt, muss man sich auf den 18er einstellen, ihm und sich selbst Zeit geben.
Und er braucht eine spezielle Umgebung: Keinesfalls draußen trinken, schön handwarm und vielleicht aus einem Glas mit Deckel. Denn diese unzähligen feinen (Trocken-)Obstaromen, die einem dann entgegenströmen, sind schier unfassbar.
Das ist es, was mich unglaublich an ihm begeistert: Er schafft es, etwas mit einem zu machen! Er entschleunigt, beruhigt und erdet…wenn man ihn lässt!
Als alter Talisker-Fan bilde ich mir ein, dass die jüngeren Jahrgänge des 10er beim Chili-Catch etwas an Biss verloren haben, der Nachbrenner nicht mehr so flammt. Möglicherweise aber auch über die Jahre ein Gewöhnungseffekt meinerseits?
Die Distillers Edition finde ich wunderbar harmonisch, trotz aller Kraft beinahe schon elegant.
Der Port Ruighe ist gefährlich süffig, der kann einen wirklich eine ganze Nacht durchbegleiten.
Der Dark Storm ist ein kleiner Angeber, wenn auch ein sympathischer. Vordergründig viel Dampf, danach aber für Talisker ungewohnt wenig Tiefe und Vielschichtigkeit. Im Sale ok, zum Normalpreis zu teuer.
Den 57 North würde ich als 10er mit Turbo bezeichnen, pur und mit etwas Wasser ein echter Talisker!
Den 15er empfand ich als würziger als bei Talisker üblich, kräftig und wirklich gut. Zum Genießen und Nuancen entdecken ideal.
Der 18er brauchte Zeit nach dem Öffnen der Flasche. Der erste schnelle Schluck enttäuschte mich beinahe ein wenig, wobei meine Erwartungen evtl. auch ein wenig hoch waren. Der 10er hat mehr Kraft, die Distillers Edition ist leichter zu genießen.
Doch mit zunehmender Zeit zum Atmen wurde der 18er immer besser, vollmundiger, komplexer, vielschichtiger, leckerer!
Bei Talisker geht es mir so wie bei Caol Ila. Mir gefällt der 18er besser als der 25er. Was man mit dem Skye will, verstehe ich nicht. Man hat mit dem 10er einen wesentlich besseren Einsteiger, der nur ein paar Euro teurer ist. Dasselbe wie bei Laphroaig mit dem Select. Den braucht auch niemand.
Angefangen habe ich bei Talisker vor einigen Jahren mit dem 57° North, den ich wirklich klasse fand. Auch der 10-jährige und die Distillers Edition sind beide wunderbar, an den Port Ruighe kann ich mich leider nicht mehr genau erinnern.
Den Neist Point, die 18 und 25-jährigen hab ich noch nicht geöffnet, kommt aber noch 🙂
Hallo Felix,
danke vielmals für deinen Kommentar. Auf den Talisker 18 Jahre und 25 Jahre kannst du dich freuen. Das sind in unseren Augen beides wirklich großartige Whiskys, die mit ihrem reifen Charakter noch einmal eine andere Tiefe mitbringen als die jüngeren Taliskers.
Der Talisker 57° North (abgefüllt mit 57 %, also praktisch in Fassstärke) wurde wohl schon vor einer Weile eingestellt. Es sind aber immer noch Restbestände im Handel erhältlich.
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Den 18-jährigen Talisker haben wir Weihnachten verkostet. Vielleicht waren aufgrund des vielen Lobes die Erwartungen zu hoch, überzeugt hat er mich und meine Frau nicht (Preis-Leistungs-Verhältnis).
Er bekommt aber noch eine zweite Chance 😉. Beim 10-jährigen und der Distillers Edition gehen wir voll mit. Der Port Ruighe ist geschmacklich auch nicht schlecht und kommt in meinen Ranking gleich nach dem 10-jährigen!