Das ausladende silberne Hirschgeweih auf der Flasche macht den Dalmore 12 Jahre zum Hingucker. Kaum ein Single Malt kommt in dieser Altersklasse so stilvoll daher, wie der Whisky aus den nördlichen Highlands. Drinnen steckt ein kupferfarbener Malt, der in Bourbon- und Sherryfässern gereift wurde. Hat der Dalmore 12 Jahre auch im Tasting das Geweih auf?
The Dalmore präsentiert sich als exklusive Whisky-Marke, die in edlen Hotel-Bars und Gourmet-Restaurants ebenso zuhause ist, wie in Duty Free-Boutiquen an großen Flughäfen. Dazu passt das luxuriöse Design der Flaschen ebenso wie die Veröffentlichung von seltenen Raritäten wie einem Dalmore 40 Jahre oder 45 Jahre. Die Tradition der Destillerie reicht bis ins Gründungsjahr 1839 zurück, die Brennerei hat aber eine wechselvolle Geschichte.
Ende des 19. Jahrhunderts war Dalmore einer der ersten Single Malts, der in alle Welt exportiert wurde. Es folgte eine Phase des Niedergangs, ab 1917 wurden die Brennerei-Gebäude von der Royal Navy verwendet, um dort Tiefsee-Minen zu produzieren. In den 1960er Jahren flossen die bei Dalmore hergestellten Malts fast ausschließlich in Blends des Besitzers Whyte & Mackay. Erst in den 2000er Jahren wandelte sich Dalmore zu einer luxuriösen Marke für Single Malts. Es wurde das Dalmore, welches wir heute kennen!
Der Dalmore 12 Jahre profitiert von einer wirklich sehr stilvollen Gestaltung, ist ansonsten mit rund 40 Euro aber ein bezahlbarer Luxus.
Was steckt drin, wo The Dalmore 12 Jahre draufsteht?
Die Dalmore-Destillerie ist bekannt für ihre ausgefeilten Sherryfass-Lagerungen. Die Brennerei hat eine enge Beziehung zur spanischen Sherry-Bodega González Byass, welche über 100 Jahre zurückreicht. So finden auch seltene Casks, die zuvor 30 Jahre lang Matusalem Oloroso Sherry enthielten, ihren Weg über das Meer in die schottischen Highlands.
So gerne Dalmore sich mit den ganz alten Sherry-Casks aus spanischen Kellern schmückt, so unwahrscheinlich ist es, dass auch der Standard Dalmore 12 Jahre in solchen Fass-Raritäten reift. Die meisten spanischen Sherryfässer werden speziell für die schottischen Whisky-Brennereien hergestellt.
Bekannt ist, dass der Dalmore 12 Jahre zunächst für neun Jahre in amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels reift. Dann wird er geteilt: Die eine Hälfte reift drei Jahre weiter im Bourbon-Fass, die andere in Oloroso-Sherryfässern.
Master Blender Richard Paterson komponiert mit seinem Team dann einen Whisky aus den Fässern. Wie bei Dalmore üblich kommt die Abfüllung mit 40 % Alkoholgehalt, gefiltert und mit Farbstoff versehen in die schicke Flasche. Was hat der Dalmore 12 Jahre in der Verkostung zu bieten?

Unser Tasting des Dalmore 12 Jahre
Wie riecht er?
Beim Dalmore 12 Jahre stehen dunkle und würzige Noten im Vordergrund. Kräftig geröstetes Eichenholz trifft auf Sherry, getrocknete Sauerkirschen auf Waldbeeren. Der Duft ist weich und schwer, wirkt zugleich aber gediegen und zurückhaltend.
Wie schmeckt er?
Würzig, holzig und trocken legt sich der Dalmore 12 Jahre auf die Zunge. Wir schmecken Schwarztee mit Milch, dazu ein Stück tiefdunkle Herrenschokolade. Bitterorange und etwas Birnenschale sind auch dabei. Ansonsten kommt der Highland-Malt weitgehend ohne Früchte aus. Im würzigen Abgang ist der trockene Sherry zusammen mit geröstetem Eichenholz sehr präsent.
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Alternativen zum Dalmore 12 Jahre
Ein schönes Upgrade zum 12-jährigen ist der Dalmore 15 Jahre. Einer 12-jährigen Lagerung in Bourbon-Fässern folgt bei diesem Whisky ein Finish in drei unterschiedlichen Sherryfässern für mindestens drei weitere Jahre. Ebenfalls interessant ist der Dalmore Port Wood Reserve, der im ähnlichen Altersbereich wie der Dalmore 15 Jahre liegt und für einige Zeit in Ex-Portwein-Fässern reift. Er bietet sehr harmonisch ausbalancierte Aromen. Last but not least sei der Dalmore 18 Jahre erwähnt, der noch einmal reifere Noten und ein großartiges, sehr rundes Geschmackserlebnis bietet.
2 Kommentare
Hab mich lang durchgerungen mir ein Fläschchen Dalmore 12 zu kaufen (weil er für meinen Geschmack zu sehr gefärbt wird). Hab es aber nun doch getan.
Mal abgesehen von der dunklen Farbe, welche sicherlich zum Stil der wunderschönen Flasche passt, hat mich der Geschmack gegenüber dem Preis nicht so sehr überzeugt.
Damit möchte ich nicht sagen dass er nicht schmeckt (das tut er nämlich), nur gibt es einige günstiger angesiedelte Malts die sicherlich in der gleichen Geschmacksliga spielen.
Über den Tamnavulin war ich z.B. sehr überrascht und den gibt es aktuell ab 22 Euro. Dabei hat es mich auch nicht gestört das die Brennerei keine Altersangaben macht. Ist auf jeden Fall ein Geheimtipp.
Vielleicht probiere ich einfach mal den 15-jährigen Dalmore.
Hallo Karl,
vielen Dank für deinen Kommentar und die gute Einschätzung! Den Dalmore 15 Jahre solltest Du unbedingt mal probieren, der ist doch nochmal ein ganz anderes Kaliber und in meinen Augen deutlich komplexer und sherrygeprägter.
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin