Inhaltsverzeichnis
Beliebte Octomore-Whiskys im Vergleich
Aktualisiert am 10.12.2023 um 07:58 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Was macht die Octomore-Whiskys so besonders?
Wer die Octomore-Destillerie auf der Landkarte von Islay sucht, wird nicht fündig werden: Die stark getorften Whiskys werden bei Bruichladdich gebrannt und stehen dort neben Port Charlotte für die extremste Ausbaustufe in Sachen Torf.

Bruichladdich bezeichnet sich selbst als „Progressive Hebridean Distiller“ und verfolgt einen eigenen Ansatz bei der Whisky-Herstellung. So ist die Brennerei vergleichsweise transparent, was die Zutaten und Herstellungsmethoden betrifft.
Die größte Besonderheit der Octomore-Whiskys ist der hohe Phenolgehalt in der verwendeten Gerste. Der Phenolgehalt wird hierfür in ppm (parts per million) angegeben.
Während andere Whiskys bei einem Torfgehalt von 25-30 ppm (Bowmore), 40 ppm (Laphroaig, Port Charlotte) oder 55 ppm (Ardbeg) liegen, sind die Octomore-Whiskys deutlich stärker getorft.
Viele Octomore-Malts haben dreistellige ppm-Werte. Bei dem Octomore 8.3 soll es sich mit einem Wert von 309 ppm sogar um den rauchigsten Whisky der Welt handeln. Mittlerweile ist er leider nur noch zu Sammlerpreisen erhältlich.

Bruichladdich versucht bei seinen Abfüllungen, den aus Frankreich stammenden Terroir-Gedanken auf Whisky zu übertragen.
Bei den meisten anderen Single Malts ist unklar, ob es sich um schottische oder importierte Gerste handelt. Whiskys wie Octomore werden aus schottischer, wenn nicht sogar aus Gerste von Islay hergestellt, wobei das jeweilige Erntejahr genannt wird. Auch wird die Sorte der Gerste genannt.
Die Octomore-Whiskys sind grundsätzlich ungefärbt und ungefiltert in Cask Strength abgefüllt. Der hohe Alkoholgehalt von häufig fast 60 % unterstützt die intensiven Aromen des Islay-Whiskys.
Wie schmecken die Octomore-Whiskys?
Bei dem hohen Torfgehalt der Octomore Single Malts ist es kein Wunder, dass die rauchigen und torfigen Aromen das Ruder im Sturm übernehmen. Dunkel, erdig, mineralisch und kompromisslos toben die Noten durch den Mund. Grillfeuer, Holzkohle und Asche sind häufige Begleiter. Die Octomore-Whiskys sind dabei eher geradlinig, als vielschichtig. Je nach Art und Vorbefüllung der verwendeten Fässer kommen weitere Aromen hinzu, so bringen in Sherry- oder Weinfässern gereifte Octomores bisweilen süße, und fruchtige, aber auch würzige Noten ins Nosing-Glas.
Der Octomore-Code: Das bedeuten die Nummern auf den Whiskys
Wer eine Octomore-Flasche in die Hand nimmt, dem werden schnell die verschiedenen Nummern auffallen. Dort steht dann zum Beispiel 9.3 oder 10.2. Mit diesem System lassen sich die Abfüllungen ganz einfach voneinander unterscheiden – und erhält erste Hinweise auf den Inhalt.
Das bedeutet der Octomore-Code:
Die erste Zahl steht für die Abfüllserie. 10.x ist also ein Whisky aus der zehnten Abfüllserie.
Die zweite Zahl hat die folgende Bedeutung:
- x.1 bedeutet, dass 100 % schottische Gerste verwendet wurde
- x.2 bedeutet, dass es sich um Fassexperiment handelt, welches für Shops des Travel Retail (Duty-Free) abgefüllt wurde
- x.3 bedeutet, dass 100 % Gerste von Islay verwendet wurde
- x.4 bedeutet, dass der Whisky in neuen Virgin Oak Casks gereift wurde
Wie unterscheiden sich die Octomore-Malts voneinander?
Jedes Jahr kommt eine neue Serie der Octomore-Whiskys heraus. So etwas wie eine Standardabfüllung gibt es bei dieser Whisky-Marke nicht. Fans und Sammler können sich auf immer wieder neue Varianten des heftig getorften Geschmacks freuen. Zwischen den einzelnen Abfüllungen gibt es deutliche Unterschiede, auf die man beim Kauf achten sollte.

- Torfgehalt in der Gerste: Die starken Torfaromen sind das große Alleinstellungsmerkmal der Octomore-Whiskys. Der ppm-Wert gibt Aufschluss darüber, wie viel “Peat” man im Whisky erwarten kann. Hierbei sollte man jedoch berücksichtigen, dass ein Teil der Phenole bei der Whisky-Herstellung verloren geht. So kommen nach dem Maischen, der Destillation und der Reifung des Whiskys nur ein sehr viel kleinerer Teil im Whisky an. Mehr ppm sind aber nicht unbedingt besser.
- Alter des Whiskys: Die Octomore-Whiskys werden tendenziell jung abgefüllt, kommen also mit einem Alter von 10 Jahren oder darunter in die Flasche. Junge Islay-Whiskys sind eher wild und ungestüm und werden erst im Lauf der Reifung zahmer. Genau diese starken Aromen möchte man bei einem Octomore schmecken, was durch das niedrige Age-Statement unterstützt wird.
- Verwendete Eichenholzfässer: Die meisten Whisky-Aromen entstehen bei der Lagerung in Eichenholzfässern. Bei Octomore wird in den Warehouses eine große Bandbreite verschiedener Fässer eingesetzt, was die Vielfalt der Aromen unterstützen soll. Wer Bourbon-Cask-Whiskys bevorzugt wird bei Octomore ebenso fündig, wie Freunde von in Wein-, Cognac- oder Portwein-Fässern gereiften Single Malts. Und auch für Liebhaber von jungfräulichen Virgin Oak Casks gibt es jeweils eine Abfüllung.

Die kurze Geschichte von Octomore
Die Octomore-Destillerie ist eigentlich nur als Legende überliefert. Im Jahr 1816 in Port Charlotte auf Islay gegründet, wurde hier nur bis zum Jahr 1852 tatsächlich Whisky destilliert. Die Pforten der Octomore-Destillerie schlossen und die Destillerie verschwand von der Whisky-Landkarte.
Erst etwa 150 Jahre später, zu Beginn der 2000er-Jahre wird der Name Octomore wieder zu neuem Leben erweckt. Die benachbarte (allerdings erst 1881 gegründete) Bruichladdich-Destillerie bringt seit dem Jahr 2008 unter diesem Namen besonders stark getorfte Single Malt Whiskys heraus.
Die Aufstellung der Marke sieht wie folgt aus:
- Bruichladdich (ungetorft)
- Port Charlotte (stark getorft)
- Octomore (extrem getorft)
Die heute unter dem Namen Octomore hergestellten Whiskys sind eigenständige Abfüllungen ohne direkten historischen Bezug zur alten Octomore-Destillerie. Originale Octomore-Whiskys aus dem 19. Jahrhundert sind nicht überliefert. Es ist somit nicht bekannt, ob die alten Octomore-Whiskys besonders stark getorft waren. Es ist andererseits auch nicht völlig ausgeschlossen. Schließlich griff man auf Islay damals bevorzugt zu Torfballen, wenn man seine Gerste darren wollte…
7 Kommentare
Schon die zweite 7.1 genossen. unglaublich! Auch noch am nächsten Morgen immer noch das Gefühl in einem abgebrannten Haus übernachtet zu haben. Mir gefällt’s.
Mein Favorit ist immer noch 6.2. Ich habe eben eine weitere Flasche 6.2 gekauft.
Also bei mir ist gerade ein Octomore 10.3 im Nosing Glas, wunderbar rauchig, schönes helles Gold, viel Karamell und Vanille, ich rieche auch ein bisschen reife Birne und Salz – und ich bin noch eher Rookie beim Tasting.
Ein sehr kräftig-starkes Teufelchen, das schon ganz ordentlich kostet, ist er auch.
Für mich ist 6.2 der Favorit. Ich habe mir auch gleich eine zweite Flasche besorgt. Aber auch 9.3 und 10.3 sind sündhaft gut.
Ich kenne jemanden mit einer Riesen-Octomore-Sammlung. Der hat mich auch auf den Geschmack gebracht. Als Mitglied der Scotch Malt Whisky Society SMWS bin ich ohnehin verwöhnt mit fassstarken Whiskys.
Mein Lieblings-Octomore ist immer noch der 2.1
Direkt gefolgt vom 10-jährigen.
Ich freue mich jedes Jahr auf die neue Serie. Vielleicht kommt ja wieder ein “das ist ab sofort mein Favorit” heraus.
Hallo zusammen,
habe heute das erste mal einen Octomore 8.1 – 167 ppm probiert und bin total begeistert! Super toller Geschmack… 🙂
Wenn Ihr die Chance habt, mal einen Octomore zu probieren… solltet Ihr die Gelegenheit beim Schopfe packen. Es lohnt sich!
Octomore 7.2 ist mit Abstand mein Favorit, abgesehen von der Einzelfassserie von Rest & Be Thankful & Elements of Islay… Ach ja…nur die Preise eben. Ich finde aber, daß der Phenolgehalt nicht unbedingt mit der Rauchigkeit korreliert, was natürlich auch noch spannend ist…