Bevor die ausgesuchten schottischen Single Malts ein Portwein-Fass von innen sehen, reifen sie wie die meisten ihrer Artgenossen in Bourbon-Barrels aus den USA. Die Aromen des Port sind so intensiv, dass sie die des Whiskys bei einer langjährigen Reifung im Fass schlicht überlagern würden.
Wir haben bereits einige Whiskys mit einer Portweinfass-Lagerung verkostet und in unseren Testberichten vorgestellt. Die Noten des Portweins sind etwas eigen, er hat eine Aromatik die man mögen kann, aber nicht muss. Gut eingebunden, ergibt sich jedoch eine spannende Geschmackswelt.
Die beliebtesten Port-Cask-Whiskys im Vergleich
Aktualisiert am 18.05.2022 um 10:32 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Whiskys mit Portwein-Finish – unsere Empfehlungen:

Dalmore Port Wood Reserve
Der Whisky: Der Dalmore Port Wood Reserve ergänzt das Portfolio der Highland-Destillerie seit dem Jahr 2018. Nach einer Reifung von 14 Jahre in amerikanischen Bourbon-Barrels erhält ein Teil des Whiskys ein mehrjähriges Finish in Portwein-Casks. Die höhere Abfüllstärke stellen den besonderen Status des ungefilterten Single Malts heraus.
So schmeckt er: Im Tasting gelingt dem Dalmore Port Wood das Kunststück dunkle und würzige Aromen harmonisch zu verbinden. Wir schmecken Trockenpflaumen, Feigen und Roggenknäckebrot mit Brombeergelee. Dazu kommen Haselnüsse und Orangenschalen, bevor der Single Malt zu seinem schönen, von Eichenholznoten geprägten Finish ansetzt. Ein echter Geheimtipp für Kenner und Liebhaber von Porwein-Cask-Whiskys.
Aktualisiert am 18.05.2022 um 10:32 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Leicht rauchig (12 ppm)
Ardmore Port Wood 12 Jahre
Der Whisky: Mitten in den schottischen Highlands brennt Ardmore seit 1898 seine Whiskys. Die Destillerie hat sich mit leicht getorften Single Malts einen Namen unter Liebhabern gemacht. Sie schätzen das unaufgeregte Flair der Brennerei und die ungefilterte Qualität von Abfüllungen wie dem Ardmore Port Wood 12 Jahre, der ein Finish in den namensgebenden Portweinfässern erhält.
So schmeckt er: Der Ardmore Port Wood ist ein üppiger und kraftvoller Whisky. Wir schmecken dunkles Brot mit Waldhonig und Brombeermarmelade. Dazu ein Mix aus Feigen, Cranberries und dunkler Schokolade. Der Mittelteil ist würzig und hält mineralische Anklänge bereit. Der Abgang ist dunkel mit tiefen Portweinnoten und gut erkennbarem Torfrauch.
Aktualisiert am 18.05.2022 um 11:12 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Würzig & holzig
Talisker Port Ruighe
Der Whisky: In den Anfangsjahren von Talisker wurden die Whiskys der Brennerei zu einem großen Teil in Portwein-Fässern gereift. Mit dem Talisker Port Ruighe wagt die Hebriden-Destillerie einen Blick in diese Vergangenheit. Der Talisker Port Ruighe wird doppelt in Eichenholzfässern gereift. Auf eine erste Lagerung in Ex-Bourbon-Barrels folgt ein Finish in Port-Casks. Die portugiesischen Portweinfässer fügen dem Talisker-Whisky fruchtige und würzige Noten hinzu.
So schmeckt er: Im Tasting des Talisker Port Ruighe schmecken wir Aromen von Vanillepudding, Brombeeren, weißer Schokolade und Grapefruit. Der Malt von der Isle of Skye verrät seine maritime Herkunft durch fein-rauchige und salzige Noten. Eine gelungene Entdeckung für fortgeschrittene Genießer und ein toller Whisky mit Port-Finish.
Aktualisiert am 18.05.2022 um 20:32 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Würzig & holzig
Glenmorangie Quinta Ruban 14 Jahre
Der Whisky: Durch ein Finish in Portwein-Fässern soll der Glenmorangie Quinta Ruban dunkle, beerige und fruchtige Noten erhalten. Hierfür reift der Highland-Malt zunächst für 10 Jahre in Bourbon-Barrels und reift abschließend für vier Jahre in portugiesischen Ruby-Port-Pipes.
So schmeckt er: Zunächst ist der Glenmorangie Quinta Ruban 14 Jahre weich im Mund und breitet dann seine schweren Aromen aus. Noten von dunkler Schokolade, Kaffee, Orangen sowie Brombeeren sind zu schmecken. Der Abgang ist von markanten, fassbetonten Eichenholznoten geprägt.
Aktualisiert am 18.05.2022 um 15:02 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
2 Kommentare
Interessanter Artikel und interessantes Ranking, danke dafür. Bis auf den Talisker habe ich alle da.
Obwohl Glenmorangie (zumindest der 10er) oft als Einsteigerwhisky gehandelt wird, ist der Quinta Ruban wirklich sehr intensiv.
Könnt ihr ggf. etwas über den Glendronach Port Wood sagen?
Irgendwie mag ich ihn, aber er enthält auch sehr bittere Aromen, die sich in den Vordergrund drängen und die ich geschmacklich nicht genau benennen kann. Würde gerne wissen, was es ist.
Der Penderyn Portwood steht nun ganz oben auf meiner Wunschliste. Habt ihr den zufällig schon getastet?
Ich hoffe, dass er eher wie der Dalmore ist und weniger wie der Glendronach Port Wood. (Die meisten anderen Glendronachs finde ich allerdings sehr gut, nur damit hier kein falscher Eindruck entsteht.)
Würde mich über eine Antwort freuen.
Viele Grüße
Hallo Ben,
vielen Dank für deinen Kommentar! Den GlenDronach Port Wood haben wir noch nicht verkostet.
Bei Penderyn bin ich persönlich etwas vorsichtig, da wir vor einiger Zeit den Penderyn Myth und den Red Flag Madeira verkostet hatten, die beide sehr jung wirkten. Das kann sich aber natürlich mittlerweile geändert haben.
Falls Du ihn demnächst ins Glas bekommst, freue ich mich zu hören wie er Dir gefallen hat!
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin