Beliebte Whiskys aus dem Weinfass im Überblick
Aktualisiert am 7.06.2023 um 11:30 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Inhaltsverzeichnis
Whiskys mit Weißwein-Finish – unsere Empfehlungen:

Mild & fruchtig
Auchentoshan Sauvignon Blanc (Weißwein-Finish)
Der Whisky: Für den Auchentoshan Sauvignon Blanc hat sich die Lowland-Brennerei etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Neben einer initialen Reifung in Bourbon-Barrels erhält dieser Auchentoshan-Whisky ein Finish in Sauvignon-Blanc-Weinfässern, welches gemeinsam mit der kräftigen Abfüllstärke von 47 % zu einem besonderen Geschmackserlebnis führen soll.
So schmeckt er: Der Auchentoshan Sauvignon Blanc ist im Mund zunächst mild und zeigt dann trockene und mineralische Noten, welche an Weißwein erinnern. Dazu sind Aromen von Orangenmarmelade, Zitronenschalen, weißem Pfeffer sowie eine Spur Eichenholz zu schmecken. Der Single Malt lebt im Tasting von seiner angenehm lebendigen Struktur.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 11:30 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Mild & fruchtig
Glenmorangie Nectar d’Or (Sauternes Cask Finish)
Der Whisky: Glenmorangie ist nicht nur für seine besonders hohen Brennblasen bekannt, sondern auch für sein experimentelles Fassmanagement: So darf der Nectar d’Or nach zehn Jahren in Bourbon-Barrels noch für zwei weitere Jahre in Sauternes-Fässern reifen. Die französischen Süßweinfässer werden nur selten für Single Malts verwendet – sie bringen eine edelsüße Nuance in den milden Highland-Whisky.
So schmeckt er: Im Tasting ist der “goldene Nektar” ausgeprägt weich und süß mit Noten von Vanille, Honig, Rosinen, feinen Wein-Nuancen sowie dezentem Eichenholz. Der elegante und harmonisch komponierte Glenmorangie Nectar d’Or ist ein wunderbarer Single Malt – nicht nur für Wein-Liebhaber.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 03:47 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Whiskys mit Rotwein-Finish – unsere Empfehlungen:

Würzig & holzig
Aberfeldy 18 Jahre Côte Rôtie (Rotwein-Finish)
Der Whisky: Der Aberfeldy 18 Jahre Côte Rôtie ist bereits die dritte limitierte Sonderedition mit Finish in französischen Weinfässern. Die Côte Rôtie ist ein kleines Weinbaugebiet in der Region Rhône. Die hier angebauten Shiraz-Weine begeistern mit ihren kraftvollen Aromen von roten Früchten und Gewürzen. Der Aberfeldy 18 Jahre reift für mehrere Monate in den Côte Rôtie-Rotweinfässern.
So schmeckt er: Der Aberfeldy Côte Rôtie ist ein kraftvoller Single Malt mit robustem Körper. Sein prickelndes Mundgefühl und fruchtig-würzige Aromen erinnern wirklich an trockenen Rotwein. Wir schmecken getrocknete Brombeeren und Kirschen, dazu Waldhonig mit kräuterigen Anklängen. Im Mittelteil wird der Whisky zunehmend herber mit Zitronenschale und weißem Pfeffer. Würziges Eichenholz und Zimt prägen den langen, trockenen Abgang.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 04:03 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Mild & fruchtig
Deanston 10 Jahre Bordeaux Cask (Rotwein-Finish)
Der Whisky: Deanston ist bekannt für seine milden Highland-Whiskys. Seit einiger Zeit experimentiert man auch mit außergewöhnlichen Fass-Finishes. Der Bordeaux Cask reifte zunächst klassisch in Ex-Bourbon-Barrels und erhielt dann ein Finish in den Rotweinfässern. Senior Blenderin Kirstie McCallum kombinierte das Ergebnis dann mit Single Malts, die komplett im Bordeaux-Weinfass gereift wurden – eine Reifung in drei Schritten also.
So schmeckt er: Der Deanston 10 Jahre Bordeaux Cask gefällt im Tasting mit einem wunderbar weichen, fast cremigen Mundgefühl. Darauf schweben dezente Rotweinnoten, die uns an Früchtetee und getrocknete Waldbeeren erinnern. Der Abgang ist geprägt von röstigen Fassnoten, die noch eine Weile im Mund zurückbleiben.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 06:41 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Rauchige Whiskys mit Weinfass-Finish:

Rauch & Rotwein (35 ppm)
Ledaig Rioja Cask (Rotwein-Finish)
Der Whisky: Die Single Malts von Ledaig werden in der Tobermory-Destillerie auf der Insel Mull gebrannt. Sie sind bekannt für ihren mittelstarken Torfanteil, welcher Raum für weitere Aromen lässt. Der Ledaig Rioja Cask erhält als Besonderheit ein Finish in spanischen Rotweinfässern, die ihm vielschichtige Aromen verleihen.
So schmeckt er: Weich und cremig schmiegt sich der Ledaig Rioja Cask an den Gaumen. Der Insel-Whisky schmeckt nach Waldfrüchten wie Himbeeren, Brombeeren und getrockneten Cranberries. Der Mittelteil ist geprägt von herb-röstigen Eichenholznoten. Im Abgang punktet der Ledaig Rioja Cask mit viel Rauch und mineralischen Torfnoten. Grandios!
Aktualisiert am 7.06.2023 um 08:20 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauch & Weißwein (40 ppm)
Port Charlotte 10 Jahre (Weißwein-Finish)
Der Whisky: Der Port Charlotte 10 Jahre wird in der für ihre ehrlichen Whiskys bekannten Bruichladdich-Destillerie auf Islay gebrannt. Spannend ist die Fassauswahl: Der rauchige Single Malt reift zu 75 % in Bourbon-Barrels und zu 25 % in französischen Weinfässern – der natürlichen Farbe nach zu urteilen, ein Weißwein. Die hohe Abfüllstärke unterstützt die intensiven Aromen des stark getorften Whiskys.
So schmeckt er: Im Tasting wagt der Port Charlotte 10 Jahre einen wilden Tanz mit fruchtigen, würzigen und torfigen Aromen. Wir schmecken Äpfel, Rosinen und getrocknete Aprikosen. Dazu Erde, Borke und Roggenbrot mit Meersalz. Dann folgt der lange, dunkle Abgang mit unglaublich viel Rauch und Torf. Ein grandioses Spektakel!
Aktualisiert am 7.06.2023 um 10:39 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Die wichtigsten Fragen zu Whiskys mit Wein-Einfluss
Warum reifen Whiskys in Weinfässern?
Schottische Single Malt Whiskys reifen fast immer in Fässern, die zuvor bereits andere Spirituosen (z.B. Bourbon) oder Wein enthielten (z.B. Sherry als fortifizierten Wein, aber auch Rotweine oder Weißweine).
Hierzu muss man wissen, dass Whiskys den Großteil ihrer Aromen aus den Eichenholzfässern erhalten, in denen sie reifen. Bis zu 80 % des Geschmacks sollen aus den Casks stammen.
Ein Wein-Cask-Whisky kombiniert die Aromen des Weins mit denen des Whiskys zu einer vielschichtigen Mischung. Die Aromen des schottischen Whiskys werden erweitert, die Komplexität erhöht sich.
Welche Weinsorten sind für die Whiskyreifung besonders beliebt?
Für die Reifung von Whisky werden eine Reihe unterschiedlicher Weißweinfässer ebenso wie Rotweinfässer verwendet:
Weißwein-Casks: Sauvignon Blanc, aber auch Süßweine wie Marsala oder Sauternes sind beliebt
Rotwein-Casks: Cabernet Sauvignon, Burgunder und Bordeaux sind immer wieder anzutreffen.
Welche Aromen bringen Weinfässer in den Whisky?
Eine Lagerung von Whiskys in Weißweinfässern bringt häufig fruchtige und mineralische Noten in den Malt. Eine Reifung in Rotweinfässern ergänzt überwiegend schwere, beerige Aromen. Dies hängt natürlich stark von der Rebsorte sowie dem Charakter des Weins ab. Der Whisky wird so zum Spiegelbild des Weins.
Wie lange dauert ein Whisky-Finish im Weinfass?
Reift ein schottischer Single Malt in einem Weinfass, handelt es sich fast immer um ein Finish. Der Whisky wird also zunächst für mehrere Jahre ganz klassisch in Ex-Bourbon-Barrels gereift. Erst dann erfolgt eine zweite Reifung (second maturation) in den Fässern, die zuvor Wein enthielten.
Ein typisches Weinfass-Finish dauert häufig zwischen 3 und 12 Monaten, aber auch mehrjährige Finishes in Wein-Casks sind möglich. Je länger die Reifung dauert, desto intensiver wird der Fasseinfluss aus dem Wine-Cask.
Kann ein Whisky zu lange im Weinfass reifen?
Tatsächlich kommt es bei einem gelungenen Wein-Cask-Finish auf die richtige Balance an. Schließlich sollen die Wein-Aromen den Single Malt ergänzen, aber nicht komplett überlagern. Im Idealfall ergibt sich eine harmonische Vermählung der beiden Geschmackswelten. Der Master Blender wacht während der Reifung über die Whiskys und entscheidet darüber, wann das Finish abgeschlossen ist und der Single Malt in die Flasche kommen kann.
Titelfoto: Grapes von Maja Petric auf Unsplash.
3 Kommentare
Gratuliere, wieder eine wichtige Zusammenstellung!
Ein Wein-Finish bringt bei Single Malts den besonderen Kick und beschert eine Cascade von zusätzlichen Aromen. Es lohnt beim Erwerb eines Whiskys auch bewusst auf das Finish zu achten. Neben Destille, Herkunftsgebiet und Alter ist das, seit ich auf der Spur bin, zu einem wichtigen Erwerbskriterium geworden.
So produzieren viele Destillen neben ihren bekannten Marken immer wieder spannende Sondereditionen, die sich im Vergleich zum Bekannten zu verkosten lohnen. Die Iren bieten mit ihren Blends und Single Malts lohnenswerte Non-Sherry-Finish Whiskys an. Der besondere Basisgeschmack der irischen Whiskys beruht nicht nur auf der dreifachen Destillation , sondern auf der Verwendung von gemälzter und ungemälzter Gerste. Wenn dann noch ein Nicht-Sherry-Finish dazu kommt : Einfach lecker! Da kann man sich hineinträumen…
So wäre es auch mal interessant , eine Liste mit Finishs anzubieten, die nicht Sherry und nicht Wein waren. So z.B.: der irische Lambay (Cognac), Ardmore 12 Jahre (Portwein), Glendalough (Calvados), die irischen Teelings (Stout) und (Muscat).
Es lassen sich bestimmt noch weitere Beispiele finden, die zu entdecken sich lohnen.
Der Ballechin aus dem Bordeaux-Fass ist der Hammer. Der Glenmorangie Port Wood darf auch nicht vergessen werden. Arran hat auch schöne Wein-Finishes.
Der Teeling Riesling ist ein wunderbares Tröpfchen. Toller Whisky im Pfälzer Rieslingfass gereift, einfach genial.